Velo Dunajec: Die schönste Radtour Polens? Ich sage: absolut!
Werbung | Du suchst eine Radstrecke, die mehr ist als nur ein Radweg? Eine Route, die Dich nicht nur bewegt, sondern berührt?
Dann solltest Du Dir den Velo Dunajec genauer anschauen. Auf knapp 237 Kilometern schlängelt er sich wie ein perfekt erzählter Roman durchs südliche Polen. Von der Tatra bis zur Weichsel, vorbei an schroffen Felsen, sanften Ufern und historischen Dörfern.
Was Dich auf dieser Polen Radtour erwartet? Naturwunder wie der Dunajec-Durchbruch, Highlights wie das Drei-Kronen-Massiv, kulturelle Schätze, kleine Abenteuer und immer wieder dieser Moment, in dem Du denkst: Genau hier will ich gerade sein. Radfahren in Polen, wandern, innehalten und vielleicht auch mal spontan den Lenker gegen ein Glas Honigschnaps tauschen.
Klingt nach Deiner Art von Reise? Dann schnapp Dir den Helm. Hier kommt Dein Guide für eine der beeindruckendsten Radstrecken Europas.
Velo Dunajec kompakt!
Für wen lohnt sich der Velo Dunajec?
Ob aktive Paare, Slow Traveller, Naturfans oder Familien mit älteren Kindern –
diese Route passt für alle, die gerne draußen sind und das Reisen mit dem Rad genießen.
Mit E-Bike oder guter Grundkondition ist die Tour auch für Einsteiger machbar. Die Wege sind durchgängig gut ausgebaut, die Ausschilderung vorbildlich, und unterwegs findest Du alles, was Du benötigst: Cafés, Rastplätze, Fotospots – und vor allem Ruhe.
Langeweile? Fehlanzeige. Die Landschaft verändert sich ständig, und hinter jeder Kurve wartet ein neues Fotomotiv. Und glaub mir: Der Sonnenuntergang über dem Dunajec bleibt Dir im Kopf.
Beste Reisezeit für den Velo Dunajec
Die idealen Monate für diese Tour sind für mich ganz klar:
Tipp: Wenn möglich, vermeide die polnischen Sommerferien (Juli/August) oder Feiertage.
1. Anreise nach Stary Sącz: So startest Du stressfrei in Dein Velo-Dunajec-Abenteuer
Wenn Du wie ich von Krakau aus auf den Velo Dunajec starten willst, ist Stary Sącz (Alt Sandez) der perfekte Einstiegspunkt.
Der kleine Ort im Karpatenvorland ist charmant, übersichtlich und super mit dem Zug erreichbar. Ich bin vom Hauptbahnhof Kraków Główny losgefahren und war nach gut 3 Stunden entspannt vor Ort.
Zug ab Krakau: bequem, günstig und radfreundlich
Täglich fahren mehrere Züge ab Krakau nach Stary Sącz. Darunter sind auch Direktverbindungen mit TLK- oder IC-Zügen. Die Fahrt dauert je nach Verbindung etwa 2:30 bis 3:00 Stunden.
Besonders praktisch: Fahrradmitnahme ist möglich, aber Du solltest bei Fernzügen wie dem TLK „Karpaty“ oder „Tatry“ direkt beim Buchen einen Stellplatz fürs Bike mitreservieren. Kostet etwa 10 Złoty (ca. 2 €) zusätzlich zum Ticket.
Wie radfreundlich ist die Bahn?
Polnische Züge sind im Hinblick auf Fahrradtransport echt gut aufgestellt. Zumindest in den Intercity- und TLK-Zügen. Da gibt’s Fahrradwagen mit Hängesystem, alles klar beschildert.
In Regionalzügen (PolRegio) wird’s etwas rustikaler: Hier stehen die Räder oft im Einstiegsbereich. Geht klar, aber die Kapazität ist begrenzt. Also besser nicht in den Berufsverkehr geraten.
Weitere Anreiseoptionen: Fernbus, Shuttle, Mietrad & Co.
Wenn Du ohne eigenes Fahrrad unterwegs bist, kannst Du auch entspannt mit dem Fernbus nach Nowy Sącz fahren (liegt direkt bei Stary Sącz) oder Dir einen Shuttletransfer von einem Radverleiher organisieren lassen. Einige lokale Anbieter, zum Beispiel radvogel.de, bieten Sammeltransfers von Krakau an. Ideal, wenn Du ein Rad leihen willst und ohne Stress starten möchtest.
Ich wurde direkt am Bahnhof in Stary Sącz von velodunajec.pl abgeholt, Leihrad samt Packtaschen inklusive. Kein Schleppen, kein Schrauben. Einfach aufsatteln und losradeln.
Falls Du lieber schon in Krakau ein Fahrrad mietest und mit in den Zug nimmst, geht das natürlich auch. Aber ganz ehrlich: Weniger schleppen, mehr radeln – das war für mich die entspanntere Lösung.
2. Tourstart in Stary Sącz: Kopfsteinpflaster, Klosterflair und der erste Tritt ins Abenteuer
Stary Sącz war für mich der perfekte Auftakt meiner Velo-Dunajec-Tour: klein, geschichtsträchtig und angenehm entschleunigt. Wenn Du auf Deinem Fahrradsattel nicht direkt durchstarten willst, sondern erst mal richtig ankommen möchtest, dann bleib hier unbedingt eine Nacht.
Die Altstadt von Stary Sącz ist wie gemacht für einen sanften Start: historisches Kopfsteinpflaster, liebevoll restaurierte Bürgerhäuser, das Klarissenkloster aus dem 13. Jahrhundert. Alles fußläufig, alles charmant.
Das solltest Du Dir nicht entgehen lassen:
Schlafen mit Stil: Wo Du in Stary Sącz gut unterkommst
Ich habe in der kleinen Pension Noclegi u Bram Klasztoru* direkt am Klarissenkloster geschlafen, mit abschließbarem Fahrradraum. Alternativen? Agroturystyka-Quartiere für alle, die’s ländlich mögen.
Mini-Runde zum Naturreservat Bobrowisko
Obwohl ich erst am Nachmittag ankam, wollte ich nicht bis zum nächsten Tag warten. Also: Rauf aufs Leihrad, runter vom Kopfstein und rein ins Grüne.
Nur knapp 3 Kilometer vom Zentrum entfernt liegt das kleine, feine Naturreservat Bobrowisko (zu Deutsch etwa „Biberort“). Ein verwunschenes Auenland mit Steg, Aussichtstürmen und Schilfrauschen.
Der 400 Meter lange Holzpfad führt mitten hinein ins Feuchtgebiet an der Mündung von Dunajec und Poprad. Und ja, es gibt hier wirklich eine Biber-Kolonie. Aber es war kein Biber zu sehen.
Warum Du hin solltest:
Kulinarischer Auftakt: Abendessen mit Naturkino
Nach dem Naturgenuss ging’s weiter mit Genuss für den Gaumen: Die Restauracja Kuchnia Mistrzów liegt gleich in der Nähe, in der grünen Ecke „Na Stawach“. Und wow, das war ein Volltreffer.
Von der Terrasse aus schaust Du auf einen kleinen See, in dem die Sonne langsam versinkt, umgeben von grünen Hügeln. Dazu: Craft-Bier und hausgemachte Pierogi.
Und dann hatte ich Glück: Im Abendlicht schwamm ein pelziger Kollege ganz gemütlich durch den kleinen See. Ein magischer Moment. Mehr Polen-Romantik geht kaum.
3. Etappe 1: Von Stary Sącz nach Szczawnica
Der erste richtige Fahrtag. Endlich losradeln. Und was für ein Einstieg! Rund 50 Kilometer entlang des Dunajec-Flusses. Meist flach, durchgehend asphaltiert und gesäumt von allem, was man sich für den Auftakt einer Radreise wünscht: Natur, Stille, Dörfer mit Seele, Fotospots, Hofläden und viel Platz zum Durchatmen.
Ich bin morgens gegen neun in Stary Sącz losgefahren, direkt vom Ortskern und dann bei Kadcza über die Brücke: ein eleganter Bogen über den Fluss, mit Aussicht auf das, was kommt: Flussradeln vom Feinsten.
Streckenverlauf & Profil: Einfach rollen lassen und staunen
Die ersten 20 Kilometer führen auf einem asphaltierten Hochwasserdamm entlang des Dunajec. Kaum Steigung, kaum Verkehr, dafür umso mehr Landschaft. Rechts Felder, links Weiden, dazwischen immer wieder kleine Dörfer, Apfelbäume und plätscherndes Wasser.
Du folgst dabei einfach den orangefarbenen Velo-Dunajec-Schildern. Die Strecke ist hervorragend ausgeschildert.
Verfahren? Unmöglich. Ich hörte mehr Vogelstimmen als Motorengeräusche.
Highlight 1: Das Łącko-Tal mit Obst, Blüten und Schnaps (optional)
Nach knapp 15–20 Kilometern wird’s fruchtig: Das Łącko-Tal ist bekannt für seine Obstwiesen und Śliwowica, den traditionellen Pflaumenschnaps. Ich war im Sommer unterwegs. Überall reife Früchte, duftende Gärten, das Summen von Bienen.
Hier treffe ich auch auf die ersten Brücken, die nur für Fahrradfahrer und Fußgänger sind. Auf meiner Radtour werde ich davon noch viele überqueren, was das Radfahren echt entspannt.
Highlight 2: Zabrzeż und der Hofladen Maurer
In Zarzecze entdeckte ich zunächst ein riesiges Fass und einen Automaten mit Fruchtsäften. Perfekt für eine Pause. Hinweisschilder informieren mich über den kleinen Hofladen der Tłocznia Maurer im benachbarten Zabrzeż.
Ein Familienbetrieb mit einer köstlichen Auswahl an Fruchtsäften, Cidre und regionalem Obstwein. Das nächste Tourziel ist gesetzt. Mit der Verkäuferin haben wir uns perfekt verständigt. Auch ohne viele Worte. Lächeln reicht in Polen oft. Der Brennnessel-Apfel-Saft? Eiskalt, frisch, grandios.
Highlight 3: Der Felsen „Kotuńka“
Ein paar Kilometer später ragt ein gewaltiger Fels aus dem Flussbett: der sagenumwobene „Kotuńka“. Angeblich soll der Teufel versucht haben, das Pieniny-Schloss zu zerstören. Doch ein Hahn krähte, und der Fels stürzte hier ins Wasser. Egal, was dran ist: Der Spot ist ein Muss für Dein Fotoalbum.
Oben auf dem Felsen wacht eine Figur in Goralen-Tracht und mit Beil in der Hand. Eine Hommage an die Volksgruppe und die raue Lebensart in den Bergen. Im Hintergrund zeichnen sich schon die Pieninen-Berge ab. Und Du ahnst, wie spektakulär die nächste Etappe werden könnte.
Ankommen in Szczawnica
Szczawnica ist kein gewöhnlicher Zielort. Der traditionsreiche Kurort im Pieninen-Gebirge begrüßt Dich mit Bäderarchitektur, Parks und Bergblick und fühlt sich fast ein wenig mondän an.
Bevor ich zur Unterkunft rollte, ging’s direkt ins Restaurant Bohema. Die Küche? Regional, hochwertig, ohne Chi-Chi. Wir haben uns für drei unterschiedliche Varianten von Piroggen entschieden, dazu ein kühles Bier aus einer polnischen Mikrobrauerei.
Übernachtungstipp: Willa Tęcza mit Balkonblick und kleiner Radgarage
Ich übernachtete in der Willa Tęcza*, einer gemütlichen Villa aus den 1930ern. Geräumiges Zimmer mit Balkon, Frühstück auf Wunsch früh am Morgen auf dem Balkon und E-Bike sicher in der Garage verstaut.
Deine Fragen zur Etappe von Stary Sącz nach Szczawnica, meine Antworten!
4. Etappe 2: Von Szczawnica nach Sromowce Niżne
Wenn Du nur eine Etappe auf dem Velo Dunajec fahren könntest: Diese wäre meine Wahl. Nur 20 Kilometer, aber gefühlt tausend Postkartenmotive, null Verkehr und 100 % Naturerlebnis.
Es geht mitten hinein in die sagenhafte Dunajec-Schlucht, eine der schönsten Fluss-Schluchten Europas. Mitten durch das Herz des Pieninen-Nationalparks, immer am Fluss entlang, eingerahmt von bis zu 300 Meter hohen Kalksteinwänden.
Die Droga Pienińska: Traumweg am Fels entlang
Kurz nach dem Start in Szczawnica wechselst Du auf die berühmte Droga Pienińska, einen schmalen, nur für Radfahrer und Fußgänger freigegebenen Uferweg. Und dann geht’s los: Rechts der rauschende Dunajec, links die Felswand und über Dir ziehen Greifvögel ihre Kreise.
Der Weg wurde teils in den Fels gesprengt, teils elegant entlang des Ufers geführt.
Keine Autos, keine Hektik: nur Räder, Wanderer und gelegentlich die Flößer in Tracht.
Mitten im Film: Flöße, Felswände und der Duft von Abenteuer
Fast surreal: Während ich pedalierte, glitten traditionelle Holzflöße neben mir durchs Wasser. Die Goralen-Flößer, in ihren typischen Westen und Hüten, steuern ihre Boote durch die Strömung, während ihre Fahrgäste staunend zu den Felsen aufblicken.
Grenzenloses Radeln zwischen Polen und der Slowakei
Der Dunajec ist hier nicht nur Fluss, sondern auch Staatsgrenze. Und das Beste: Du merkst es kaum, denn es gibt keine Grenzkontrollen (Schengen sei Dank).
Mal fährst Du auf polnischer, mal auf slowakischer Seite, überquerst eine Hängebrücke, siehst zweisprachige Wegweiser und spürst: Das ist Europa, wie es sein soll. Frei, offen, verbunden durch Landschaft.
Zwischenstopp mit Gänsehaut: Blick auf die Trzy Korony
An einer kleinen Lichtung hielt ich an und da waren sie: die Trzy Korony, das Drei-Kronen-Massiv. Die Zacken ragten schroff in den Himmel. Ich legte den Kopf in den Nacken und war kurz sprachlos. Genau dieser Moment hat sich eingebrannt: Fels, Fluss, Stille und mittendrin ich auf dem Rad.
Extra-Tipp: Stop in Červený Kláštor
Am Ende der Schlucht liegt das Rote Kloster (Červený Kláštor). Ein gotischer Klosterkomplex aus dem 14. Jahrhundert mit roten Ziegeldächern und Klostergarten.
Ich schob mein Rad hinein, schaute in den Innenhof, trank einen kalten Kofola (slowakische Kräutercola) und sog die Atmosphäre auf: Flößer, Wanderer, Radfahrer. Alles trifft sich hier unter Bäumen am Fluss. Fast wie ein stilles Festival des Reisens. Auch slowakische Snacks wie Oštiepok (Räucherkäse) hätten wir probieren können.
Nach der Pause ging’s über die moderne Kładka-Brücke zurück auf die polnische Seite. Die letzten zwei Kilometer führten etwas bergauf nach Sromowce Niżne.
Übernachten mit Aussicht: Hotel Nad Przełomem
Ich übernachtete im Hotel Nad Przełomem*, das direkt oberhalb der Schlucht liegt. Der Name sagt alles: „Über dem Durchbruch“.
Von der Terrasse blickst Du zurück auf das, was Du gerade erlebt hast. Zu den Pierogi gab’s lokales Bier, zum Glücksgefühl nur ein tiefes Durchatmen. Der Tag war kurz in Kilometern, aber riesengroß im Erlebnis.
Deine Fragen zur Etappe von Szczawnica nach Sromowce Niżne, meine Antworten!
5. Wanderung auf die Drei Kronen
Der Nachmittag war noch jung. Also: Raus aus den Radschuhen, rein in die Wanderstiefel!
Von Sromowce Niżne führt ein Rundweg hinauf zur Okrąglica, dem höchsten Punkt des Drei-Kronen-Massivs (Trzy Korony), und wieder hinunter. Und ganz ehrlich: Diese Aussicht willst Du nicht verpassen.
Warum sich der Aufstieg lohnt
Schon auf dem Rad hat man das markante Felsdreieck bestaunt. Doch von oben eröffnet sich ein 360°-Panorama, das alles toppt:
Nach zwei Tagen im Sattel war das der perfekte Tapetenwechsel: Bewegung, Aussicht, Natur, aber eben zu Fuß. Kein Muss, aber ein großartiges Plus.
Startpunkt und Eintritt: So kommst Du los
Der Weg beginnt direkt im Dorfzentrum von Sromowce Niżne, etwa 5 Gehminuten vom Hotel entfernt. Folge den gelb-blauen Markierungen Richtung „Trzy Korony“.
Du erreichst bald den Eingang zum Pieniny-Nationalpark. Den Eintritt (in der Hauptsaison) zahlst Du allerdings erst oben am Gipfel: ca. 10 Złoty, etwa 2,- € (Stand 2025).
Aufstieg und Anforderungen: Gut machbar mit Aussichtsgarantie
Der Weg ist gut ausgebaut: anfangs schattiger Wald, später offene Wiesen, dann Felsstufen mit Geländern. An einigen steileren Passagen helfen Holzstufen und Geländer. Trittsicherheit ist dennoch erforderlich, da stellenweise steinige Abschnitte vorkommen.
Immer wieder tun sich Aussichtsbalkone mit Blick ins Tal auf. Ideal zum Durchschnaufen und Staunen. Und ja: Du benötigst ein bisschen Kondition, aber technisch ist die Wanderung machbar.
Gipfel und Plattform: Da oben weht ein anderer Wind
Der Gipfelpunkt Okrąglica (982 m) ist über eine Metallplattform zugänglich, max. 15 Personen gleichzeitig.
Der Blick? Unfassbar!
Abstieg und Einkehr: Auf ein Bier in Sichtweite der Krone
Wir stiegen auf demselben Weg wieder ab. Gemütlich, mit ein paar letzten Blicken zurück zur Plattform. Unten kehrten wir noch ins Gasthaus Schronisko Trzy Korony ein.
Ein kaltes Getränk, müde Beine und das Gefühl, heute etwas richtig Großes erlebt zu haben.
Diese Wanderung war das i-Tüpfelchen unserer Etappe. Klar: Du musst ein wenig kraxeln. Aber was Du oben bekommst, ist mehr als Aussicht. Es ist Erhabenheit, Klarheit, Weitblick. Und ja, Gänsehaut gab’s gratis dazu.
6. Etappe 3: Von Sromowce Niżne nach Nowy Targ
Die dritte Etappe auf dem Velo Dunajec war für mich der krönende Abschluss. Ein Tag voller Kontraste: zwischen weitem Bergpanorama und dörflichem Charme, zwischen schnurgeradem Uferweg und geschwungener Seeufer-Route, zwischen Kulturdenkmal und Picknickpause.
Czorsztyn-Stausee und Schlossblick vom Damm
Los ging’s frühmorgens in Sromowce Niżne. Nach wenigen Kilometern erreichte ich den imposanten Staudamm von Niedzica, wo der Dunajec zum Jezioro Czorsztyńskie aufgestaut wird.
Mit dem Rad über die Staumauer zu fahren, war schon für sich ein Highlight. Aber der Blick von der Mitte war noch besser:
Und darüber, wie aus einem Ritterfilm: die Burg Niedzica, die sich auf einem Felsvorsprung im Wasser spiegelt. Ein Fotomotiv zum Verlieben.
Radweg am See: Zwischen Uferträumen und Schäfchenwiesen
Hinter dem Damm folgte ich dem offiziellen Velo-Dunajec-Radweg entlang des Südufers. Der Weg ist asphaltiert, ruhig und abwechslungsreich:
Kleiner Anstieg vor Falsztyn (ca. 100 Höhenmeter), kurz schweißtreibend, aber oben wartet: Kaffee mit Tatra-Blick auf der Terrasse vom Velo Grill.
Von hier siehst Du beide Schlösser: Niedzica auf Deiner Seite, Czorsztyn als Ruine gegenüber. Dazu ein paar Schäfchenwolken am Himmel und ein Ausflugsboot auf dem See: Postkartenidylle live.
Schilf, Schätze und ein Abstecher ins Mittelalter
Nach der Kaffeepause ging’s bergab, durch einen dichten Schilfgürtel, ein fast meditativer Abschnitt. Kurz darauf entdeckte ich Dębno. Ich bog ab ins Dorf und wurde nicht enttäuscht:
Letzte Flusskilometer und ein Tatra-Finale
Hinter dem See kehrte ich zurück zum Fluss. In Harklowa und Łopuszna radelte ich auf dem Damm entlang.
Und dann kam dieser Moment: Die Tatra tauchte am Horizont auf. Verschneite Gipfel weit in der Ferne und klare Luft. Ich hielt an, atmete tief ein und wusste: Das hier ist ein Finale, wie man es sich nicht besser schreiben könnte.
Cafés & Einkehrtipps unterwegs
Mein persönliches Fazit zur letzten Etappe
Diese Etappe war wie ein Best-of der Tour:
Während ich in Nowy Targ einrollte, war ich gleichzeitig erfüllt und ein wenig wehmütig. Diese letzten Kilometer fühlten sich an wie ein sanftes Ausrollen aus einer intensiven Reise. Ich war stolz. Und sehr, sehr zufrieden.
Leihrad-Rückgabe in Nowy Targ: Einfach und bequem
Den Abschluss machte die Rückgabe der Leihräder. Treffpunkt war das ibis Styles Nowy Targ* direkt am Bahnhof. Hier haben wir auch unsere Radtour-Outfit in Alltagsklamotten gewechselt.
One-Way-Miete mit Abgabe in Nowy Targ? Kann ich Dir wärmstens empfehlen.
Wenn Du’s umgekehrt fahren willst: Auch kein Problem, denn viele Verleiher bieten Shuttle-Services gegen Aufpreis.
Ein letzter Blick aufs Rad und dann war ich wieder Fußgänger. Und um viele Erlebnisse reicher.
7. Zurück nach Krakau: So klappt Deine Rückreise ab Nowy Targ
Nach drei Tagen im Sattel, einer unvergesslichen Schluchtenetappe und Kaffee mit Seeblick hieß es: Abschied vom Velo Dunajec. Aber die Rückreise? Unkompliziert, schnell und mit schöner Schlussetappe per Bahn.
Nowy Targ liegt direkt an der Bahnlinie Zakopane–Krakau, was Deine Rückfahrt angenehm einfach macht. Mehrmals täglich fahren Züge, darunter:
Wir entschieden uns für einen schnellen Direktzug gegen 18 Uhr. Fahrzeit nach Kraków Główny: knapp 2 Stunden. Bequemer geht’s kaum.
Tickets:
Unsere Räder hatten wir vorher schon abgegeben. Das machte das Zugfahren entspannt. Wenn Du Dein Rad mitnimmst, denk an:
Fazit: Warum der Velo Dunajec mehr als nur eine Radtour ist
Drei Tage, zwei Nationalparks, ein Fluss und unzählige Wow-Momente.
Für mich war der Velo Dunajec ein Volltreffer.
Die Mischung aus landschaftlicher Schönheit, kulturellen Highlights und radfreundlicher Infrastruktur hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
Jede Etappe hatte ihren eigenen Charakter:
Die Tour war abwechslungsreich, entspannt und durch und durch bereichernd.
Der Velo Dunajec ist kein überlaufener Klassiker und genau das macht ihn zum echten Geheimtipp für eine Radreise in Polen.
Du bekommst hier Natur, Kultur, Geschichte und eine Prise Abenteuer, ohne auf gute Infrastruktur zu verzichten.
Für mich war es eine der schönsten Radreisen in Mitteleuropa: wildromantisch, erdend, inspirierend.
Besonders geblieben sind mir:
- Das Echo der Flößer in der Schlucht
- Der Blick von der Plattform der Drei Kronen
- Und das Gefühl, im Takt des Flusses zu reisen, statt im Takt der Uhr
Wenn Du Lust auf genussvolles Radwandern zwischen Bergen, Burgen und Bibern hast, dann ist der Velo Dunajec genau Deine Route.
Hoffentlich konnte ich alle Deine Fragen beantworten. Falls Dir noch etwas einfällt, frag gerne!
Ansonsten: Wszystkiej pomyślności na trasie! Das heißt so viel wie „Alles Gute auf der Strecke!“. Genieße die Tour und lass Dich von der Magie des Dunajec verzaubern. Schöne Reise!
Was mich als Radfahrer begeistert hat: die Servicepunkte (MOR)
MOR steht in Polen für „Miejsce Obsługi Rowerzystów“, was auf Deutsch so viel wie „Radfahrer-Servicepunkt“ oder „Rastplatz für Radfahrer“ bedeutet.
Ein MOR ist ein speziell eingerichteter Rast- und Versorgungsplatz entlang touristischer Radwege. Besonders auch entlang des Velo Dunajec. Die Plätze sind meist öffentlich zugänglich und kostenfrei. Sie liegen strategisch gut verteilt und direkt an der Route.
Ein gut ausgestatteter MOR enthält in der Regel:
- Fahrradständer und Reparaturstationen (mit Luftpumpe, Werkzeug etc.)
- Sitzgelegenheiten, Tische oder überdachte Rastplätze
- WC oder Bio-Toiletten (je nach Standort) häufig barrierefrei
- Informationstafeln mit Karten, Sehenswürdigkeiten und Höhenprofil
- Ladestationen für E-Bikes (an einigen, moderneren MORs)
Inspirationen für Deine nächste Reise!
FAQ: Häufige Fragen zur Velo-Dunajec-Tour
Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Polnischen
Fremdenverkehrsamt in Berlin und seinen Partnern entstanden. Meine
persönliche Meinung wurde davon nicht beeinflusst.
Weitere Informationen über Reisen nach Polen findest du unter Poland Travel. Mehr über die Radwege in der Region Kleinpolen erfährst du auf der Website von Velo Malopolska.