Aufgeregt stand ich an meinem ersten Hausboot-Tag an Deck. Kaum ging es in die erste Schleuse, merkte ich panisch: Handschuhe hatte ich keine dabei. Die glitschigen Seile rutschten mir durch die Hände, und meine Finger wurden schnell kalt und schlammig. Typischer Anfängerfehler!
Genau in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig eine durchdachte Hausboot Packliste ist. Sie bewahrt Dich vor „Autsch!“-Erlebnissen und sorgt dafür, dass Du Dich auf Deinem Bootsurlaub ganz aufs Entspannen konzentrieren kannst.
Für Erstfahrer und alle, die einen entspannten Urlaub auf dem Wasser planen, ist eine Packliste Gold wert. Schließlich willst Du weder vor Ort feststellen, dass Du etwas Essenzielles vergessen hast, noch Ballast mitschleppen.
In diesem Artikel bekommst Du konkrete Tipps aus erster Hand – inklusive persönlicher Anekdoten (ja, die Sache mit den Schleusen-Handschuhen ist mir wirklich passiert!).
Von der Vorbereitung über die große Packliste bis zu meinen Learnings vom letzten Törn: Hier erfährst Du alles, was Du für Deinen Hausbooturlaub wirklich benötigst.
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Hausbooturlaub im Burgund – meine Erfahrungen und Tipps
So bereitest Du Dich ideal auf Deine Hausboottour vor
Bevor es ans eigentliche Packen geht, lohnt sich ein wenig Planung. Vom Mieten des Hausboots (und dem, was schon an Bord ist) bis zu ein paar wichtigen Fragen vorab – mit guter Vorbereitung startest Du entspannter in den Urlaub.
Hausboot mieten – was ist schon an Bord?
Wenn Du ein Hausboot mietest, ist die Grundausstattung meist überraschend umfangreich. Viele Vermieter – z. B. Locaboat – statten ihre Boote so aus, dass Du nicht bei Null anfangen musst.
Küche, Schlafkojen und Bad sind in der Regel komplett ausgestattet: Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen sind an Bord, ebenso Bettwäsche und Kissen für alle Betten. Oft liegen auch Handtücher bereit und sogar ein kleiner Föhn ist keine Seltenheit.
Zur Sicherheitsausrüstung zählen Rettungswesten für alle Passagiere, Erste-Hilfe-Kasten, ein Bootshaken und meist ein Feuerlöscher.
Viele Hausbootanbieter spendieren Dir ein Starter-Kit an Verbrauchsmaterialien. Das heißt, bei Reiseantritt findest Du oft Kleinigkeiten wie eine Rolle Toilettenpapier, eine Küchenrolle, etwas Spülmittel, Schwämme und Müllbeutel.
Auch eine Wasserkarte der Region wird Dir üblicherweise gestellt – bei Locaboat lag bei uns eine detaillierte Karte aller Wasserwege bereit.
Allerdings fehlt trotz guter Grundausstattung meist doch das eine oder andere. Typische Dinge, die Du selbst mitbringen solltest, sind z. B. Gewürze, Öl, Kaffeefilter und genügend Toilettenpapier (eine Rolle reicht ja nicht sehr lang).
Auch persönliche Hygieneartikel kommen natürlich nicht von allein mit. Welche Extras im Einzelnen sinnvoll sind, erfährst Du gleich in der großen Packliste. Wichtig ist zunächst: Mach Dich vorab schlau, was Dein Vermieter genau bereitstellt. So packst Du nichts doppelt und vergisst nichts, was fälschlich vorausgesetzt wurde.
Deine Fragen zur Hausboot Ausstattung an Bord, meine Antworten!
Sind Bettwäsche und Handtücher an Bord vorhanden? In den meisten Fällen ja. Renommierte Anbieter wie Locaboat stellen frische Bettwäsche und oft auch Handtücher zur Verfügung. Trotzdem lohnt es sich, bei der Buchung nachzufragen. Manche Budget-Vermieter verlangen, dass Du Schlafsack oder Bettzeug selbst mitbringst, oder sie bieten Handtücher nur gegen Aufpreis an. Kläre das vorher ab – so packst Du nur ein, was nötig ist.
Wichtige Fragen vor dem Packen
Bevor Du Deinen halben Hausstand einlädst, beantworte ein paar Schlüsselfragen zu Eurer Tour. Sie helfen Dir abzuschätzen, wie viel und was Du wirklich einpacken solltest:
Selbstverpflegung oder Restaurant? Wie planst Du die Mahlzeiten? Wenn Ihr vorhabt, größtenteils an Bord zu kochen, musst Du entsprechend mehr Lebensmittel und vielleicht besondere Küchenutensilien einplanen. Bei häufigen Restaurantbesuchen entlang der Route genügt ein kleiner Basisvorrat an Bord (Frühstück, Snacks und Getränke). Recherchiere am besten vorab, wo es unterwegs Supermärkte oder Gasthäuser gibt. So musst Du nicht vom ersten Tag an Proviant für die ganze Woche bunkern, sondern kannst unterwegs auffüllen.
Welche Schleusen erwarten Dich? Informiere Dich, ob Eure Route automatische oder manuelle Schleusen hat. Bei manuellen Schleusen pack unbedingt Arbeitshandschuhe ein – Deine Hände werden es Dir danken, wenn Du raues Tau festhalten oder Kurbeln drehen musst. Bei automatischen Schleusen mit Schleusenwärter ist weniger körperlicher Einsatz gefragt, aber auch hier sind Handschuhe beim Festhalten der Leinen kein Fehler (Stichwort: Schleusenschmutz).
Stromversorgung an Bord: Die meisten Hausboote haben 12-Volt-Steckdosen (Kfz-Anschluss) und liefern 220V/230V erst, wenn Du am Hafen am Landstrom hängst oder einen Wechselrichter nutzt. Plane also entsprechend Deine Technik: Eine Powerbank für Handy & Co. ist Gold wert, falls Ihr auch mal eine Nacht in der Wildnis ohne Hafenanschluss verbringt. Prüfe, ob Dein Boot während der Fahrt Steckdosen betreibt (manche moderne Boote mit Inverter können das) – aber verlasse Dich nicht blind darauf.
Wetter & Reisedauer: Schaue Dir den Wetterbericht für Eure Urlaubsregion an und denke an die Saison. Im Sommer benötigst Du Badesachen und Sonnenschutz, in der Nebensaison dagegen eher Mütze und warme Pullis. Pack schichtenweise Kleidung nach dem Zwiebelschalen-Prinzip ein – auf dem Wasser kann es durch Wind frischer sein als an Land. Bei einer längeren Tour (eine Woche oder mehr) ist es sinnvoll, auch mal für Waschtage oder Schlechtwetter-Alternativen gerüstet zu sein (Waschmittel für Handwäsche, zusätzliche Bücher/Spiele etc.).
Diese Fragen helfen Dir, Deine Packliste maßzuschneidern. Hast Du z. B. keinen Landstrom und planst wild zu ankern, würde ein Elektrogrill oder Föhn im Gepäck nur frustrieren.
Bei kühlem Herbstwetter war ich heilfroh über jeden extra Pulli und Kuscheldecke, während ich im Hochsommer stattdessen leichte Kleidung und Sonnenhut priorisieren würde.
Kurz: Passe Deine Ausrüstung den Bedingungen an – dann bist Du für alle Eventualitäten gewappnet!
Die große Hausboot Packliste – Das solltest Du einpacken
Jetzt wird’s konkret: Was gehört nun alles ins Gepäck? Hier kommt Deine ultimative Packliste für den Hausbooturlaub, aufgeteilt in sinnvolle Kategorien. Denk daran, praktisch statt protzig zu packen – auf dem Boot zählen Funktion und Gemütlichkeit mehr als modischer Schnickschnack.
Spoiler: Am Ende dieses Artikels kannst Du Dir eine übersichtliche Liste als PDF herunterladen, ausdrucken und abhaken
Kleidung – praktisch statt protzig
Auf dem Hausboot bist Du in einer entspannten Outdoor-Welt unterwegs. Abendgarderobe und High Heels kannst Du getrost daheim lassen. Stattdessen setze auf Kleidung, die wetterfest, bequem und vielseitig kombinierbar ist. An Deck kann es windig und kühl werden, an heißen Tagen aber auch sehr sonnig. Hier die Must-haves:
Mehrere Schichten: Packe T-Shirts, langärmlige Oberteile und wärmere Pullover ein, die Du je nach Temperatur übereinander ziehen kannst. Eine leichte Regenjacke (am besten mit Kapuze) ist Pflicht – ideal ist eine, die zugleich als Windbreaker dient.
Warme Extras: Selbst im Sommer können die Abende frisch werden. Nimm eine Fleecejacke oder dicken Hoodie, lange Hosen und ggf. Thermounterwäsche mit, besonders wenn Du in Frühjahr/Herbst fährst.
Schuhe mit rutschfester Sohle: An Bord sind Sneaker oder Boots mit gutem Grip ideal. Sandalen oder gar Stöckelschuhe sind ungeeignet (Rutschgefahr!). Nimm auch ein Paar bequeme Hausschuhe oder Flip-Flops für drinnen mit, damit Du nicht ständig Straßenschuhe an Bord tragen musst.
Handschuhe & Kopfbedeckung: Ein Paar robuste Arbeitshandschuhe (oder Segelhandschuhe) gehört definitiv auf die Packliste – für Schleusen und Anlegemanöver einfach unentbehrlich! Zudem schütze Dich mit Kappe oder Sonnenhut vor der Sonne und mit einer warmen Mütze vor kaltem Wind. Deine Ohren werden es Dir danken, wenn es pfeift.
Badekleidung und Handtücher: Planst Du im See zu schwimmen oder den Hafen-Pool zu nutzen? Dann vergiss Badehose bzw. Bikini und ausreichend Handtücher nicht. Viele Boote stellen pro Person ein großes und ein kleines Handtuch; dennoch packe ich immer zwei zusätzliche Mikrofaser-Handtücher ein – die trocknen schnell und schaden nie.
Persönlicher Tipp: Halte Deine Kleidung an Bord ordentlich zusammen – Chaos im engen Kabinenschrank nervt. Ich nutze Packwürfel für meinen Rollkoffer und Rucksack, so fliegt nichts herum. Und schmutzige Wäsche kommt direkt in einen separaten Stoffbeutel, weit weg von den frischen Sachen. So behältst Du auch in der kleinsten Kajüte den Überblick.
Hausboot Packliste Essen – so wird’s lecker an Bord
Essen hält Leib und Seele zusammen – gerade auf einem gemächlichen Bootstrip schmecken selbstgekochte Mahlzeiten doppelt gut. Deine Bordküche („Kombüse“) ist vermutlich mit Grundlegendem ausgestattet (Herd, Kühlschrank, Töpfe/Pfanne, Geschirr). Doch mit ein paar Extras und cleverer Planung zauberst Du entspannt leckeres Essen an Bord:
Basis-Zutaten & Gewürze: Packe kleine Mengen der wichtigsten Gewürze ein (Salz, Pfeffer, Paprika, Kräuter…), außerdem Zucker, Speiseöl, eventuell Essig. Oft denkt man an Nudeln und Reis, vergisst aber das Salz – ich spreche aus Erfahrung! Auch Kaffeepulver oder Teebeutel gehören ins Gepäck, damit der Morgen an Bord gut anfängt.
Lebensmittel-Vorrat: Frische Lebensmittel kannst Du unterwegs nachkaufen, aber ein Grundstock ist praktisch. Nimm Haltbares mit: Nudeln, Reis, Konserven, lang haltende Milch, Brot für die ersten Tage. Snacks nicht vergessen – ob Müsliriegel, Obst, Chips für abends – auf dem Wasser knurrt der Magen gern zwischendurch. Und natürlich genug Trinkwasser bzw. Getränke einpacken.
Tipp: Verzichte nach Möglichkeit auf viele Glasflaschen; Dosen oder Plastik sind an Bord sicherer, da nichts zerschellen kann.
Küchenhelfer: Überlege, ob Du spezielle Utensilien brauchst. Ein scharfes Küchenmesser kann Gold wert sein, denn nicht immer sind die Bordmesser toll. Korkenzieher und Dosenöffner solltest Du einpacken, falls nicht eh vorhanden – es wäre doch zu schade, wenn die Weinflasche ungeöffnet bleiben muss! Auch praktisch: Feuerzeug oder Streichhölzer (falls nicht im Starterkit), Schere, und ein Geschirrtuch extra (mehr als eins ist immer gut, um Abwasch abzutrocknen).
Aufbewahrung & Müll: Denke an Frischhaltefolie oder Alufolie, wiederverschließbare Gefrierbeutel und ein paar Plastikdosen. Damit kannst Du angebrochene Lebensmittel oder Reste sicher verstauen – auf einem Boot rutscht sonst beim nächsten Manöver alles quer durchs Regal. Genügend Müllbeutel sind ebenfalls ein Muss, denn Abfall will sauber gesammelt werden (und kann oft erst im nächsten Hafen entsorgt werden).
Reinigen und Sauberkeit: Bring eine Rolle Küchenpapier, zusätzliches Spülmittel und einen Schwamm mit – meistens gibt’s einen als Erstausstattung, aber wenn der über Bord geht oder unbrauchbar wird, hast Du Ersatz. Feuchte Allzwecktücher oder etwas Küchenreiniger helfen, die kleine Bordküche sauber zu halten.
Bei der Essensplanung rate ich: einfach halten. Gerichte, die mit wenigen Zutaten auskommen und nicht zu viele Töpfe brauchen, sind perfekt. Eintopf, Nudeln mit Sauce, Grillen am Ufer (wenn erlaubt und Ihr einen kleinen Grill mitnehmt) – so schmeckt der Bootsurlaub. Schwer verderbliche Sachen kaufst Du besser unterwegs frisch, statt das winzige Bordgefrierfach zu überfrachten. Und morgens mit Blick aufs Wasser zu frühstücken, ist unbezahlbar – also vergiss Deinen Lieblingskaffee nicht!
Persönliche Dinge & Technik – das darf nicht fehlen
Neben Klamotten und Essen gibt es allerlei Kleinkram, der Dir das Leben an Bord erleichtert. Hier kommt eine Checkliste der persönlichen Dinge und technischen Helferlein, an die Du denken solltest:
Dokumente & Geld: Führerschein oder Charterbescheinigung (falls benötigt), Buchungsunterlagen, Ausweis/Pässe, Krankenversicherungskarte und etwas Bargeld (nicht überall gibt’s Kartenzahlung am Hafen!). Bewahre Papiere wasserdicht verpackt auf.
Smartphone & Gadgets: Handy samt Ladekabel und ggf. Powerbank gehören ins Gepäck. Vergiss nicht Adapter für den Zigarettenanzünder (12V) oder eine Mehrfachsteckdose für Landstrom, damit alle Geräte abends geladen werden können. Kamera oder Action-Cam nicht vergessen, um die schönsten Momente festzuhalten! Für Musik an Bord tut eine kleine Bluetooth-Box gute Dienste – viele Boote haben zwar Radios, aber eigene Musik hört man doch gern.
Navigation & Apps: Die Routenkarte bekommst Du meistens vom Vermieter gestellt. Wenn Du magst, lade Dir ergänzend eine Navigations-App oder offline Karten aufs Tablet/Handy herunter – wir haben ausschließlich mit Karte navigiert. Internetempfang ist nicht überall top, daher sind Reiseführer als PDF oder Buch nicht verkehrt, um Infos zu Häfen und Umgebung parat zu haben.
Gesundheit & Erste Hilfe
Stelle eine kleine Reiseapotheke zusammen. Wichtig: Mittel gegen Seekrankheit (auch wenn Hausboote langsam sind – bei Wellengang oder empfindlichen Mägen schadet eine Reisetablette nicht).
Pflaster, Desinfektionsmittel, Kopfschmerztabletten und persönliche Medikamente gehören ebenso in den Koffer.
Denk auch an Sonnencreme (hoher LSF, auf dem Wasser unterschätzt man die Sonne leicht!) und After-Sun-Lotion für alle Fälle.
Sonstige Helfer
Eine gute Taschenlampe oder Stirnlampe ist super nützlich – z. B. um abends im Dunkeln über den Steg zu balancieren oder im Maschinenraum was nachzuschauen.
Pack auch einen Mückenschutz ein, gerade im Sommer am Wasser können Stechmücken lästig werden.
Ein kleines Nähset und etwas Panzerband (Gaffa-Tape) mit etwas Schnur habe ich immer dabei – damit kann man im Notfall alles Mögliche fixen, vom gerissenen Moskitonetz bis zur losen Abdeckung.
Noch ein Tipp zur Technik: Verstau elektronische Geräte wasserdicht, z. B. in Zip-Beuteln oder Drybags. Ein unfreiwilliges Bad kann schneller passieren als man denkt – sei es durch Regen oder weil mal was vom Tisch rutscht. Und nichts ist ärgerlicher, als ein durchnässter Fotoapparat.
Bordausstattung & Extras für mehr Komfort
Hat man das Nötigste dabei, geht es ans Kürprogramm: Kleine Extras, die den Urlaub auf dem Hausboot noch angenehmer machen. Hier kannst Du Deiner persönlichen Vorliebe folgen – die einen lesen abends gern, die anderen angeln lieber. Ein paar Anregungen:
Unterhaltung: Packe ein paar Bücher, Magazine oder E-Books ein – nichts entspannt so sehr wie Lesen an Deck, während die Landschaft vorbeizieht. Auch Brett- und Kartenspiele sind perfekt für lange Abende im Salon. Ob Uno, Scrabble oder ein einfacher Kartensatz – Hauptsache, es macht der Crew Spaß und vertreibt die Zeit, falls das Wetter mal nicht mitspielt.
Outdoor-Spaß: Wenn Platz ist, nimm eine Picknickdecke und ggf. Camping-Klappstühle mit. Viele Hausboote haben zwar eine Sitzgruppe an Deck, aber ein Picknick am Ufer auf der Decke ist auch herrlich. Wer gerne angelt: Denke an Angelzeug und die nötige Genehmigung (sofern erlaubt). Und für Wasserratten: vielleicht ein aufblasbarer Schwimmreifen oder Schnorchel-Set für Badestopps?
Komfort-Extras: Im Hochsommer wäre ein kleiner USB-Ventilator Gold wert, falls es windstill und heiß wird. Denk auch an Ohrenstöpsel (falls der Motor oder schnarchende Mitfahrer stören) und eine Schlafmaske, denn frühmorgens kann es durch die Fenster hell werden.
Hausboot-spezifisches: Hast Du ein Baby dabei? Denke an eine Rettungsweste für Kleinkinder, falls der Vermieter keine in passender Größe hat. Für den geliebten Vierbeiner gilt das Gleiche: Hunde-Rettungsweste, Wassernapf und Leine nicht vergessen, dann kann der Bello sicher mit auf große Fahrt gehen.
Wichtig ist: Nimm mit, was Dir den Urlaub persönlich bereichert, aber überlade das Boot nicht. Ein Hausboot bietet ordentlich Stauraum, doch es bleibt ein begrenzter Raum. Jedes Extra-Teil will verstaut sein. Meine Devise: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Dann bleibt genug Platz zum Leben an Bord.
Deine Fragen zur Bordausstattung auf dem Hausboot, meine Antworten!
Kann ich unterwegs Strom für meine Geräte nutzen? Ja, aber eingeschränkt. Während der Fahrt liefern die Bordbatterien meist 12V-Spannung für Steckdosen, USB-Anschlüsse oder Zigarettenanzünder-Steckdosen. Plane daher, Smartphones etc. eher während der Fahrt und bei Landstromphasen zu laden.
Was Du NICHT benötigst – und warum
Beim Packen neigt man dazu, lieber etwas mehr einzupacken „für alle Fälle“. Doch manches kannst Du Dir wirklich sparen – es kostet nur Platz und Du schleppst ungenutzt wieder heim. Hier ein paar Dinge, die getrost von der Packliste gestrichen werden können:
Überflüssige Kleidung: Drei Paar elegante Schuhe? Das Abendkleid oder Hemd für’s Captain’s Dinner? Brauchst Du alles nicht. An Bord geht es leger zu, und in Häfen ist normale Freizeitkleidung vollkommen ausreichend. Pack lieber funktionale Lieblingsteile statt „für den Fall der Fälle“ Klamotten, die dann doch im Schrank bleiben.
Zu viel Geschirr & Küchengeräte: Eine Espresso-Maschine, der Sandwichmaker, zwölf Weingläser – lass den Hausrat daheim. Die Boote haben angemessen Geschirr für die maximale Personenzahl. Extra-Töpfe oder Pfannen mitzunehmen ist meist unnötig. Auch ein großer Vorrat an Tupperdosen oder Kühlboxen ist übertrieben – der Kühlschrank an Bord fasst überraschend viel, und für Picknicks reicht eine einfache Kühltasche.
Elektronik und Entertainment-Overkill: Ein Fernseher oder die Spielekonsole auf dem Hausboot? Eher Quatsch – Ihr werdet die Natur und das einfache Leben genießen und abends gemütlich zusammensitzen. Streaming-Serien marathon kannst Du nach dem Urlaub immer noch machen. Auch Laptops bleiben besser gut verpackt oder gleich zu Hause, außer Du benötigst sie wirklich. Natur, Spiele und Gespräche ersetzen die Flimmerkiste allemal!
Zu große Koffer: Wie schon erwähnt, mit riesigen Schrankkoffern tust Du Dir keinen Gefallen. Am Steg zum Boot kann man sie schlecht rollen, und unter Deck blockieren sie Platz. Investiere lieber in robuste Reisetaschen oder Rollrucksäcke. Mein persönlicher Favorit ist der Sojourn™ Wheeled Travel Pack 28″/80L von Osprey* – ein Rollkoffer-Rucksack-Hybrid. Der ist groß genug für alles Wichtige, lässt sich aber weich zusammenpressen und passt in fast jede Ecke. So sparst Du Dir Nerven und Platz.
Dinge, die an Bord gestellt werden: Informiere Dich genau, was der Anbieter bereitstellt. Rettungswesten, Bootshaken, Fender, Werkzeug, Toilettenchemie – all das musst Du nicht mitbringen, es gehört zur Bootsausstattung. Wir staunten, was unser Boot alles hatte, von Pütz (Eimer) bis Ersatzpropeller. Also keine Sorge: Du musst kein komplettes Yacht-Zubehör anschaffen.
Kurzum: Lass alles weg, was unnötig oder doppelt ist. Jedes Kilo weniger freut Dich spätestens beim Verstauen an Bord. Ein übersichtliches, aufgeräumtes Boot ist ein gemütliches Boot.
Deine Fragen zu Rettungswesten auf dem Hausboot, meine Antworten!
Muss ich eigene Rettungswesten mitbringen? Nein – Rettungswesten sind auf Miet-Hausbooten immer in ausreichender Zahl vorhanden. Jede seriöse Charterfirma stellt für alle Personen an Bord eine passende Schwimmweste bereit. Du kannst Deine eigene höchstens mitnehmen, wenn Du besonderen Komfort möchtest. Ansonsten: spar Dir den Platz im Koffer, die Westen liegen fix und fertig im Boot bereit.
Meine Learnings vom letzten Hausbooturlaub
Nach meinem ersten Hausboot-Abenteuer war ich schlauer. Hier teile ich ein paar Erkenntnisse und Überraschungen, die Dich bei Deiner Reisevorbereitung unterstützen können:
Weniger ist mehr: Ja, ich gebe es zu – ich hatte anfangs zu viel Kram dabei. Einige Klamotten habe ich kein einziges Mal getragen. Beim nächsten Mal werde ich bewusster packen und wirklich nur das Nötige einpacken. Das Boot wirkt viel gemütlicher, wenn nicht jede Ablage vollgestopft ist.
Mein Tipp: Packe zunächst alles, was Dir einfällt – und dann sortiere radikal die Hälfte wieder aus. Du wirst nichts vermissen, versprochen!
Organisation schafft Ruhe: Ich war überrascht, wie sehr mir ein bisschen Ordnung an Bord geholfen hat. Jeder Gegenstand hatte seinen festen Platz – und dadurch blieb das Boot wohnlich. Sachen wie Packwürfel haben enorm geholfen, die Kleidung im Schrank zu bändigen. Und wir haben jeden Koffer direkt nach dem Auspacken in der Ladeluke verstaut, damit er nicht im Weg liegt. So hatten wir trotz vieler Dinge an Bord immer Bewegungsfreiheit und Überblick.
Überraschend nützlich: Auch das Gaffa-Tape kam tatsächlich zum Einsatz, um einen klappernden Schrank provisorisch zu fixieren. Und ein einfaches Kartenspiel sorgte jeden Abend für Lacher – besser als jedes Streaming-Abo!
Darauf hätte ich verzichten können: Jedoch gab es auch unnötige Last. Ich hatte z. B. einen dicken Bildband und ein Tablet voller Filme mitgeschleppt – beides unberührt. Die Landschaft war Entertainment genug. Auch mehr als genügend Snacks hatten wir an Bord. Am Ende der Woche hatten wir noch Müsli-Riegel für einen Monat übrig. Fazit: Pack mit Augenmaß, Du kannst unterwegs immer noch Nachschub holen, falls etwas ausgeht.
Ordnung im Tagesablauf: Ein witziges Learning – wir haben uns an Bord schnell einen kleinen Pack- und Aufräumrhythmus angewöhnt. Morgens wurde einmal durchgefegt und alles Seilzeug ordentlich gelegt, abends haben wir gemeinsam den nächsten Tag geplant (inkl. Check: Was benötigen wir morgen?). Diese Routine hat sehr zur Entspannung beigetragen, weil nie Hektik aufkam. Überlege Dir also kleine Ordnungsrituale mit Deiner Crew, damit niemand im Chaos versinkt.
Zum Schluss noch ein Bonus-Tipp: Ich habe aus all diesen Erfahrungen eine Packliste als PDF gebastelt, die man abhaken kann. So vergisst man bestimmt nichts (Handschuhe stehen jetzt ganz oben!). Diese Checkliste kannst auch Du Dir gerne holen – dann bist Du auf der sicheren Seite. Übung macht den Kapitän!
Fazit: Deine Packliste für den perfekten Hausbooturlaub!
Mit der richtigen Vorbereitung und einer cleveren Packliste steht Deinem perfekten Hausbooturlaub nichts mehr im Weg. Du weißt jetzt, worauf es ankommt: funktionale Kleidung statt Ballast, eine durchdachte Bordküche, die wichtigsten persönlichen Dinge und ein paar Extras für die Gemütlichkeit. Mehr braucht es nicht, um auf dem Wasser glücklich zu sein. Im Gegenteil – weniger Krempel bedeutet mehr Raum zum Leben und Genießen an Bord.
Meine ersten Erfahrungen – vom Griff zur Rettungsweste bis zum fehlenden Paar Handschuhe – haben gezeigt, dass Planung alles ist. Doch keine Sorge: Mit unseren Tipps und der Packliste im Gepäck wirst Du diese Anfängerfehler locker vermeiden. Stell Dir vor, wie Du morgens mit einer Tasse Kaffee an Deck stehst, alles Nötige griffbereit, und einfach nur die Stille genießt. Genau so fühlt sich ein guter Hausbooturlaub an, wenn man nichts Wichtiges vergessen hat.
Jetzt bist Du dran: Starte am besten gleich damit, Deine persönliche Hausboot-Packliste zu erstellen. Nutze gern unsere Vorschläge und passe sie an Deine Bedürfnisse an. Schau Dir auch unsere PDF-Checkliste an – so kannst Du Punkt für Punkt abhaken. Dann heißt es bald: Leinen los und gute Reise! Genieße Deinen Bootsurlaub in vollen Zügen, lass Dich von der Langsamkeit des Wassers treiben und hab einfach eine unvergessliche Zeit. Du wirst sehen – mit der richtigen Vorbereitung wird Dein Hausbootabenteuer entspannt, sicher und voller schöner Momente. In diesem Sinne: Mast- und Schotbruch und viel Spaß beim Packen und Losfahren!
Call-to-Action: Hast Du noch eigene Tipps oder Fragen zur Hausboot-Packliste? Hinterlasse gern einen Kommentar! Und wenn Dir diese Liste geholfen hat, teile sie mit anderen Bootsurlaubern. Auf dass keiner mehr die Schleusen-Handschuhe vergisst – frohes Packen und ahoi!
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