Strand mit Fischerhütte und Kitesurfer an der französischen Atlantikküste
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Atlantikküste Frankreich Roadtrip: 18 Tipps für aktive Abenteuer und charmante Küstenstädte

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Was Dich in diesem Atlantikküste-Guide erwartet!

Damit Du direkt weißt, worauf Du Dich freuen kannst:

  • Küstenabenteuer pur: Mein Roadtrip führt Dich zu charmanten Hafenorten, wilden Stränden und den schönsten Stopps an der französischen Atlantikküste.
  • Natur hautnah erleben: Zwischen Dünen, Pinienwäldern und Salzgärten. Hier riechst Du das Meer, hörst das Kreischen der Möwen und radelst auf einsamen Küstenwegen.
  • Frankreich zum Genießen: Austern mit Meerblick, Galettes in kleinen Crêperien und ein kühles Craftbeer in der Abendsonne.
  • Kultur und Geschichte unterwegs: Entdecke mittelalterliche Altstädte, Fischerdörfer mit Charakter und Orte, an denen das alte Frankreich lebendig bleibt.
  • Meine Highlights & Geheimtipps: Von der Île d’Yeu bis zu versteckten Aussichtspunkten im Sumpfland.
  • Alles für Deine Planung: Route, Etappen, Aktivitäten, beste Reisezeit und praktische Tipps für Deinen eigenen Roadtrip entlang der französischen Atlantikküste.

Mein Roadtrip entlang der französischen Atlantikküste

Vergiss Paris. Ganz ehrlich. Vergiss für einen Moment die Lavendelfelder der Provence und das Bling-Bling der Côte d’Azur. Wenn Du das echte, ungezähmte Frankreich suchst – das mit der salzigen Luft, den rauen Klippen und dem unendlichen Horizont –, dann habe ich nur drei Worte für Dich: Atlantikküste.

Nicolo Martin steht in den Dünen an der französischen Atlantikküste und blickt über den weiten Sandstrand
Mein Roadtrip entlang der französischen Atlantikküste: Wo weite Strände, Dünen und das Gefühl von Freiheit warten.

Daher auf ins Abenteuer auf einem Roadtrip an der Atlantikküste Frankreichs! Schon beim Klang dieser Worte bekomme ich wieder Fernweh.

Stell Dir das mal vor: Du atmest eine Luft, die nach Salz, Pinienharz und Freiheit riecht. Du hörst nicht nur das Meer, Du spürst sein Grollen in den Füßen, wenn die Wellen an kilometerlangen, fast menschenleeren Sandstränden brechen. Du schmeckst die pure Frische des Ozeans in einer Auster, die vor wenigen Minuten noch im Wasser lag. Das hier ist kein Hochglanzprospekt; das ist eine Erfahrung für alle Sinne.

Freiheit auf vier Rädern: Dein Einstieg in den Roadtrip an der französischen Atlantikküste

Diese Küste ist ein raues, wunderschönes Mosaik aus endlosen Stränden, geheimnisvollen Sumpflandschaften, mittelalterlichen Festungen und kleinen, charmanten Küstenstädten, in denen die Zeit einen entspannten Gang zurückschaltet.

Hier findest du die perfekte Kombination aus Natur, Kultur, Kulinarik und echten Outdoor-Erlebnissen. Ob du die perfekte Welle suchst, auf flachen Radwegen durch duftende Wälder gleiten oder auf alten Zöllnerpfaden mit Gänsehaut-Ausblicken wandern willst. Diese Küste liefert.

Willkommen zu einem Roadtrip, der Liberté und Savoir-vivre vereint! Die französische Atlantikküste erstreckt sich von der Bretagne über die Pays de la Loire bis nach Südfrankreich. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf den nördlichen Abschnitt zwischen Nantes, dem Norden der Vendée und der Halbinsel Guérande. Perfekt für einen einwöchigen Trip im Slow-Travel-Tempo.

Karte vom Roadtrip an der Atlantikküste Frankreichs

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Und der perfekte Startpunkt für diese unvergessliche Reise? Nantes. Vergiss langweilige Flughafenstädte. Nantes ist das pulsierende, kreative Herz der Region, ein Ort voller mechanischer Wunder und historischer Pracht, der dich perfekt auf das einstimmt, was kommt. Es ist dein Tor zur Atlantikküste, der Ort, an dem du den Zündschlüssel umdrehst und das Abenteuer wirklich beginnt.

Egal ob Roadtrip-Fan, abenteuerlustiges Paar, Alleinreisender oder Slow Traveller. Eine Rundreise an der französischen Atlantikküste bietet für jeden etwas: von charmanten Küstenstädten über Naturerlebnisse bis zu Outdoor-Abenteuern und kulinarischen Entdeckungen.


Auftakt in Nantes: Dein Tor zur Atlantikküste

Meine Reise beginnt in Nantes, dem historischen „Tor zur Atlantikküste“ an der Loire. Auch wenn Nantes selbst nicht direkt am Atlantik liegt, spürt man hier schon die Nähe zum Meer: Möwen kreisen über dem Fluss, und in den Restaurants stehen frische Austern und Muscadet-Weine aus der Region auf der Karte.

Straßencafé in der Altstadt von Nantes zwischen historischen Fassaden
Nantes verzaubert mit seiner Altstadt, französischem Flair und gemütlichen Straßencafés. Perfekt für den Auftakt Deines Atlantikküsten-Roadtrips

Für mich war Nantes der perfekte Ausgangspunkt: gut erreichbar und voller Inspiration. Schon beim ersten Bummel durch die Stadt spüre ich eine kreative, jugendliche Atmosphäre.

Kein Wunder! Anstatt ihre alten Werften und historischen Gebäude verfallen zu lassen, hat Nantes sie in eine Bühne für Kunst und Fantasie verwandelt.

Folge einfach der grünen Linie, einer auf den Boden gemalten Markierung, die Dich wie ein roter Faden durch ein Labyrinth aus über 100 Kunstwerken, historischen Sehenswürdigkeiten und überraschenden Installationen führt.

Diese Linie ist der physische Beweis dafür, dass in Nantes alles miteinander verbunden ist: die herzogliche Macht der Vergangenheit, die industrielle Stärke des Hafens und die surreale Kreativität der Gegenwart.


Fantasie in XXL: Grand Éléphant und die verrückten Machines de l’Île

Und dann begegnet Dir in Nantes etwas völlig Verrücktes: Am Ufer der Loire wartet ein 12 Meter hoher, mechanischer Elefant auf mich! Dieses dampfschnaufende Ungetüm gehört zu den Machines de l’Île.

Mechanischer Elefant von Les Machines de l’Île in Nantes als Wahrzeichen der Stadt
Der berühmte Elefant von Nantes. Das Highlight im Kreativviertel Les Machines de l’Île und ein Sinnbild für Fantasie und Technik.

Das Herzstück der urbanen Transformation von Nantes schlägt hier, im ehemaligen Werftgelände Parc des Chantiers. Einst wurden hier riesige Schiffe gebaut, heute wandeln fantastische mechanische Kreaturen auf dem Gelände.

Dieses berühmte Kunstprojekt ist eine Hommage an die Welten von Jules Verne, der 1828 in Nantes geboren wurde, und das mechanische Universum von Leonardo da Vinci.

Wenn Du magst, tragen Dich die stählernen Elefantenfüße gemächlich ein Stück auf dem Areal, während der Riese gelegentlich die Menge mit Wasser besprüht. Ich komme mir vor wie ein Kind im schönsten Spielzeugladen der Welt.

  • Fun Fact: Bemerkenswert ist auch, dass dieser Koloss seit 2018 mit einem umweltfreundlichen Hybridmotor ausgestattet ist, was ihn zum ersten öko-verantwortlichen mechanischen Dickhäuter macht.
  • Praktischer Tipp: Die Fahrten sind extrem beliebt. Buche deine Tickets unbedingt online im Voraus, um Enttäuschungen zu vermeiden. Pro Fahrt gibt es einen rollstuhlgerechten Platz, der ebenfalls reserviert werden sollte.

Neben dem Grand Éléphant gibt es hier auch ein fantastisches Karussell mit Meereskreaturen. Ein Muss in Nantes für alle, die sich ein bisschen Magie bewahrt haben.


Bretonische Geschichte zum Anfassen: Château des Ducs und Altstadt in Kürze

Obwohl Nantes heute offiziell nicht mehr zur Bretagne gehört, begegnet Dir auf Schritt und Tritt bretonische Geschichte. Vom futuristischen Werftgelände reisen wir daher zurück in die Vergangenheit: zum Château des ducs de Bretagne aus dem 15. Jahrhundert.

Château des Ducs de Bretagne in Nantes mit Wassergraben und Besucherbrücke
Das Château des Ducs de Bretagne ist das eindrucksvolle Wahrzeichen von Nantes

Diese imposante Festung mit ihrem Wassergraben ist das letzte der großen Loire-Schlösser vor dem Ozean und war einst die Residenz der französischen Monarchie in der Bretagne.

Beginne deinen Besuch mit einem Spaziergang auf der Wehrmauer. Der 500 Meter lange Rundweg über die sieben Türme ist kostenlos zugänglich und bietet fantastische Ausblicke auf den Innenhof und die Dächer der Stadt.

Im Inneren des Schlosses beherbergt das Musée d’histoire de Nantes eine der modernsten und fesselndsten Ausstellungen zur Stadtgeschichte. Auf 32 Räumen wird mit über 1.150 Objekten und interaktiven digitalen Medien die gesamte Entwicklung von Nantes erzählt.


Spaziergang durch die Altstadt

Nach so viel Kultur und Geschichte ist es Zeit, sich im Labyrinth der Altstadt treiben zu lassen. Das mittelalterliche Bouffay-Viertel westlich des Schlosses verzaubert mit seinen engen Gassen, charmanten Fachwerkhäusern und einer lebendigen Atmosphäre aus unzähligen kleinen Läden, Bars und Restaurants.

Ein absolutes Muss ist die Passage Pommeraye, eine prächtige überdachte Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert. Mit ihrer dreistöckigen Galerie, dem eleganten Glasdach und den statuengeschmückten Treppenaufgängen gilt sie als eine der schönsten in ganz Europa.

Anreise leicht gemacht

  • Tipp, falls Du erst noch anreist: Nantes hat einen internationalen Flughafen mit Verbindungen aus Deutschland und ist ab Paris in 2 Stunden per TGV erreichbar.

Einen Mietwagen holst Du Dir am besten erst nach den Stadterkundungen, denn in Nantes selbst brauchst Du ihn nicht. Parken in der Altstadt ist ohnehin knifflig. Jetzt aber genug Stadtluft. Der Atlantik ruft!

Deine Fragen zu Nantes, meine Antworten!

  • Wie viel Zeit sollte ich in Nantes einplanen?
    Ein bis zwei Tage reichen, um die Highlights wie Schloss, Altstadt und Machines d’Île zu erleben. So hast Du ausreichend Zeit für den eigentlichen Roadtrip entlang der Atlantikküste Frankreichs.

Saint-Jean-de-Monts: Wo Strandabenteuer auf Dich warten

Nach dem urbanen Rausch in Nantes war der Kontrast kaum größer, als ich in Saint-Jean-de-Monts mit einem Mietwagen ankam. Die Hektik der Stadt? Weg.

Stattdessen: die unendliche Weite des Atlantiks, das Rauschen der Wellen und dieser unverwechselbare Geruch von Pinien und Salz in der Luft. Dieser Ort ist für mich der Inbegriff eines aktiven Strandurlaubs.

Das Besondere hier ist diese untrennbare Symbiose: Auf der einen Seite der dichte, schattige Pinienwald, auf der anderen die goldenen, endlosen Strände der französischen Atlantikküste. Und das Beste? Viele Aktivitäten verbinden beides.

1. Strandspaziergang am Plage de Saint-Jean-de-Monts mit Estacade

Dieser Badeort in der Vendée ist bekannt für seinen acht Kilometer langen, goldgelben Sandstrand und zählt zu den sonnigsten Flecken an der französischen Atlantikküste. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe barfuß los.

Der Sand ist weich, das Wasser kühlt die Füße, und in der Ferne erhebt sich die Estacade, der fast 400 Meter lange Holzsteg, der weit ins Meer hinausragt.

Herrlich! In diesem Moment habe ich den riesigen Strand fast für mich allein. In der Nebensaison fühlte es sich jedenfalls so an. Im Juli und August tummeln sich hier natürlich Familien und Sonnenhungrige, doch selbst dann findet sich ein Plätzchen, um das Strandabenteuer zu genießen. Saint-Jean-de-Monts liegt malerisch zwischen Meer, Dünen, duftendem Küstenwald und Sümpfen im Hinterland. Natur pur überall.

Für etwas Nervenkitzel sorgt das Riesenrad „La Roue Panoramique“, das direkt am Wasser thront. In 40 Metern Höhe schwebt man über Strand und Meer und genießt den atemberaubenden Ausblick.

Lunch-Tipp: Café Côté plage

Direkt vom Handtuch an den Tisch, ohne den Sand von den Füßen zu spülen? Genau das ist der Vibe im Café Côté plage. Hier sitzt Du in herrlich ungezwungener Atmosphäre mit direktem Blick auf die Wellen.


2. Nordic Walking durch die Pinienwälder

Nur ein paar Schritte hinter den Dünen beginnt ein ganz anderes Szenario: der Forêt domaniale des Pays-de-Monts. Ein Meer aus Pinien, durchzogen von einem Netz aus Wander- und Radwegen.

Reisender beim Nordic Walking auf einem Waldweg durch die Pinienwälder von Saint-Jean-de-Monts
Die Pinienwälder von Saint-Jean-de-Monts bieten perfekte Bedingungen für Nordic Walking: schattige Wege, frische Meeresluft und entspannte Bewegung in der Natur.

Ich leihe mir Stöcke und gehe auf eine Runde Nordic Walking. Das Knirschen des Sandes unter meinen Schuhen, der Duft von Harz und Meer. Es fühlt sich fast wie Meditation in Bewegung an.

Unterwegs begegnen mir Radler, Familien mit Picknickkorb und ein älterer Herr, der mir erklärt, dass hier sogar Wildkaninchen und Eidechsen zu Hause sind.


3. Reiten am Strand: Freiheit pur

Aber Saint-Jean-de-Monts kann nicht nur entspannt, sondern auch aktiv. Am nächsten Morgen wage ich etwas, das schon lange auf meiner Liste stand: Reiten am Strand. Pferdeliebhaber sollten Nelly’s Ranch besuchen: Dort kann man geführte Ausritte am Strand unternehmen.

Mein Pferd „Elasto“ trägt mich gemächlich durch die Wellen, dann traben wir ein Stück. Der Wind rauscht in meinen Ohren, das Meer spritzt hoch. Ich schwöre, in diesem Moment fühlte ich mich wie in einem Film. Selbst als Anfänger kommst Du hier mit, die Ausritte sind geführte Touren und passen sich dem Level an.

Am Abend, mit etwas Sand in den Schuhen und einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, suche ich mir ein lauschiges Plätzchen für die Nacht. Ob schickes Hotel oder 4-Sterne-Campingplatz mit Pool, Saint-Jean-de-Monts bietet für jeden Geschmack etwas. Ich entscheide mich fürs Slow Travel und schlafe in einer gemütlichen Ecolodge unter Kiefern.

Übernachtungstipp: Campingplatz La Yole Botempo

Als Basis kann ich Dir den Campingplatz Bontempo La Yole wärmstens empfehlen. Ich habe in einer „Ecolodge“ übernachtet. Ein Zelt mit Betten, Küche und eigener Terrasse. Du bist mitten in der Natur, hörst die Vögel zwitschern, hast aber allen Komfort.

Deine Fragen zu Saint-Jean-de-Monts, meine Antworten!

  • Wann ist die beste Reisezeit?
    Von Juni bis September. Im Hochsommer lebhaft, im Juni und September ruhiger, aber genauso sonnig.
  • Was macht den Strand so besonders?
    Seine unglaubliche Breite, die Estacade und die Mischung aus Action (Kitesurfen, Strandsegeln, Reiten) und Ruhe.
  • Benötige ich ein Auto im Ort?
    Nicht unbedingt. Viele Wege sind fußläufig oder per Rad erreichbar. Mit dem Auto bist Du aber flexibler für Ausflüge ins Umland.

Fromentine und das Marais Breton: Schmeck das Meer!

Heute entführe ich Dich auf meinem Roadtrip an der französischen Atlantikküste ins kulinarische Herz der Küste.

Wir lassen die Strände hinter uns und tauchen ein in das Marais Breton Vendéen, eine faszinierende Sumpflandschaft. Unser Ziel: der kleine Hafenort Fromentine.

Traditionelle Fischhütten auf Stelzen mit Netzen im Marais Breton bei Fromentine an der französischen Atlantikküste
Typisch für das Marais Breton: die alten Fischhütten auf Stelzen. Ein Stück maritimes Kulturerbe der Region um Fromentine.

Nur eine kurze Fahrt trennt mich von Saint-Jean-de-Monts, und doch fühlt es sich an, als wäre ich in einer anderen Welt gelandet. Fromentine, offiziell Teil von La Barre-de-Monts, liegt wie ein verschlafenes Tor zwischen Meer, Dünen und Sumpflandschaften.

Kaum angekommen, weht mir der Geruch von Salz, Algen und Tang in die Nase und ich weiß: Hier geht es um das Meer in seiner reinsten Form.

Dieser kleine Ort ist das Tor zu den Atlantikinseln. Von hier fahren die Fähren zur Île d’Yeu, und die Brücke nach Noirmoutier ist auch gleich um die Ecke. Aber ich bleibe erst einmal an Land, zu viel lockt hier direkt vor Ort.


4. Maritimes Erbe entdecken: Besuch der La cabane aux algues

Wusstest Du, dass an der Atlantikküste essbare Algen geerntet werden? In Le Croisic (weiter nördlich) gibt es sogar eine Algenfarm, aber auch hier in der Bucht wachsen Salicornes (Meeres-Spargel) und anderes „Seegemüse“, das man in lokalen Restaurants als Beilage findet.

Neugierig betrete ich daher die Cabane aux algues, eine kleine Hütte, die Produkte aus Meeresspargel und Algen herstellt. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch. Aber absolut spannend.

Ich erfahre von Nathan, wie Algen seit Jahrhunderten zum Trocknen ausgelegt werden, wie sie in Suppen oder Brotteig landen und heute wieder als „Superfood“ entdeckt werden. Und ja, ich hab’s probiert: überraschend mild und lecker!


5. Das Gold der Bucht: Austernverkostung mit Meerblick

Fromentine ist außerdem bekannt für seine Austernbänke in der flachen Bucht von Bourgneuf. Ich parke also in der Nähe der „Petite Plage“ und besuche die Austernzucht Huîtrière.

Schon beim Betreten riecht es nach Meer und Salz. Die Austernzüchterin Maryse begrüßt mich freundlich in Gummistiefeln. Hier werden die Austern täglich frisch sortiert, verpackt und sogar vor Ort serviert.

Ich nehme an einer kleinen Führung teil und erfahre alle Geheimnisse der Austernzucht, von winzigen Muschel-Larven bis zur Ernte der ausgewachsenen Delikatessen.

Danach heißt es: probieren! Auf der Holzterrasse mit Blick aufs Meer schlürfe ich genüsslich superfrische Fromentine-Austern, garniert mit etwas Brot, gesalzener Butter, Zitrone und, bien sûr, einem Glas kühlen Muscadet-Weißwein aus der Region. Hach, das Leben kann so lecker sein!

Lunch-Tipp: Brasserie Le Phare Fromentine

Wenn Du Lust auf französisches Bistro-Flair mit maritimem Touch hast, bist Du in der Brasserie Le Phare genau richtig. Auf den Tellern: Moules-frites, fangfrischer Fisch oder ein saftiges Entrecôte.

Deine Fragen zu den Austern, meine Antworten!

  • Wo findet man die besten Meeresfrüchte an der Atlantikküste Frankreichs?
    Die Region um Fromentine und die Bucht von Bourgneuf ist ein Hotspot für Austernliebhaber. Eine Verkostung direkt beim Erzeuger („dégustation chez le producteur“) ist das authentischste Erlebnis.

6. E-Bike-Tour durch das Marais Breton Vendéen

Nach so viel Kulinarik muss Bewegung her. Also miete ich mir ein E-Bike und starte durch das Marais Breton Vendéen. Die Strecke führt mich vorbei an Schilffeldern, Kanälen und traditionellen Reetdachhäusern. Eine stille und fast endlose Landschaft.

Erster Stopp ist das Freilichtmuseum Le Daviaud, wo ich in die Geschichte der Region eintauche: alte Bauernhäuser, traditionelle Boote und kleine Ausstellungen zu Flora und Fauna.

Danach radle ich weiter zum Kulmino, einem Aussichtsturm, von dem aus man die ganze Weite der Sümpfe überblickt. Von oben wirkt das Marais wie ein riesiges Puzzle aus Wasserflächen, Feldern und Wegen.

Mein Weg führt mich dann in den Parc des Chevreuils, wo mit etwas Glück Rehe am Waldrand auftauchen. Leise und scheu, ein echtes Naturhighlight.

Den Abschluss macht die Anhöhe Pey de la Blet. Hier oben weht der Wind kräftig, und ich blicke über die Landschaft bis zum Atlantik. Dieser Spot ist für mich das Sahnehäubchen der Tour: einsam, windumtost und einfach wunderschön.


7. Insel-Hopping leicht gemacht: Noirmoutier (Passage du Gois) und Île d’Yeu

Wer etwas mehr Abenteuer sucht, kann von Fromentine aus einen Abstecher auf die Île de Noirmoutier machen. Statt der Brücke kann man auch die legendäre Passage du Gois nehmen. Eine gepflasterte Straße über das Watt, die nur bei Ebbe befahrbar ist.

Wie wäre es mit noch einer Insel? Von Fromentine fährt die Fähre gut eine Stunde zur Île d’Yeu, einem kleinen Paradies mitten im Ozean. Mir fehlt heute die Zeit, aber viele Roadtripper bauen Yeu als Tagesausflug ein.

Tipp für Bierliebhaber: The Place To Beer

Klingt nach Wortspiel – ist aber purer Genuss! Im The Place To Beer wartet eine beeindruckende Auswahl an regionalen und internationalen Biersorten auf Dich. Ob fruchtig, hopfig oder malzig: Hier findest Du garantiert Deinen Favoriten.

Bierbar The Place To Beer mit gelben Sonnenschirmen und Terrasse in Fromentine
Ein Must-Stop für Bierliebhaber: In der Bar The Place To Beer genießt Du lokale Brauspezialitäten unter sonnengelben Schirmen.

Deine Fragen zu Fromentine, meine Antworten!

  • Wie komme ich von Fromentine auf die Atlantik-Inseln?
  • Noirmoutier erreichst Du über eine Brücke (ganzjährig) oder den Gezeitenweg Passage du Gois bei Ebbe. Plane unbedingt die Tidezeiten ein, wenn Du den Passage du Gois nutzen willst!
  • Zur Île d’Yeu geht’s per Fähre ab Fromentine (täglich, ca. 1 Stunde).
  • Lohnt sich ein Tagesausflug auf die Île d’Yeu?
    Ja! Die Insel kannst Du prima mit dem Rad erkunden: wilde Klippen, einsame Buchten und charmante Dörfer.
  • Kann man in Fromentine baden?
    Ja, am Plage de Fromentine. Durch die Gezeiten verändert sich der Strand ständig. Bei Ebbe ist er weitläufig, bei Flut ein perfekter Badespot.
  • Was ist kulinarisch typisch?
    Ganz klar: Austern und Meeresfrüchte. Dazu passt immer ein Glas Muscadet aus der Region.

Saint-Brevin-les-Pins: Aktivurlaub an der Atlantikküste

Saint-Brevin liegt genau zwischen dem Atlantik und der Mündung der Loire. Der Ort markiert für mich auch geografisch eine Wende: Wir befinden uns nun offiziell in der Bretagne (Loire-Atlantique). Das merkt man an Kleinigkeiten: Plötzlich sieht man Schilder auch auf Bretonisch und bretonische Fahnen an Souvenirläden.

Saint-Brevin und die Umgebung sind ein Mosaik aus Farben und Landschaften: Vor mir erstrecken sich breite Sandstrände, dahinter wiegen sich grüne Kiefernwälder im Wind.

Gelegentlich blitzen bunte Kunstwerke auf, und im Osten sieht man die Loire durch Wiesen mäandern. Egal, ob Du Naturfreund, Kulturfan, Wassersportler, Wanderer oder Radfahrer bist: Saint-Brevin hat für jeden etwas zu bieten.


8. Spaziergang durch den Pinienwald und am Strand Plage de l’Ermitage

Der Strand von Saint-Brevin ist endlos, fein und flach. Nahezu perfekt für entspannte Spaziergänge. Ich schlendere mit Danielle zur Plage de l’Ermitage, wo sich die Holzpfahlhütten der Fischer (Carrelets) wie kleine Kunstwerke ins Meer recken.

Bei Ebbe sammeln Einheimische Muscheln und Krebse zwischen den Pfützen. Kinder mit Eimern, Großväter mit Gummistiefeln und Fangnetzen.

Hinter den Dünen beginnt sofort der Pinienwald, durchzogen von kleinen Wegen. Dort riecht es nach Harz, und das Rascheln der Bäume mischt sich mit dem entfernten Donnern der Wellen.

Die Carrelets: Fischerhütten auf Stelzen

Carrelet-Fischerhütte auf Stelzen am Strand von Saint-Brevin-les-Pins mit Mann, der darauf zeigt

Entlang der Küste siehst du sie überall: die Carrelets, malerische Holzhütten auf hohen Stelzen. Von hier werden große, quadratische Netze ins Wasser gelassen.

Die meisten sind in Privatbesitz, aber ein Geheimtipp ist, dass man einige für eine Tide mieten kann.

Stell Dir vor, Du verbringst ein paar Stunden in so einer Hütte, ganz allein über dem Meer, und wartest auf den Fang – authentischer geht es nicht!


9. Radtour durch Parks, Feuchtgebiete und Küstenradwege

Saint-Brevin-les-Pins selbst besteht aus zwei Ortsteilen: „les Pins“ nahe den Hauptstränden und „l’Océan“ am Viertel rund um Mindin. Große Hotelkomplexe sucht man hier vergeblich, alles wirkt überschaubar und von Kiefern gesäumt. Daher auch „les Pins“.

Saint-Brevin ist ein Knotenpunkt berühmter Radwege: Vélodyssée, Loire à Vélo und Vélocéan treffen hier aufeinander.

Also miete ich mir kurzerhand im Atelier Vélo 44 ein E-Bike und radele gemütlich durch den Ort, vorbei am Parc du Pointeau mit seinen Spazierwegen und an der traumhaften Küste entlang.

  • Übrigens führt der Loire-Radweg (EuroVelo 6) durch Saint-Brevin. Man könnte theoretisch von hier die Loire entlang bis ins 800 km entfernte Burgund radeln.

10. Tipp für Bierliebhaber: Craftbeer-Stop in der Mikrobrauerei Brewen

Nach so viel Küstenwind benötige ich Schaum auf der Zunge. Also ab zu Brewen, der kleinen, unabhängigen Bio-Mikrobrauerei im Quartier La Guerche.

Drinnen riecht es nach warmem Malz und Atlantikluft. Pierre-Yves Guénolé (und Mitgründer Josselin Fougère) erzählen mir, wie sie ihre Malze und Hopfen bewusst auswählen – so regional wie möglich. Ergebnis: kurze Wege, frische Aromen, klarer Charakter im Glas.

  • Mein Pairing-Tipp für Dich: Austern und Muscadet zum Start, danach Brewen-Pale-Ale zum Fisch & Chips oder zur Galette. Atlantik im Glas trifft Atlantik auf dem Teller. Prost!

Mittagessen-Tipp: Les Piafs oder Lili Beach Café

Im Les Piafs trifft französische Bistroküche auf familiären Charme und das mitten im Herzen von Saint-Brevin-les-Pins. Hier erwarten Dich frische Tagesgerichte von knackigen Salaten über hausgemachte Quiches bis zu feinen Fischgerichten.


Barfußfeeling und Sommerlaune. Das Lili Beach Café ist genau der richtige Spot für Deinen Lunch am Meer. Hier sitzt Du mit den Füßen im Sand, genießt leichte Gerichte wie Bowls, Burger oder Wraps und hörst dabei das Rauschen der Wellen.


11. Kunst im Meer: Serpent d’Océan

Dann kommt der Moment, auf den ich mich schon gefreut habe: Am Strand von Mindin taucht plötzlich ein riesiges Schlangenskelett im Sand auf: der Serpent d’Océan. 130 Meter lang, aus Aluminium, ein wenig unheimlich und gleichzeitig faszinierend.

Was zur…?! Ein 130 Meter langes Skelett windet sich hier durchs Watt, als wäre gerade ein Drachenwesen gestrandet. Ich fühle mich wie in einer Szene von Game of Thrones.

Dieses gewaltige Gebilde aus Aluminium ist ein Kunstwerk des chinesischen Künstlers Huang Yong Ping, das im Rhythmus der Gezeiten mal zu sehen und mal vom Meer bedeckt ist.

Bei Ebbe kann ich direkt drumherumlaufen und Fotos schießen, bei Flut wirkt er wie ein Wesen, das gerade ins Meer abtaucht. Die Kinder klettern begeistert auf den Rippen herum und ich gestehe: Ich konnte auch nicht widerstehen.

Ein örtlicher Jogger erzählt mir, dass die „Ozean-Schlange“ nachts manchmal gruselig schimmert, wenn Mondlicht aufs nasse Metall fällt. Gänsehaut!

  • Mein Tipp: Checke den Tidenkalender oder schau vorher auf der Webcam nach. Bei niedrigem Wasserstand ist das Erlebnis am besten. Und keine Angst: Die Schlange beißt nicht, sie ist absolut handzahm.

Abendessen-Tipp: Côtes et Dunes oder Maelo

Im Côtes et Dunes genießt Du französische Küche mit Aussicht – direkt auf die Dünen und das Meer. Auf der Karte: von fangfrischem Fisch über zartes Fleisch bis zu vegetarischen Kreationen, alles frisch zubereitet und liebevoll angerichtet.


Das Maelo ist eine dieser Adressen, die man am liebsten für sich behalten würde. Modernes Ambiente, entspannte Atmosphäre und eine Küche, die regionale Produkte mit viel Kreativität in Szene setzt. Die Speisekarte ist klein, dafür wechselt sie regelmäßig.


Übernachtungstipp: Chambres d’Hôtes BREVOCEAN

Im BREVOCEAN* schläfst Du ruhig, stilvoll und ganz nah am Meer. Die charmante Pension liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Strand entfernt. Morgens wartet ein leckeres Frühstück mit regionalen Produkten, serviert von herzlichen Gastgebern, die Dir gern Tipps für Ausflüge geben.

Deine Fragen zu Saint-Brevin-les-Pins, meine Antworten!

  • Wo parken für den Serpent d’Océan?
    Am besten auf dem Parkplatz am Place Bougainville bei der Brücke von Saint-Nazaire. Die Skulptur liegt ein paar Schritte entfernt daneben.
  • Lohnt sich eine Radtour wirklich?
    Unbedingt. Durch die Verbindung mehrerer Fernrouten kannst Du hier frei entscheiden, ob Du eine Stunde oder den ganzen Tag radelst: immer in Küstennähe.
  • Wo befindet sich das „Schlangen-Skelett“ am Strand?
    Die Skulptur „Serpent d’Océan“ liegt am Strand von Mindin in Saint-Brevin-les-Pins, direkt an der Loire-Mündung.

Natur-Highlights der Atlantikküste: La Baule und der Regionalpark La Brière

Ich setze meinen Roadtrip fort und überquere die mächtige Loire-Mündung. Dabei erlebe ich ein Highlight für sich: die Fahrt über die geschwungene Pont de Saint-Nazaire. Eine fast 3,4 km lange Brücke, die den südlichen Uferstreifen mit der Nordseite verbindet. Großartig und übrigens mautfrei seit 1994.

Pont de Saint-Nazaire über die Loire-Mündung in Frankreich mit Booten im Vordergrund
Ein Muss auf Deinem Atlantikküsten-Roadtrip: Die Pont de Saint-Nazaire überspannt majestätisch die Loire-Mündung

Ich lasse die Werftkräne von Saint-Nazaire im Rückspiegel verschwinden. Kaum biege ich Richtung Halbinsel Guérande ab, wechselt die Szenerie: Aus Küstenwind und Stadtlärm wird Stille. Vor mir breitet sich der Regionalpark La Brière aus. Ein riesiges Mosaik aus Kanälen, Schilf und Reetdächern.


12. Hafen von Bréca: Bootsfahrt im Chaland

In Bréca steige ich in einen Chaland, das traditionelle Flachboot der Region. Unser Bootsführer stakt uns mit einer langen Stange durch das Labyrinth aus Kanälen. Die Brière breitet sich wie ein grünes Mosaik aus Wasser und Inselchen vor mir aus.

Unterbrochen nur vom Horizont und, wenn man genau schaut, ganz weit im Westen die Brücke von Saint-Nazaire als kleinen Strich. Während wir lautlos durchs Schilf gleiten, hören wir nichts als das Rascheln der Rohrkolben und gelegentlich einen Vogelruf.

Dann beginnt es zu tröpfeln. Erst sachte, dann ordentlich. Wir ziehen die Kapuzen hoch, kichern, und unser Guide meint trocken: „Bienvenue en Bretagne – hier regnet es nur zwischen zwei Sonnenstrahlen!“

Plötzlich raschelt es am Ufer: ein paar Nutrias, die uns neugierig mustern. Dicke, nasse Schnauzen, Zähne wie Mini-Karotten und der Gesichtsausdruck, als wollten sie fragen, ob wir zufällig einen Apfel-Snack dabeihaben.

  • Interessant: Die Brière ist tatsächlich die zweitgrößte Sumpflandschaft Frankreichs nach der Camargue und ein Paradies für Vögel. Über 900 Pflanzenarten und Tausende Wasservögel leben hier.

13. Traditionelles Dorf Kerhinet mit Reetdachhäusern und Kunsthandwerk

Nach der Bootsfahrt rolle ich weiter ins Dorf Kerhinet. Es ist ein liebevoll restauriertes Bauerndorf mitten im Moorgebiet und dient auch als Besucherzentrum für den Park.

Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Kleine Häuschen mit dicken Reetdächern ducken sich entlang der Dorfwege, als wären sie einem Märchenbuch entsprungen. Umgeben von blühenden Gärten finde ich im Inneren traditionelles Handwerk.

Hier scheint die Zeit stillzustehen. In den kleinen Werkstätten entdecke ich Keramik, handgewebte Körbe und Marmeladen. In einem kleinen Laden kannst Du regionale Produkte kaufen, etwa ein Glas Brière-Honig. Diese Sumpflandschaft ist nämlich auch Heimat unzähliger Wildblumen, was den Honig besonders aromatisch macht.


Piriac-sur-Mer: charmantes Küstendorf am GR34

Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis: Die Straßen werden enger, die Häuser kleiner, und plötzlich stehe ich im Herzen eines Ortes, der wie aus einem Bilderbuch wirkt. Piriac-sur-Mer ist offiziell als Petite Cité de Caractère ausgezeichnet und das merkt man sofort.

Kopfsteinpflaster, alte Granithäuser mit blauen Fensterläden, Stockrosen und Hortensien an den Fassaden. Hinter jeder Ecke wartet ein neues Fotomotiv: hier ein alter Brunnen, dort ein verwittertes Holztor mit bretonischem Türklopfer. Hier scheint die Zeit in einem langsamen Rhythmus zu schlagen.

Am Hafen schaukeln die Boote sanft, Möwen kreischen, und ich setze mich für einen Moment einfach hin, um zuzusehen. Es ist genau die Art von Szene, die man sich als romantisches Klischee vorstellt, nur dass sie hier echt ist.

Mittagessen-Tipp: Restaurant Le Castelli

Im Le Castelli genießt Du feine französische Küche mit regionalem Einschlag. Von frischen Meeresfrüchten über klassische Fleischgerichte bis zu landestypischen Spezialitäten.
Das Lokal bietet draußen eine schattige Terrasse, auf der Du im Sommer entspannt speisen kannst.


14. Küstenwanderung am Zöllnerpfad (GR34) zum Pointe du Castelli

Am Nachmittag schnüre ich die Wanderschuhe. Der berühmte Wanderweg GR34, auch „Zöllnerpfad“ genannt, führt direkt am Meer fast die gesamte bretonische Küste entlang.

Hier endet der GR34 offiziell (Start ist am Mont-Saint-Michel, Ende im nahegelegenen Saint-Nazaire), und ich kann es mir nicht nehmen lassen, wenigstens ein kleines Stück darauf zu wandern.

Es geht vorbei an kleinen Buchten, über schmale Klippenwege, immer begleitet von der Gischt des Atlantiks. Der Höhepunkt ist die Pointe du Castelli, eine Landzunge, die weit ins Meer hinausragt. Dort stehe ich im Wind, schaue auf die wilde See und fühle mich für einen Moment winzig klein.

Deine Fragen zu Piriac-sur-Mer, meine Antworten!

  • Warum gilt Piriac als Geheimtipp?
    Weil es kleiner und ruhiger ist als La Baule oder Le Croisic. Mit echter Dorfatmosphäre, aber trotzdem tollen Restaurants und Natur direkt vor der Tür.
  • Wie lange sollte man bleiben?
    Mindestens einen halben Tag, besser eine Nacht. So kannst Du am Abend die Ruhe am Hafen genießen, wenn die Tagesausflügler weg sind.
  • Eignet sich Piriac für Paare?
    Unbedingt! Romantische Gassen, kleine Buchten und Sonnenuntergänge am Hafen. Perfekt für ein Wochenende zu zweit.
  • Was bedeutet „Petite Cité de Caractère“? Dieses Label erhalten kleine Städte mit herausragendem historischem Erbe und besonderer Atmosphäre. Piriac-sur-Mer war die erste „Petite Cité de Caractère“ der Loire-Atlantique, was für ihren bezaubernden Ortskern spricht.

Mittelalter trifft Salzfelder

Nur wenige Kilometer von Piriac-sur-Mer entfernt tauche ich in eine gänzlich andere Welt ein: Guérande, die Stadt der Salzgärten und der Ritter! Schon von weitem sehe ich die mächtigen Stadtmauern auftauchen.

15. Guérandes Altstadt verzaubert

Guérande ist komplett von einer intakten, über 1,3 km langen Wehrmauer mit Türmen und Toren umgeben. Zu Recht wird sie das „Carcassonne des Westens“ genannt.

Ich passiere die eindrucksvolle Porte Saint-Michel, einen Torturm aus dem 15. Jahrhundert, und befinde mich plötzlich im Mittelalter: enge Kopfsteinpflaster-Gässchen, Fachwerkhäuser und kleine Plätze mit Brunnen.

Es riecht nach Crêpes und Buchweizenmehl (die typischen Galettes duften aus jedem zweiten Fenster). Auf dem Kirchplatz rasten Radfahrer und Wanderer. Guérande ist ein beliebter Stopp auf vielen Routen, und die Atmosphäre ist entsprechend lebendig.

Restauranttipps: Crêperie La Flambée und Burger & Sarrasin

Inmitten der malerischen Altstadt findest Du La Flambée. Die Karte der charmanten Crêperie setzt auf regionale und biologische Produkte. Bei Kaminfeuer und rustikalem Interieur lässt sich eine herzhafte Galette oder eine süße Crêpe gleich doppelt genießen.

Wenn Du Lust auf etwas Unkonventionelles hast, ist Burger & Sarrasin eine klasse Wahl. Hier bekommst Du Burger auf bretonisch – mit Buchweizenbrot und hochwertigen Zutaten aus der Region. Das Lokal bietet kreative Speisekarte mit vegetarischen Optionen.

Ich gönne mir danach passenderweise ein Karamelleis mit Guérande-Salz. Himmlisch. Dann schaue ich mir noch die Collégiale Saint-Aubin an, eine gotische Kirche mitten in Guérande, und bummele durch die Rue Saint-Michel mit ihren Künstlerläden, Salzboutiquen und Cafés.

Hier decke ich mich mit Souvenirs ein: ein Säckchen Fleur de Sel, Salzkaramellbonbons und eine Dose Salicorne (eingelegte Meeres-Spargelpflänzchen, die in den Salzwiesen wachsen).

Ich erfahre, dass Guérande auch das Label „Ville d’Art et d’Histoire“ trägt. Völlig zu Recht, denn selten habe ich so eine gelungene Kombination aus lebendiger Geschichte und Kultur gesehen.

Bevor ich Guérande verlasse, statte ich noch dem Stadtmuseum im Porte Saint-Michel einen Besuch ab, um mehr über die Geschichte zu lernen. Und dann, zum Abschied, laufe ich ein letztes Mal die Wehrmauer entlang.

Mein Fazit an dieser Stelle? Guérande muss man einfach erlebt haben. Mittelalterliche Mauern und salzige Marschen, das ist Frankreichs Atlantikküste in einer Nussschale.

Übernachtungstipps: Chambres d’Hôte La Maison Bizienne und Hôtel des Quatre Saisons

La Maison Bizienne* ist ein liebevoll restauriertes B&B aus dem 19. Jahrhundert.
Du schläfst in einem der fünf individuell gestalteten Zimmer mit hochwertigen Betten, eigenem Bad und viel Komfort. Das Frühstück ist ein echtes Highlight.

Gemütliches Gästezimmer mit Doppelbett und blauer Wand im Chambres d’Hôte La Maison Bizienne in Guérande
Charmant schlafen in Guérande: Im La Maison Bizienne trifft modernes Design auf bretonische Gemütlichkeit.

Das Hôtel des Quatre Saisons liegt direkt gegenüber den berühmten Stadtmauern von Guérande und ist damit ideal, um die mittelalterliche Altstadt zu Fuß zu erkunden.
Die Zimmer sind modern renoviert und in warmen Tönen eingerichtet.

Fassade des Hôtel des Quatre Saisons in Guérande in der Bretagne mit historischem Steinbau
Das Hôtel des Quatre Saisons in Guérande verbindet historischen Charme mit modernem Komfort

Deine Fragen zu Guérande, meine Antworten!

  • Warum ist Guérande so berühmt?
    Vor allem wegen zweier Dinge: der mittelalterlichen Altstadt, komplett umgeben von mächtigen Festungsmauern, und der traditionellen Salzgewinnung in den umliegenden Salzgärten. Hier wird seit dem Mittelalter feinstes Meersalz gewonnen. Das Fleur de Sel aus Guérande gilt als Delikatesse weltweit. Geführte Touren durch die Salzfelder lohnen sich sehr!

16. Weißes Gold: Salzfelder und Paludier-Tradition in den Marais Salants

Ich fahre nur ein paar Minuten aus der Altstadt hinaus und plötzlich öffnet sich vor mir ein Anblick, der mich sprachlos macht: eine silbrig-weiße Mosaiklandschaft bis zum Horizont.

Das sind die Salzfelder von Guérande, die seit dem Mittelalter in mühevoller Handarbeit gepflegt werden. Das Sonnenlicht spiegelt sich auf den flachen Becken, das Wasser schimmert in zarten Rosa-, Grau- und Blautönen.

Es riecht nach Meer, nach Wärme, nach Geschichte. Nur das leise Plätschern des Wassers und der Atlantikwind durchbrechen die Stille.

Ich schließe mich einer kleinen Führung an. Wir stapfen entlang der Salzfarmen und über die schmalen Lehmdämme der Salzpfannen. Unser Guide erklärt, wie das Meerwasser über ein ausgeklügeltes Kanalsystem in die Becken geleitet wird, bis Sonne und Wind ihr Werk tun. Aus der verdunsteten Sole bleibt das „weiße Gold“ zurück: grobes Meersalz unten, das zarte Fleur de Sel oben.

Natürlich darf ich selbst ran: Mit der „Lousse“, einer langen Holzschaufel, ziehe ich das Salz vorsichtig an den Beckenrand. Gar nicht so einfach, das Gleichgewicht zu halten! Die Sonne brennt, der Wind zupft in den Haaren, das Salz klebt an meinen Händen und ich kann gar nicht aufhören zu grinsen.

Mein Highlight? Der Moment, als der Guide erzählt, dass das Handwerk der Paludiers nur mit Sonne, Wind und Geduld funktioniert. Keine Maschinen, kein Lärm, kein Stress. Pure Entschleunigung. Ich schwöre, Du wirst Salz nie wieder einfach nur als Gewürz sehen.

Insider-Tipp: Salz erleben statt nur kaufen

Wenn Du in der Region unterwegs bist, plane eine geführte Tour im Maison des Paludiers. Hier erfährst Du hautnah, wie das Fleur de Sel entsteht. Frühmorgens oder am späten Nachmittag ist das Licht über den Becken besonders magisch.

Reisender bei einer geführten Tour in den Salzfeldern von Guérande in der Bretagne
Salz hautnah erleben: Bei einer geführten Tour in den Marais Salants darfst Du selbst zum Paludier werden.

Deine Fragen zu den Salzfeldern, meine Antworten!

  • Wie plane ich eine stressfreie Tour durch die Salzgärten?
    Starte früh oder am Abend. Mittags ist es heiß und grell. Die Führungen dauern etwa 1–1,5 Stunden. Sie werden auch auf Englisch angeboten.
  • Was ist der Unterschied zwischen Fleur de Sel und normalem Meersalz?
    Fleur de Sel bildet sich als feine Kruste an der Wasseroberfläche. Es wird von Hand abgeschöpft. Sie ist mild, zart und enthält mehr Mineralstoffe. Das Gold unter den Salzen.
  • Kann man das Salz direkt vor Ort kaufen?
    Ja! In den Hofläden rund um Guérande bekommst Du Fleur de Sel, grobes Meersalz und Spezialitäten wie Salzkaramell oder Salicornes (Meeres-Spargel). Perfekte Souvenirs für Deinen Atlantikküste-Roadtrip.

Le Pouliguen bis Le Croisic: Mit dem E-Bike zu Küsten-Highlights

Für meinen letzten vollen Roadtrip-Tag habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Statt mit dem Auto möchte ich die Küstenhighlights zwischen Le Pouliguen und Le Croisic per E-Bike erkunden.

Dieses Stück Atlantikküste, westlich von La Baule und Guérande, ist berühmt für die Côte Sauvage. Die „wilde Küste“ mit ihren bizarren Felsen und versteckten Buchten. Die Strecke von Le Pouliguen über Batz-sur-Mer bis Le Croisic ist nicht lang (rund 12 km), aber voller schöner Ausblicke. Perfekt für eine gemütliche Fahrradtour.

Ich starte morgens in Le Pouliguen, einem charmanten Hafenstädtchen am Ende der Bucht von La Baule. Hier miete ich mir ein E-Bike bei Bikevasion und folge den Schildern Richtung „Côte Sauvage“.

Anfangs radle ich an eleganten Villen vorbei, dann wird es zunehmend natürlicher. Bald schon tausche ich Asphalt gegen einen gut befestigten Küstenradweg, der teils parallel zum berühmten Zöllnerpfad (GR34) verläuft. Die frische Atlantikbrise weht mir entgegen, aber dank E-Antrieb sind kleine Steigungen ein Kinderspiel.

Nach jeder Kurve halte ich an, weil ich mich an den Aussichten nicht sattsehen kann: rechts von mir die schäumende Gischt, die gegen zerklüftete Felsen klatscht, links grüne Wiesen und vereinzelt Häuser. An mehreren Stellen gibt es Aussichtspunkte mit Bänken.

Zwischenstopp-Tipp: Le Grand Blockhaus

Ein ehemaliger Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Heute Museum und Mahnmal zugleich. Hinter den dicken Betonwänden erfährst Du eindrucksvoll, wie das Leben im Atlantikwall aussah. Vom Dach aus genießt Du einen weiten Blick über die Côte Sauvage.

Le Grand Blockhaus Museum in Batz-sur-Mer an der Atlantikküste Frankreichs
Das Le Grand Blockhaus bei Batz-sur-Mer erzählt die Geschichte des Atlantikwalls.

17. Entdeckungstour durch Batz-sur-Mer

Die Route führt auch durch das charmante Küstendorf Batz-sur-Mer. Mein erster Stopp ist der Port Saint-Michel mit seinem kleinen Strand, der etwas vorgelagert an der Atlantikküste liegt.

  • Fototipp: Hier reihen sich (in der Saison) die gelben Badehäuschen am Strand. Selbst an grauen Tagen ein Lichtblick. Ikonisch für Batz und fotografiert von Postkartenmotiven bis Instagram-Feeds.

Dann lenke ich mein Rad ins alte Ortszentrum. Dort entdecke ich zuerst die Chapelle Notre-Dame-du-Mûrier, eine kleine Ruine mit berührender Ausstrahlung – erbaut im 15. Jahrhundert, um die Gemeinde vor Pest zu schützen.

Schon von Weitem habe ich den Kirchturm Saint-Guénolé gesehen, der stolz über die Küste ragt. Ein echtes Wahrzeichen und früheres Seezeichen für Fischer und Seefahrer. Von oben (ja, Du kannst hinaufsteigen!) blickst Du weit über die Côte Sauvage, die Salzfelder von Guérande und die Dächer des kleinen Orts.

Infobox: Musée des Marais Salants

Im Musée des Marais Salants lernst Du alles über die Salzgewinnung, die die Identität der Region prägt. Modelle, Werkzeuge und alte Fotos zeigen, wie die Paludiers seit Jahrhunderten arbeiten.

Kurz hinter Batz taucht auf einer Düne der Moulin de la Falaise auf. Eine restaurierte Windmühle aus dem 16. Jahrhundert und ein echtes Wahrzeichen der Region. Ursprünglich bei Guérande erbaut, wurde sie in den 1920er-Jahren hierher versetzt und in den 1990ern liebevoll restauriert.

Steinwindmühle Moulin de la Falaise auf einer Düne bei Batz-sur-Mer in der Bretagne
Kurz hinter Batz-sur-Mer ragt auf einer Düne die Moulin de la Falaise auf. Ein Wahrzeichen der bretonischen Küstenlandschaft.

Mit ihrem Granitstein, dem Holzschindeldach und den majestätischen Flügeln ist sie ein fotogenes Stück Geschichte. Wenn der Wind günstig steht, wird hier sogar noch Buchweizenmehl gemahlen. Ganz wie früher, als das Salz, das Meer und der Wind den Rhythmus bestimmten.


18. Angekommen am Ende der Halbinsel: Le Croisic

Schließlich erreiche ich die Spitze der Halbinsel: Le Croisic. Die kleinstädtische Hafenstadt begrüßt mich mit ihrem bretonischen Charme. Ich rolle über Kopfsteinpflaster an Granithäusern vorbei in Richtung Hafen.

Der Hafen von Le Croisic ist idyllisch: bunte Fischerboote, die an den Kais dümpeln, und rundherum Cafés, Eisdielen und Lädchen. Hier kaufe ich ein Glas Algenpesto. Ja genau, aus essbaren Algen, die in Le Croisic geerntet werden.

Tatsächlich gibt es hier eine Algenfarm („Les Jardins de la Mer“), wo man sogar Algen-Ernteworkshops machen kann, aber das hebe ich mir für den nächsten Besuch auf.

Was für ein Ritt es war! Von Nantes’ City-Vibes über einsame Strände, Dünen, Wälder, Salzsümpfe, mittelalterliche Mauern bis zu wilder Küste. Diese Atlantik-Route hat wirklich alles geboten.


Fazit: Warum sich der Roadtrip an der Atlantikküste lohnt

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: Mach es! Ein Roadtrip entlang Frankreichs Atlantikküste ist ein unvergessliches Erlebnis für Roadtrip-Fans, Slow Traveller, Paare, Alleinreisende und Abenteuerlustige gleichermaßen.

Wo sonst kannst Du innerhalb weniger Tage so viel Unterschiedliches sehen und tun? Die Route von Nantes durch die Küstenstädte am Atlantik hat mir gezeigt, wie lebendig, ursprünglich und gleichzeitig entspannt diese Region ist.

Ich habe in Nantes die Kultur genossen, in Saint-Jean-de-Monts die Füße in den Sand gesteckt, in Fromentine Austern mit Meerblick geschlürft, in Saint-Brevin den Wind im Radfahren gespürt, im Brière-Park die Seele baumeln lassen, mich in Guerande in alte Gassen verliebt und Geschichte geschmeckt (Salz, Salz, Salz!) und an der Côte Sauvage das Herz hüpfen lassen ob der Schönheit.

Kurzum: Dieser Roadtrip bietet Abenteuer (für alle, die aktiv werden wollen) und Genuss (für alle, die gemütlich reisen). Die Mischung macht’s. Es gibt wohl kaum eine Gegend, die besser für einen abwechslungsreichen Trip geeignet ist. Die Atlantikküste ist wie gemacht fürs Roadtripping.

Du kannst spontan Deinem Rhythmus folgen: an einem Tag Action und Sport, am nächsten Tag faul am Strand liegen oder durch Fischerdörfer schlendern. Gerade für uns, die wir gern unabhängig unterwegs sind, ist das Gold wert.

Atlantikküste, au revoir – bis zum nächsten Mal!


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FAQ: Häufige Fragen zum Roadtrip an Frankreichs Atlantikküste

  • Wie viele Tage sollte ich für einen Atlantikküsten-Roadtrip einplanen?
    Für die beschriebene Route von Nantes über Saint-Jean-de-Monts bis Le Croisic und zurück empfehle ich, mindestens eine Woche einzuplanen. So hast du pro Etappe etwa 1–2 Tage Zeit, um die Orte und Aktivitäten wirklich zu genießen. Ideal wären sogar 10 Tage, falls du zusätzliche Abstecher (z. B. auf die Île d’Yeu oder Noirmoutier) integrieren möchtest. Natürlich könntest du die Strecke auch in 3–4 Tagen „durchrasen“, aber dann verpasst du viel von der entspannten Atmosphäre. Slow Travel lohnt sich hier: Lieber mal einen halben Tag am Strand faulenzen oder eine Radtour extra machen, statt im Eiltempo von Spot zu Spot hetzen. Mein persönlicher Rat: 7–10 Tage für die Roadtrip-Route Atlantikküste Frankreich einplanen. Dann bleibt genug Muße für spontane Entdeckungen.
  • Kann man an der französischen Atlantikküste gut baden?
    Ja, an vielen Stränden sehr gut. Die Strände sind breit, feinsandig und meist sanft abfallend. Ideal zum Baden, auch für Kinder (viele Orte haben zudem Rettungsschwimmer im Sommer). Beachte aber, dass der Atlantik kühler als das Mittelmeer ist und teils starke Wellen/Strömungen hat. Im Hochsommer erreicht die Wassertemperatur um die 20 °C, kann aber auch darunter liegen.
  • Wie ist das Wetter an der Atlantikküste?
    Maritim und wechselhaft. In den Sommermonaten überwiegend sonnig und angenehm warm (ca. 22–28 °C Tageshöchstwerte), aber es kann auch mal einen kurzen Schauer oder windige Phasen geben. Generell gilt: mildere Sommer als im Mittelmeerraum, dafür selten drückende Hitze. Frühling und Herbst sind oft mild (15–20 °C), aber mit erhöhtem Regenrisiko. Im Winter selten Frost, aber öfter Regen und Stürme. Was auch seinen Reiz haben kann, wenn man in eine stürmische Brandung schaut.
  • Benötige ich für den Roadtrip ein eigenes Auto? Geht es auch ohne?
    Ein eigenes Fahrzeug (Auto oder Camper) gibt Dir die größte Flexibilität, um auch abgelegenere Strände und kleinere Orte zu erreichen. Ohne Auto könntest Du Teile der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln schaffen (z. B. Nantes – Saint-Nazaire – Le Croisic per Zug, oder Busse entlang der Küste), aber viele Verbindungen sind zeitaufwändig und die schönsten Spots liegen oft abseits. Eine Alternative ist, in Nantes ein Auto zu mieten (oder ein Wohnmobil zu leihen) und damit die Küste abzufahren. Mit dem Wohnmobil findest Du entlang der Strecke zahlreiche Stellplätze und Campingplätze in toller Lage (teils sogar kostenlose Wohnmobilstellplätze in Gemeinden). Falls Du partout kein Auto willst: Man kann auch mit dem Fahrrad einiges erkunden, z. B. gibt es die Radroute Vélodyssée entlang der Atlantikküste. Aber für die gesamte Route ohne Motor solltest Du viel Zeit und Kondition mitbringen. Fazit: Empfehlenswert ist klar ein fahrbarer Untersatz, um das Beste aus dem Trip herauszuholen.
  • Gibt es Mautgebühren oder andere Kosten, die ich einplanen muss?
    Die Küstenstraßen selbst sind mautfrei, ebenso wie Brücken in der Region (z. B. Pont de Saint-Nazaire). Maut fällt nur an, wenn Du Autobahnen nutzt (z. B. Anreise von Paris oder Weiterfahrt Richtung Bordeaux auf der A10/A83).
  • Was sollte ich für einen Roadtrip an der Atlantikküste einpacken?
    Die Devise lautet: auf alles vorbereitet sein, denn an der Atlantikküste kann das Wetter wechseln. Unverzichtbar sind bequeme Schuhe: Flip-Flops für den Strand und feste Schuhe fürs Wandern (z. B. an der Côte Sauvage). Pack auch eine leichte Regenjacke/Windbreaker ein, selbst im Sommer, denn Atlantikbrisen können frisch sein. Badeklamotten und ein Neoprenanzug (falls du surfen oder lange im Wasser sein willst – der Atlantik ist kühler als das Mittelmeer!) gehören ebenso ins Gepäck. Für Outdoor-Abenteuer: Sonnenschutz (Creme, Sonnenbrille, Hut) nicht vergessen, und Mückenschutz für die Abende in den Sümpfen der Brière. Praktisch ist auch ein Daypack/Rucksack für Wanderungen oder fürs Picknick unterwegs.
  • Welche Events lohnen sich entlang der Atlantikküste Frankreichs?
    Entlang der Route gibt es übers Jahr verteilt tolle Events. Hier ein paar Highlights (Evergreen-Charakter, also jährlich wiederkehrend):
  • Im Juni feiert Guérande ein großes Mittelalterfest. Jedes erste Juni-Wochenende verwandeln Gaukler, Ritter und Paraden die Stadt in eine Zeitmaschine.
  • Im Hochsommer (Ende Juli/Anfang August) groovt La Baule beim Jazz-Festival im Parc des Dryades. Perfekt für Musikliebhaber unterm Sternenhimmel.
  • Anfang August gibt es oft Fêtes de la Mer (Meeresfeste) in vielen Küstenorten, z. B. in Le Croisic oder Pornichet, wo die Boote gesegnet und Hafenfeste veranstaltet werden.
  • Sportlich wird’s beim Triathlon Audencia La Baule im September, einem großen Wettkampf in der Bucht.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Atlantikküste Frankreich und Partnern entstanden. Meine persönliche Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

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