|

Velo Dunajec: Die schönste Radtour Polens? Ich sage: absolut!

Werbung | Du suchst eine Radstrecke, die mehr ist als nur ein Radweg? Eine Route, die Dich nicht nur bewegt, sondern berührt?

Dann solltest Du Dir den Velo Dunajec genauer anschauen. Auf knapp 237 Kilometern schlängelt er sich wie ein perfekt erzählter Roman durchs südliche Polen. Von der Tatra bis zur Weichsel, vorbei an schroffen Felsen, sanften Ufern und historischen Dörfern.

Was Dich auf dieser Polen Radtour erwartet? Naturwunder wie der Dunajec-Durchbruch, Highlights wie das Drei-Kronen-Massiv, kulturelle Schätze, kleine Abenteuer und immer wieder dieser Moment, in dem Du denkst: Genau hier will ich gerade sein. Radfahren in Polen, wandern, innehalten und vielleicht auch mal spontan den Lenker gegen ein Glas Honigschnaps tauschen.

Klingt nach Deiner Art von Reise? Dann schnapp Dir den Helm. Hier kommt Dein Guide für eine der beeindruckendsten Radstrecken Europas.


Velo Dunajec kompakt!

  • Land: Polen (kleiner Abschnitt in der Slowakei)
  • Regionen: Kleinpolen (Małopolska), Podhale und Pieninen
  • Länge: ca. 237 km (meine drei Etappen etwa 115 km)
  • Start- & Zielpunkt: Nowy Targ bis Tarnów (meine Tour von Stary Sacz bis Nowy Targ)
  • Höhenprofil & Schwierigkeit: meist leichtes Gefälle, gut ausgebaut, ideal für Einsteiger und Genussradler
  • Städte und Orte entlang des Velo Dunajec: Nowy Targ, Niedzica, Szczawnica, Stary Sącz, Nowy Sącz, Zakliczyn, Tarnów
  • Kulinarische Tipps unterwegs: Oscypek (Räucherkäse), Pierogi, Wildgerichte, Apfelwein aus Łącko
  • Typische Aktivitäten unterwegs: Rafting im Pieninen-Nationalpark, Badestopps, Klosterbesuche, Picknicks am Flussufer und Wandern
  • Landschaft & Highlights: Dunajec-Schlucht, Karpatenblick, Trzy Korony, historische Altstädte, Burg Niedzica und Holzarchitekturroute
  • Eine Polen-Radreise auf dem Velo Dunajec vereint sanftes Radeln mit grandiosen Panoramen. Perfekt für alle, die Natur, Kultur und Kulinarik auf zwei Rädern erleben wollen.

Für wen lohnt sich der Velo Dunajec?

Ob aktive Paare, Slow Traveller, Naturfans oder Familien mit älteren Kindern
diese Route passt für alle, die gerne draußen sind und das Reisen mit dem Rad genießen.

  • Du magst entschleunigtes Radeln mit vielen Pausen? Perfekt.
  • Du suchst Naturerlebnis ohne Verzicht auf Komfort? Genau hier.
  • Du willst kulturelle Zwischenstopps statt durchgehender Adrenalin-Action? Bist Du richtig.
  • Downhill-Junkies oder Mountainbike-Abenteurer suchen besser woanders. Auf dieser Fahrradtoru durch Polen geht’s um Genuss, nicht um Geschwindigkeit.

Mit E-Bike oder guter Grundkondition ist die Tour auch für Einsteiger machbar. Die Wege sind durchgängig gut ausgebaut, die Ausschilderung vorbildlich, und unterwegs findest Du alles, was Du benötigst: Cafés, Rastplätze, Fotospots – und vor allem Ruhe.

Langeweile? Fehlanzeige. Die Landschaft verändert sich ständig, und hinter jeder Kurve wartet ein neues Fotomotiv. Und glaub mir: Der Sonnenuntergang über dem Dunajec bleibt Dir im Kopf.

Beste Reisezeit für den Velo Dunajec

Die idealen Monate für diese Tour sind für mich ganz klar:

  • Mai & Juni: Alles grünt, die Temperaturen sind angenehm, noch wenig los
  • September: Klare Luft, bunte Wälder, goldenes Licht
  • Oktober (wenn Du es ruhig und herbstlich magst): Ideal für Indian-Summer-Vibes

Tipp: Wenn möglich, vermeide die polnischen Sommerferien (Juli/August) oder Feiertage.


1. Anreise nach Stary Sącz: So startest Du stressfrei in Dein Velo-Dunajec-Abenteuer

Wenn Du wie ich von Krakau aus auf den Velo Dunajec starten willst, ist Stary Sącz (Alt Sandez) der perfekte Einstiegspunkt.

Der kleine Ort im Karpatenvorland ist charmant, übersichtlich und super mit dem Zug erreichbar. Ich bin vom Hauptbahnhof Kraków Główny losgefahren und war nach gut 3 Stunden entspannt vor Ort.

Zug ab Krakau: bequem, günstig und radfreundlich

Täglich fahren mehrere Züge ab Krakau nach Stary Sącz. Darunter sind auch Direktverbindungen mit TLK- oder IC-Zügen. Die Fahrt dauert je nach Verbindung etwa 2:30 bis 3:00 Stunden.

Besonders praktisch: Fahrradmitnahme ist möglich, aber Du solltest bei Fernzügen wie dem TLK „Karpaty“ oder „Tatry“ direkt beim Buchen einen Stellplatz fürs Bike mitreservieren. Kostet etwa 10 Złoty (ca. 2 €) zusätzlich zum Ticket.

  • Preistipp: Einfache Tickets kosten rund 25–60 Złoty (ca. 6–14 €), je nach Zugtyp (Stand 2025).

Wie radfreundlich ist die Bahn?

Polnische Züge sind im Hinblick auf Fahrradtransport echt gut aufgestellt. Zumindest in den Intercity- und TLK-Zügen. Da gibt’s Fahrradwagen mit Hängesystem, alles klar beschildert.

In Regionalzügen (PolRegio) wird’s etwas rustikaler: Hier stehen die Räder oft im Einstiegsbereich. Geht klar, aber die Kapazität ist begrenzt. Also besser nicht in den Berufsverkehr geraten.


Weitere Anreiseoptionen: Fernbus, Shuttle, Mietrad & Co.

Wenn Du ohne eigenes Fahrrad unterwegs bist, kannst Du auch entspannt mit dem Fernbus nach Nowy Sącz fahren (liegt direkt bei Stary Sącz) oder Dir einen Shuttletransfer von einem Radverleiher organisieren lassen. Einige lokale Anbieter, zum Beispiel radvogel.de, bieten Sammeltransfers von Krakau an. Ideal, wenn Du ein Rad leihen willst und ohne Stress starten möchtest.

Ich wurde direkt am Bahnhof in Stary Sącz von velodunajec.pl abgeholt, Leihrad samt Packtaschen inklusive. Kein Schleppen, kein Schrauben. Einfach aufsatteln und losradeln.

Falls Du lieber schon in Krakau ein Fahrrad mietest und mit in den Zug nimmst, geht das natürlich auch. Aber ganz ehrlich: Weniger schleppen, mehr radeln – das war für mich die entspanntere Lösung.


2. Tourstart in Stary Sącz: Kopfsteinpflaster, Klosterflair und der erste Tritt ins Abenteuer

Stary Sącz war für mich der perfekte Auftakt meiner Velo-Dunajec-Tour: klein, geschichtsträchtig und angenehm entschleunigt. Wenn Du auf Deinem Fahrradsattel nicht direkt durchstarten willst, sondern erst mal richtig ankommen möchtest, dann bleib hier unbedingt eine Nacht.

Die Altstadt von Stary Sącz ist wie gemacht für einen sanften Start: historisches Kopfsteinpflaster, liebevoll restaurierte Bürgerhäuser, das Klarissenkloster aus dem 13. Jahrhundert. Alles fußläufig, alles charmant.

Das solltest Du Dir nicht entgehen lassen:

  • Klarissenkloster mit Klosterhof: spirituelles Herz des Ortes, gegründet von der heiligen Kinga
  • Marktplatz (Rynek): ideal zum Leute schauen und Eis essen
  • Verwinkelte Gassen, kleine Läden, ehrliche Gemütlichkeit.

Schlafen mit Stil: Wo Du in Stary Sącz gut unterkommst

Ich habe in der kleinen Pension Noclegi u Bram Klasztoru* direkt am Klarissenkloster geschlafen, mit abschließbarem Fahrradraum. Alternativen? Agroturystyka-Quartiere für alle, die’s ländlich mögen.


Mini-Runde zum Naturreservat Bobrowisko

Obwohl ich erst am Nachmittag ankam, wollte ich nicht bis zum nächsten Tag warten. Also: Rauf aufs Leihrad, runter vom Kopfstein und rein ins Grüne.

Nur knapp 3 Kilometer vom Zentrum entfernt liegt das kleine, feine Naturreservat Bobrowisko (zu Deutsch etwa „Biberort“). Ein verwunschenes Auenland mit Steg, Aussichtstürmen und Schilfrauschen.

Der 400 Meter lange Holzpfad führt mitten hinein ins Feuchtgebiet an der Mündung von Dunajec und Poprad. Und ja, es gibt hier wirklich eine Biber-Kolonie. Aber es war kein Biber zu sehen.

Warum Du hin solltest:

  • Spannende Infotafeln über Flora & Fauna
  • Zwei Aussichtstürme mit Blick auf Wasser, Wiesen und Wildtiere
  • Ideal für einen ersten lockeren Rad-Ausflug direkt nach der Ankunft.

Kulinarischer Auftakt: Abendessen mit Naturkino

Nach dem Naturgenuss ging’s weiter mit Genuss für den Gaumen: Die Restauracja Kuchnia Mistrzów liegt gleich in der Nähe, in der grünen Ecke „Na Stawach“. Und wow, das war ein Volltreffer.

Von der Terrasse aus schaust Du auf einen kleinen See, in dem die Sonne langsam versinkt, umgeben von grünen Hügeln. Dazu: Craft-Bier und hausgemachte Pierogi.

Und dann hatte ich Glück: Im Abendlicht schwamm ein pelziger Kollege ganz gemütlich durch den kleinen See. Ein magischer Moment. Mehr Polen-Romantik geht kaum.


3. Etappe 1: Von Stary Sącz nach Szczawnica

  • Etappenlänge: ca. 50 km
  • Fahrzeit: 3–4 Stunden reine Radzeit
  • Tagesdauer: Bei mir waren’s 7 Stunden, mit Pausen, Staunen und Picknick. Und das war genau richtig.

Der erste richtige Fahrtag. Endlich losradeln. Und was für ein Einstieg! Rund 50 Kilometer entlang des Dunajec-Flusses. Meist flach, durchgehend asphaltiert und gesäumt von allem, was man sich für den Auftakt einer Radreise wünscht: Natur, Stille, Dörfer mit Seele, Fotospots, Hofläden und viel Platz zum Durchatmen.

Ich bin morgens gegen neun in Stary Sącz losgefahren, direkt vom Ortskern und dann bei Kadcza über die Brücke: ein eleganter Bogen über den Fluss, mit Aussicht auf das, was kommt: Flussradeln vom Feinsten.

Streckenverlauf & Profil: Einfach rollen lassen und staunen

Die ersten 20 Kilometer führen auf einem asphaltierten Hochwasserdamm entlang des Dunajec. Kaum Steigung, kaum Verkehr, dafür umso mehr Landschaft. Rechts Felder, links Weiden, dazwischen immer wieder kleine Dörfer, Apfelbäume und plätscherndes Wasser.

Du folgst dabei einfach den orangefarbenen Velo-Dunajec-Schildern. Die Strecke ist hervorragend ausgeschildert.

Verfahren? Unmöglich. Ich hörte mehr Vogelstimmen als Motorengeräusche.


Highlight 1: Das Łącko-Tal mit Obst, Blüten und Schnaps (optional)

Nach knapp 15–20 Kilometern wird’s fruchtig: Das Łącko-Tal ist bekannt für seine Obstwiesen und Śliwowica, den traditionellen Pflaumenschnaps. Ich war im Sommer unterwegs. Überall reife Früchte, duftende Gärten, das Summen von Bienen.

  • Im Frühling muss es hier traumhaft blühen. Also ein Geheimtipp für eine Frühlingsradtour durch Polen.

Hier treffe ich auch auf die ersten Brücken, die nur für Fahrradfahrer und Fußgänger sind. Auf meiner Radtour werde ich davon noch viele überqueren, was das Radfahren echt entspannt.


Highlight 2: Zabrzeż und der Hofladen Maurer

In Zarzecze entdeckte ich zunächst ein riesiges Fass und einen Automaten mit Fruchtsäften. Perfekt für eine Pause. Hinweisschilder informieren mich über den kleinen Hofladen der Tłocznia Maurer im benachbarten Zabrzeż.

Ein Familienbetrieb mit einer köstlichen Auswahl an Fruchtsäften, Cidre und regionalem Obstwein. Das nächste Tourziel ist gesetzt. Mit der Verkäuferin haben wir uns perfekt verständigt. Auch ohne viele Worte. Lächeln reicht in Polen oft. Der Brennnessel-Apfel-Saft? Eiskalt, frisch, grandios.


Highlight 3: Der Felsen „Kotuńka“

Ein paar Kilometer später ragt ein gewaltiger Fels aus dem Flussbett: der sagenumwobene „Kotuńka“. Angeblich soll der Teufel versucht haben, das Pieniny-Schloss zu zerstören. Doch ein Hahn krähte, und der Fels stürzte hier ins Wasser. Egal, was dran ist: Der Spot ist ein Muss für Dein Fotoalbum.

Oben auf dem Felsen wacht eine Figur in Goralen-Tracht und mit Beil in der Hand. Eine Hommage an die Volksgruppe und die raue Lebensart in den Bergen. Im Hintergrund zeichnen sich schon die Pieninen-Berge ab. Und Du ahnst, wie spektakulär die nächste Etappe werden könnte.


Ankommen in Szczawnica

Szczawnica ist kein gewöhnlicher Zielort. Der traditionsreiche Kurort im Pieninen-Gebirge begrüßt Dich mit Bäderarchitektur, Parks und Bergblick und fühlt sich fast ein wenig mondän an.

Bevor ich zur Unterkunft rollte, ging’s direkt ins Restaurant Bohema. Die Küche? Regional, hochwertig, ohne Chi-Chi. Wir haben uns für drei unterschiedliche Varianten von Piroggen entschieden, dazu ein kühles Bier aus einer polnischen Mikrobrauerei.

Übernachtungstipp: Willa Tęcza mit Balkonblick und kleiner Radgarage

Ich übernachtete in der Willa Tęcza*, einer gemütlichen Villa aus den 1930ern. Geräumiges Zimmer mit Balkon, Frühstück auf Wunsch früh am Morgen auf dem Balkon und E-Bike sicher in der Garage verstaut.

Deine Fragen zur Etappe von Stary Sącz nach Szczawnica, meine Antworten!

  • Gibt’s Trinkwasser entlang der Strecke?
    Offizielle Brunnen sind selten, aber:
  • Lebensmittelgeschäfte (Sklep) gibt’s in fast jedem Dorf.
  • Radservicestellen (MOR) mit Wasser und Unterstand, z. B. in Krościenko und Jazowsko
  • In Szczawnica findest Du Kurquellen, aber das Wasser ist eher therapeutisch als durstlöschend.
  • Mein Tipp: Immer 1–2 Liter mitnehmen und regelmäßig nachfüllen.
  • Wo kannst Du unterwegs tolle Fotos machen?
  • Łącko/Zabrzeż: Obstgärten mit Talblick
  • Felsen Kotuńka: dramatische Kulisse am Fluss
  • Krościenko: Dorfpanorama mit Kirche
  • Szczawnica Kurpark & Promenade: Berge und Eleganz in einem

4. Etappe 2: Von Szczawnica nach Sromowce Niżne

  • Etappenlänge: ca. 20 km
  • Fahrzeit: 1,5 Stunden reine Radzeit
  • Tagesdauer: 3–4 Stunden mit Fotopausen, Picknick und Aussichtstaunen
  • Höhenprofil: fast flach, nur am Ende ein kurzer Anstieg nach Sromowce Niżne

Wenn Du nur eine Etappe auf dem Velo Dunajec fahren könntest: Diese wäre meine Wahl. Nur 20 Kilometer, aber gefühlt tausend Postkartenmotive, null Verkehr und 100 % Naturerlebnis.

Es geht mitten hinein in die sagenhafte Dunajec-Schlucht, eine der schönsten Fluss-Schluchten Europas. Mitten durch das Herz des Pieninen-Nationalparks, immer am Fluss entlang, eingerahmt von bis zu 300 Meter hohen Kalksteinwänden.

  • Mein Rat: Lass Dir Zeit. Diese Etappe ist kein Abschnitt zum Durchballern, sondern ein visuelles Slow-Motion-Erlebnis.

Die Droga Pienińska: Traumweg am Fels entlang

Kurz nach dem Start in Szczawnica wechselst Du auf die berühmte Droga Pienińska, einen schmalen, nur für Radfahrer und Fußgänger freigegebenen Uferweg. Und dann geht’s los: Rechts der rauschende Dunajec, links die Felswand und über Dir ziehen Greifvögel ihre Kreise.

Der Weg wurde teils in den Fels gesprengt, teils elegant entlang des Ufers geführt.
Keine Autos, keine Hektik: nur Räder, Wanderer und gelegentlich die Flößer in Tracht.

Mitten im Film: Flöße, Felswände und der Duft von Abenteuer

Fast surreal: Während ich pedalierte, glitten traditionelle Holzflöße neben mir durchs Wasser. Die Goralen-Flößer, in ihren typischen Westen und Hüten, steuern ihre Boote durch die Strömung, während ihre Fahrgäste staunend zu den Felsen aufblicken.

Grenzenloses Radeln zwischen Polen und der Slowakei

Der Dunajec ist hier nicht nur Fluss, sondern auch Staatsgrenze. Und das Beste: Du merkst es kaum, denn es gibt keine Grenzkontrollen (Schengen sei Dank).

Mal fährst Du auf polnischer, mal auf slowakischer Seite, überquerst eine Hängebrücke, siehst zweisprachige Wegweiser und spürst: Das ist Europa, wie es sein soll. Frei, offen, verbunden durch Landschaft.

Zwischenstopp mit Gänsehaut: Blick auf die Trzy Korony

An einer kleinen Lichtung hielt ich an und da waren sie: die Trzy Korony, das Drei-Kronen-Massiv. Die Zacken ragten schroff in den Himmel. Ich legte den Kopf in den Nacken und war kurz sprachlos. Genau dieser Moment hat sich eingebrannt: Fels, Fluss, Stille und mittendrin ich auf dem Rad.


Extra-Tipp: Stop in Červený Kláštor

Am Ende der Schlucht liegt das Rote Kloster (Červený Kláštor). Ein gotischer Klosterkomplex aus dem 14. Jahrhundert mit roten Ziegeldächern und Klostergarten.

Ich schob mein Rad hinein, schaute in den Innenhof, trank einen kalten Kofola (slowakische Kräutercola) und sog die Atmosphäre auf: Flößer, Wanderer, Radfahrer. Alles trifft sich hier unter Bäumen am Fluss. Fast wie ein stilles Festival des Reisens. Auch slowakische Snacks wie Oštiepok (Räucherkäse) hätten wir probieren können.

  • Wer mag, kann das Klostermuseum besichtigen (Eintritt ca. 3 €)

Nach der Pause ging’s über die moderne Kładka-Brücke zurück auf die polnische Seite. Die letzten zwei Kilometer führten etwas bergauf nach Sromowce Niżne.


Übernachten mit Aussicht: Hotel Nad Przełomem

Ich übernachtete im Hotel Nad Przełomem*, das direkt oberhalb der Schlucht liegt. Der Name sagt alles: „Über dem Durchbruch“.

Von der Terrasse blickst Du zurück auf das, was Du gerade erlebt hast. Zu den Pierogi gab’s lokales Bier, zum Glücksgefühl nur ein tiefes Durchatmen. Der Tag war kurz in Kilometern, aber riesengroß im Erlebnis.

Deine Fragen zur Etappe von Szczawnica nach Sromowce Niżne, meine Antworten!

  • Gibt’s unterwegs Verpflegung?
  • In Szczawnica kannst Du Dich bestens eindecken (Bäcker, Supermarkt, Imbiss).
  • Unterwegs? Nur wenige Möglichkeiten!
  • Ein Kiosk auf slowakischer Seite (saisonal geöffnet)
  • Abstecher zum Gasthaus Chata Pieniny (ca. 2 km Umweg)
  • In Červený Kláštor: Marktstände, Restaurant, Klosterhof
  • Mein Tipp: Pack Dir Müsliriegel, Obst und ausreichend Wasser ein. Picknickplätze gibt’s genug!
  • Kann man in der Schlucht baden?
  • Der Dunajec ist schnell, kühl und unberechenbar.
  • Kein offizielles Baden im Pieniny-Nationalpark
  • Füße reinhängen geht und macht bei Sommerhitze richtig Laune.
  • Badestellen findest Du auf Etappe 3 am Czorsztyn-Stausee.

5. Wanderung auf die Drei Kronen

Der Nachmittag war noch jung. Also: Raus aus den Radschuhen, rein in die Wanderstiefel!

Von Sromowce Niżne führt ein Rundweg hinauf zur Okrąglica, dem höchsten Punkt des Drei-Kronen-Massivs (Trzy Korony), und wieder hinunter. Und ganz ehrlich: Diese Aussicht willst Du nicht verpassen.

Warum sich der Aufstieg lohnt

Schon auf dem Rad hat man das markante Felsdreieck bestaunt. Doch von oben eröffnet sich ein 360°-Panorama, das alles toppt:

  • Der Dunajec schlängelt sich 500 Meter tiefer durchs Tal.
  • Im Süden ragen bei klarer Sicht die Tatra-Gipfel auf.
  • Und Richtung Norden erkennst Du das Weichseltal bei Stary Sącz.

Nach zwei Tagen im Sattel war das der perfekte Tapetenwechsel: Bewegung, Aussicht, Natur, aber eben zu Fuß. Kein Muss, aber ein großartiges Plus.

Startpunkt und Eintritt: So kommst Du los

Der Weg beginnt direkt im Dorfzentrum von Sromowce Niżne, etwa 5 Gehminuten vom Hotel entfernt. Folge den gelb-blauen Markierungen Richtung „Trzy Korony“.

Du erreichst bald den Eingang zum Pieniny-Nationalpark. Den Eintritt (in der Hauptsaison) zahlst Du allerdings erst oben am Gipfel: ca. 10 Złoty, etwa 2,- € (Stand 2025).

Aufstieg und Anforderungen: Gut machbar mit Aussichtsgarantie

  • Wanderstrecke: ca. 6 km
  • Dauer: rund 1,5 Stunden rauf, 1 Stunde runter
  • Schwierigkeit: mittel, keine Kletterei, aber steinige Stellen und steile Stufen
  • Höhenmeter: ca. 500
  • Ausrüstung: feste Schuhe, Trinkwasser und ggf. Wanderstöcke

Der Weg ist gut ausgebaut: anfangs schattiger Wald, später offene Wiesen, dann Felsstufen mit Geländern. An einigen steileren Passagen helfen Holzstufen und Geländer. Trittsicherheit ist dennoch erforderlich, da stellenweise steinige Abschnitte vorkommen.

Immer wieder tun sich Aussichtsbalkone mit Blick ins Tal auf. Ideal zum Durchschnaufen und Staunen. Und ja: Du benötigst ein bisschen Kondition, aber technisch ist die Wanderung machbar.

Gipfel und Plattform: Da oben weht ein anderer Wind

Der Gipfelpunkt Okrąglica (982 m) ist über eine Metallplattform zugänglich, max. 15 Personen gleichzeitig.

Der Blick? Unfassbar!

  • Tief unten der türkisgrüne Dunajec
  • Gegenüber der Gipfel Sokolica mit seiner berühmten Kiefer
  • Im Süden das Panorama der Hohen Tatra
  • Und das goldene Nachmittagslicht auf den Felsen
  • Das Licht ist nachmittags besonders schön. Aber wer weniger Andrang will, startet besser früh.
  • Achtung bei der Tageszeit: Die Plattform ist meist 8:00–17:00 Uhr geöffnet (im Sommer teils länger). Nicht zu spät losgehen, der Abstieg dauert ebenfalls.

Abstieg und Einkehr: Auf ein Bier in Sichtweite der Krone

Wir stiegen auf demselben Weg wieder ab. Gemütlich, mit ein paar letzten Blicken zurück zur Plattform. Unten kehrten wir noch ins Gasthaus Schronisko Trzy Korony ein.
Ein kaltes Getränk, müde Beine und das Gefühl, heute etwas richtig Großes erlebt zu haben.

Diese Wanderung war das i-Tüpfelchen unserer Etappe. Klar: Du musst ein wenig kraxeln. Aber was Du oben bekommst, ist mehr als Aussicht. Es ist Erhabenheit, Klarheit, Weitblick. Und ja, Gänsehaut gab’s gratis dazu.

  • Optionaler Extra-Tag? Wenn Du’s ruhiger magst, bleib eine Nacht länger in Sromowce Niżne. So kannst Du es etwas ruhiger angehen oder hast noch Zeit für den Gipfel Sokolica.

6. Etappe 3: Von Sromowce Niżne nach Nowy Targ

  • Etappenlänge: ca. 45 km
  • Fahrzeit: ca. 3–4 Stunden reine Radzeit (je nach Tempo & Wind)
  • Tagesdauer: ca. 6–7 Stunden mit Fotostopps, Pausen & Abstechern
  • Höhenprofil: leicht wellig, einige kurze Anstiege, v. a. bei Falsztyn (~100 Hm)

Die dritte Etappe auf dem Velo Dunajec war für mich der krönende Abschluss. Ein Tag voller Kontraste: zwischen weitem Bergpanorama und dörflichem Charme, zwischen schnurgeradem Uferweg und geschwungener Seeufer-Route, zwischen Kulturdenkmal und Picknickpause.

Czorsztyn-Stausee und Schlossblick vom Damm

Los ging’s frühmorgens in Sromowce Niżne. Nach wenigen Kilometern erreichte ich den imposanten Staudamm von Niedzica, wo der Dunajec zum Jezioro Czorsztyńskie aufgestaut wird.

Mit dem Rad über die Staumauer zu fahren, war schon für sich ein Highlight. Aber der Blick von der Mitte war noch besser:

  • Zur einen Seite: blaugrüner Stausee vor Pieninen-Kulisse
  • Zur anderen Seite: der Rückblick auf die Schlucht, durch die ich gestern gekommen war

Und darüber, wie aus einem Ritterfilm: die Burg Niedzica, die sich auf einem Felsvorsprung im Wasser spiegelt. Ein Fotomotiv zum Verlieben.

Radweg am See: Zwischen Uferträumen und Schäfchenwiesen

Hinter dem Damm folgte ich dem offiziellen Velo-Dunajec-Radweg entlang des Südufers. Der Weg ist asphaltiert, ruhig und abwechslungsreich:

  • Rechts der glitzernde See
  • Links Wiesen mit Schafen, Apfelbäumen und ein paar Holzhütten
  • Dazwischen immer wieder kleine Fischerboote, die wie Gemälde im Wasser lagen

Kleiner Anstieg vor Falsztyn (ca. 100 Höhenmeter), kurz schweißtreibend, aber oben wartet: Kaffee mit Tatra-Blick auf der Terrasse vom Velo Grill.

Von hier siehst Du beide Schlösser: Niedzica auf Deiner Seite, Czorsztyn als Ruine gegenüber. Dazu ein paar Schäfchenwolken am Himmel und ein Ausflugsboot auf dem See: Postkartenidylle live.

Schilf, Schätze und ein Abstecher ins Mittelalter

Nach der Kaffeepause ging’s bergab, durch einen dichten Schilfgürtel, ein fast meditativer Abschnitt. Kurz darauf entdeckte ich Dębno. Ich bog ab ins Dorf und wurde nicht enttäuscht:

  • Die St.-Michaels-Kirche von Dębno ist ein echtes Schmuckstück: komplett aus Holz, fein bemalt, mit Schindeldach.
  • Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist Teil der Route der Holzarchitektur.

Letzte Flusskilometer und ein Tatra-Finale

Hinter dem See kehrte ich zurück zum Fluss. In Harklowa und Łopuszna radelte ich auf dem Damm entlang.

Und dann kam dieser Moment: Die Tatra tauchte am Horizont auf. Verschneite Gipfel weit in der Ferne und klare Luft. Ich hielt an, atmete tief ein und wusste: Das hier ist ein Finale, wie man es sich nicht besser schreiben könnte.

Cafés & Einkehrtipps unterwegs

  • Niedzica: unterhalb des Schlosses gibt es Imbissstände und ein Restaurant.
  • Velo Grill, Falsztyn: Terrasse mit Aussicht, Kuchen, Eis und Grill
  • Rowerowe Ranczo – Lody/Gofry: kleine Eisdiele kurz vor Dębno
  • Gasthaus Pstrąg, Łopuszna: Forellen-Tatar und frischer Fisch
  • Lodziarnia Ostrowsko: Eiscafé

Mein persönliches Fazit zur letzten Etappe

Diese Etappe war wie ein Best-of der Tour:

  • Naturhighlights wie der Czorsztynsee
  • Kulturmomente in Dębno
  • Panoramafahrten mit Tatra-Blick
  • Und das Gefühl: Es ist rund. Es ist komplett.

Während ich in Nowy Targ einrollte, war ich gleichzeitig erfüllt und ein wenig wehmütig. Diese letzten Kilometer fühlten sich an wie ein sanftes Ausrollen aus einer intensiven Reise. Ich war stolz. Und sehr, sehr zufrieden.

Leihrad-Rückgabe in Nowy Targ: Einfach und bequem

Den Abschluss machte die Rückgabe der Leihräder. Treffpunkt war das ibis Styles Nowy Targ* direkt am Bahnhof. Hier haben wir auch unsere Radtour-Outfit in Alltagsklamotten gewechselt.

  • Räder abgeben, Klamotten umpacken, Abklatschen mit dem Verleiher
  • Kein Zurückschleppen, kein Stress
  • Direkt in den Zug zurück nach Krakau

One-Way-Miete mit Abgabe in Nowy Targ? Kann ich Dir wärmstens empfehlen.
Wenn Du’s umgekehrt fahren willst: Auch kein Problem, denn viele Verleiher bieten Shuttle-Services gegen Aufpreis.

Ein letzter Blick aufs Rad und dann war ich wieder Fußgänger. Und um viele Erlebnisse reicher.


7. Zurück nach Krakau: So klappt Deine Rückreise ab Nowy Targ

Nach drei Tagen im Sattel, einer unvergesslichen Schluchtenetappe und Kaffee mit Seeblick hieß es: Abschied vom Velo Dunajec. Aber die Rückreise? Unkompliziert, schnell und mit schöner Schlussetappe per Bahn.

Nowy Targ liegt direkt an der Bahnlinie Zakopane–Krakau, was Deine Rückfahrt angenehm einfach macht. Mehrmals täglich fahren Züge, darunter:

  • Podhale-Zug (Podhalańska Kolej Regionalna)
  • TLK- oder IC-Züge der PKP (teils mit Fahrradmitnahme, teils reservierungspflichtig)

Wir entschieden uns für einen schnellen Direktzug gegen 18 Uhr. Fahrzeit nach Kraków Główny: knapp 2 Stunden. Bequemer geht’s kaum.

Tickets:

  • Am Schalter oder Automaten erhältlich
  • Alternativ über die PKP-App (praktisch & günstig)
  • Preis: etwa 25 Złoty pro Person, etwa 6,- € (Stand 2025)

Unsere Räder hatten wir vorher schon abgegeben. Das machte das Zugfahren entspannt. Wenn Du Dein Rad mitnimmst, denk an:

  • Fahrradkarte (~10 Złoty) dazubuchen
  • In TLK/IC-Zügen: Fahrradwagen mit Haken
  • In Regionalzügen: Räder stehen meist im Mehrzweckbereich, Kapazität begrenzt
  • Tipp bei Hochbetrieb (z. B. am Wochenende): Früh einsteigen! Viele Rückreisende aus Zakopane nutzen dieselbe Strecke.

Fazit: Warum der Velo Dunajec mehr als nur eine Radtour ist

Drei Tage, zwei Nationalparks, ein Fluss und unzählige Wow-Momente.
Für mich war der Velo Dunajec ein Volltreffer.

Die Mischung aus landschaftlicher Schönheit, kulturellen Highlights und radfreundlicher Infrastruktur hat mich auf ganzer Linie überzeugt.

Jede Etappe hatte ihren eigenen Charakter:

  • Das Altstadtflair von Stary Sącz,
  • die weite Ruhe des Łącko-Tals,
  • die spektakuläre Dunajec-Schlucht
  • und das Tatra-Panorama rund um den Czorsztynsee.

Die Tour war abwechslungsreich, entspannt und durch und durch bereichernd.

Der Velo Dunajec ist kein überlaufener Klassiker und genau das macht ihn zum echten Geheimtipp für eine Radreise in Polen.

Du bekommst hier Natur, Kultur, Geschichte und eine Prise Abenteuer, ohne auf gute Infrastruktur zu verzichten.

Für mich war es eine der schönsten Radreisen in Mitteleuropa: wildromantisch, erdend, inspirierend.

Besonders geblieben sind mir:

  • Das Echo der Flößer in der Schlucht
  • Der Blick von der Plattform der Drei Kronen
  • Und das Gefühl, im Takt des Flusses zu reisen, statt im Takt der Uhr

Wenn Du Lust auf genussvolles Radwandern zwischen Bergen, Burgen und Bibern hast, dann ist der Velo Dunajec genau Deine Route.

Hoffentlich konnte ich alle Deine Fragen beantworten. Falls Dir noch etwas einfällt, frag gerne!

Ansonsten: Wszystkiej pomyślności na trasie! Das heißt so viel wie „Alles Gute auf der Strecke!“. Genieße die Tour und lass Dich von der Magie des Dunajec verzaubern. Schöne Reise!

Was mich als Radfahrer begeistert hat: die Servicepunkte (MOR)

MOR steht in Polen für „Miejsce Obsługi Rowerzystów“, was auf Deutsch so viel wie „Radfahrer-Servicepunkt“ oder „Rastplatz für Radfahrer“ bedeutet.

Ein MOR ist ein speziell eingerichteter Rast- und Versorgungsplatz entlang touristischer Radwege. Besonders auch entlang des Velo Dunajec. Die Plätze sind meist öffentlich zugänglich und kostenfrei. Sie liegen strategisch gut verteilt und direkt an der Route.

Ein gut ausgestatteter MOR enthält in der Regel:

  • Fahrradständer und Reparaturstationen (mit Luftpumpe, Werkzeug etc.)
  • Sitzgelegenheiten, Tische oder überdachte Rastplätze
  • WC oder Bio-Toiletten (je nach Standort) häufig barrierefrei
  • Informationstafeln mit Karten, Sehenswürdigkeiten und Höhenprofil
  • Ladestationen für E-Bikes (an einigen, moderneren MORs)

Inspirationen für Deine nächste Reise!

  • Abonniere meinen monatlichen Newsletter und bleibe informiert!
  • Als Willkommensgeschenk bekommst Du meinen Guide über 7 unterschätzte Städte in Europa als PDF-Download
* Angaben erforderlich

Intuit Mailchimp

Informationen zum Datenschutz


FAQ: Häufige Fragen zur Velo-Dunajec-Tour

  • Kann man die Tour auch rückwärts fahren? Ja, absolut! Du kannst die Route selbstverständlich auch in umgekehrter Richtung fahren, von Nowy Targ nach Stary Sącz (bzw. weiter bis Tarnów, wenn man die gesamte Velo-Dunajec-Strecke nimmt).
  • Gibt es unterwegs Radwerkstätten? In den größeren Orten ja. Szczawnica hat z. B. einen Fahrradverleih/Service (Wypożyczalnia „Polaczyk“), der auch Reparaturen macht. Nowy Targ und Nowy Sącz haben natürlich Fahrradläden mit Werkstatt. Wir hatten zum Glück keine Panne. Empfehlenswert ist, wie gesagt, einen Ersatzschlauch mitzunehmen, falls man sich fernab Hilfe doch mal einen Platten fährt. Aber die Qualität der Radwege (viel Asphalt) hält das Risiko gering. Notfalls tut es auch eine provisorische Lösung bis zum nächsten Ort. Polnische Radler sind sehr solidarisch, man hilft sich, wenn jemand am Straßenrand schraubt.
  • Muss ich die Unterkünfte vorab reservieren? In der Nebensaison nicht zwingend, aber ich würde es empfehlen, zumindest für die Hotspots. In Stary Sącz und Szczawnica haben wir vorgebucht, was uns Sicherheit gab und oft einen besseren Preis. Zur Hochsaison (Sommerferien, lange Wochenenden) können beliebte Unterkünfte ausgebucht sein, gerade in Szczawnica und rund um den Czorsztynsee. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass eine Reservierung einem den Rücken freihält. Man kann den Tag genießen, weil man weiß, abends wartet ein Bett. Besonders wenn Du nur 3–4 Tage unterwegs bist, möchtest Du vermutlich keine Zeit mit Unterkunftssuche vor Ort verlieren.
  • Ist die Route familientauglich? Grundsätzlich ja. Der Velo Dunajec ist größtenteils abseits vom Verkehr und relativ flach. Familien mit Kindern finden besonders um den Czorsztynsee und im unteren Dunajec-Tal schöne, sichere Abschnitte. Die Schlucht ist zwar schmal, aber autofrei. Für jüngere Kinder (unter ~10 Jahren) könnten die Tagesetappen von ~40–50 km etwas lang sein; da würde ich etappenweise fahren oder einen Anhänger nutzen. Achtung: In der Slowakei besteht Helmpflicht für Radfahrer jeden Alters. Also sorgt dafür, dass alle einen Helm tragen.
  • Wie anspruchsvoll ist die Tour konditionell? Sie ist einfach bis mittel. Ein Großteil (rund 43%) verläuft auf separaten, flachen Radwegen ohne große Steigungen. Es gibt aber ein paar kurze, knackige Anstiege, z. B. bei Falsztyn am See oder bei Dąbrowa/Brzyna im Dunajec-Tal. Insgesamt summieren sich etwa 800–900 Höhenmeter von Stary Sącz nach Nowy Targ. Das verteilt sich jedoch auf viele Kilometer. Wer gelegentlich Rad fährt, schafft das problemlos. Mit E-Bike ist es natürlich ohnehin entspannt.
  • Ist die Route gut beschildert? Ja, die Beschilderung ist größtenteils hervorragend. Der Velo Dunajec hat ein eigenes Logo (schwarzes Rad auf orangefarbenem Grund mit Schriftzug). An fast jeder Kreuzung findest Du Wegweiser oder Markierungsaufkleber. Trotzdem empfehlenswert: Hab eine Karte oder GPX dabei, falls mal ein Schild verdreht oder fehlend ist. Bei uns war das nicht nötig; wir haben kein einziges Mal wirklich suchen müssen. Polen hat da echt investiert.
  • Wie ist die Versorgungslage unterwegs? Optimal. Alle 5–15 km kommt ein Dorf mit Laden, alle 20–30 km eine Kleinstadt mit Bankautomat, Apotheke etc. Wir mussten nie hungern oder suchen. Selbst sonntags waren viele Läden offen (Polen hat zwar Ladenschlussregeln, aber touristische Orte und kleine Shops oft offen). Wasser kannst Du überall auffüllen; und polnische Dorfläden haben erstaunlich viel im Sortiment, von frischen Brötchen über Obst bis zur Kühltheke. Gastronomisch gibt’s in jedem Etappenziel viele Optionen (lokale Küche ist deftig und lecker, probier z. B. Sauergurkensuppe oder gegrillten Oscypek-Käse). Vegetarische Optionen sind mittlerweile auch fast überall zu finden. Nur auf dem Schluchten-Abschnitt (Szczawnica–Sromowce) eben eher Selbstversorgung, wie erwähnt.
  • Benötige ich polnische Währung (Złoty) und wie viel? Polen gehört (noch) nicht zur Eurozone, daher zahlst Du in Złoty (PLN). In den Städten kannst Du fast alles mit Karte zahlen. Wir haben z. B. jeden Restaurantbesuch mit Kreditkarte beglichen. Auf dem Land und bei Kleinbeträgen (unter ~10 Zł) ist Bargeld praktisch. Wir hatten insgesamt etwa 500 Zł (ca. 110 €) in bar dabei für zwei Personen und kamen damit locker hin, inklusive Eintritte, Snacks, Souvenirs. Zur Sicherheit empfehle ich, so ~200 Zł pro Person in bar zu haben. Wechseln kannst Du bereits in Deutschland oder einfach am Geldautomaten in Krakau/Nowy Targ abheben (dort gibt’s z. B. im Bahnhof ATM). In der Slowakei benötigst Du ein paar Euro, falls Du dort was kaufst (Kloster, Kiosk). 10 € in kleinen Scheinen/Münzen reichen völlig.
  • Sind die Wege kinderanhänger-tauglich? Ja, weitgehend schon. Die Radwege sind meist breit genug und ohne Barrieren. In der Schlucht könnten manche Engstellen mit vielen Fußgängern eine Herausforderung sein. Da muss man evtl. sehr langsam fahren oder kurz abkoppeln. Aber wir haben tatsächlich Familien mit Anhänger gesehen. Die Oberfläche ist größtenteils Asphalt oder fein geschottert, also für Anhänger kein Problem. Nur ein kurzer Abschnitt auf slowakischer Seite hat groben Kies (ca. 1 km), den spürt man im Anhänger durchrütteln.
  • Gibt es Alternativrouten bei Sperrungen? Da der Velo Dunajec noch recht neu ist, kann es mal Baustellen geben. Offizielle Umleitungen sind aber eingerichtet und auch im online Kartenmaterial vermerkt. Es lohnt sich, vor dem Start auf der VisitMalopolska-Seite nach „obstructions“ oder Meldungen zu schauen. Während unserer Tour war alles frei.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Polnischen
Fremdenverkehrsamt in Berlin und seinen Partnern entstanden. Meine
persönliche Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

Weitere Informationen über Reisen nach Polen findest du unter Poland Travel. Mehr über die Radwege in der Region Kleinpolen erfährst du auf der Website von Velo Malopolska.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert