Stuttgarter Schlossplatz im Winter mit festlich beleuchtetem Weihnachtsmarkt, Riesenrad und Lichterinstallationen
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Schluss mit 08/15-Buden: Wo die schönsten Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg leuchten

Als ich das erste Mal in der Adventszeit durch Baden-Württemberg reiste, fühlte ich mich wie im Wintermärchen. Überall glitzerten Lichter in historischen Altstädten, der Duft von Zimt und gebrannten Mandeln lag in der Luft und aus Fachwerkhäusern klang weihnachtliche Musik.

Warum gerade Baden-Württemberg ein echtes Winterwunderland ist? Weil hier romantische Weihnachtsmärkte in verwinkelten Gassen, prächtige Lichterglanz-Shows vor königlichen Kulissen und gemütliche Hüttendörfer im Schwarzwald zu finden sind – jeder Ort mit seinem ganz eigenen Zauber.

In diesem Guide stelle ich Dir die schönsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs vor: vom mittelalterlichen Spektakel bis zum Lichterfest am Seeufer.

Egal, ob Du als Paar eine kuschelige Auszeit suchst, mit der Familie auf leuchtende Kinderaugen hoffst, als Wochenend-Entdecker neue Orte erkunden willst oder als echter Weihnachtsmarkt-Hopper möglichst viele Märkte abklapperst: Hier ist für jeden etwas dabei.

Mach es Dir gemütlich, schnapp Dir eine Tasse Glühwein (oder Kinderpunsch) und lass Dich inspirieren. Was könnte besser sein, als an kalten Dezemberabenden durch funkelnde Gassen zu schlendern?


Überblick über die schönsten Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg bietet eine unglaubliche Vielfalt an Weihnachtsmärkten. Von großen Städte-Highlights bis zu versteckten Juwelen im Schwarzwald. Zur schnellen Orientierung findest Du hier einen Überblick über 10 der besten Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg, die ich ausgewählt habe:

  • Stuttgarter Weihnachtsmarkt: Ein klassischer Stadt-Weihnachtsmarkt mit jahrhundertealter Tradition und prächtigen Dekorationen (Stichwort: Königskronen auf den Hüttendächern!).
  • Esslinger Mittelaltermarkt und Weihnachtsmarkt: Tauche ein ins Mittelalter mit Gauklern, Feuerkünstlern und historischem Handwerk vor Fachwerkkulisse.
  • Heidelberger Weihnachtsmarkt: Romantik pur zwischen Schlossruine und Neckar, verteilt auf mehrere Plätze in der Altstadt, mit einer märchenhaften Winterwäldchen-Kulisse.
  • Ulmer Weihnachtsmarkt: Lichtermeer am Münsterplatz. 130 Stände vor dem zweithöchsten Kirchturm der Welt, mit Lebendkrippe und Märchenzelt für Kinder.
  • Konstanzer Weihnachtsmarkt: Adventsflair direkt am Bodensee inklusive eines einmaligen Weihnachtsschiffs mit Panorama-Bar auf dem Wasser.
  • Freiburger Weihnachtsmarkt: Schwarzwälder Gemütlichkeit in der Altstadt, ideal für Genießer: regionale Spezialitäten, Handwerk und heimelige Atmosphäre unter Lichtergirlanden.
  • Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt: Barocke Kulisse auf dem Marktplatz, symmetrische Lichterengel über den Buden und sogar ein Weltrekord-Lebkuchen warten hier.
  • Tübinger Weihnachtsmarkt: Adventszauber zwischen Fachwerk und Studierendenflair, nur ein Wochenende im Jahr, dafür mit über 300 Ständen und einzigartiger Unistadt-Atmosphäre.
  • Baden-Badener Christkindelsmarkt: Edle Gourmet-Atmosphäre vor dem Kurhaus. Lichterglanz, „Glüh-Gin“ und sogar buchbare Gourmet-Iglus machen ihn perfekt für Genießer.
  • Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht: Schwarzwaldmagie unter einem Viadukt. Ein spektakulär illuminierter Eisenbahn-Viadukt in einer Schlucht als Hintergrund für einen der außergewöhnlichsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs.

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1. Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt in Stuttgart mit beleuchtetem Schlossplatz und Mercedes-Benz-Dekoration
Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehört zu den größten und schönsten Deutschlands

Klassiker mit Königskronen

Warum der Stuttgarter Weihnachtsmarkt ein Must-See ist: In Stuttgart erwartet Dich einer der ältesten und schönsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs. Er kann auf über 300 Jahre Tradition zurückblicken.

Als ich abends über den Schlossplatz schlenderte, fühlte ich mich vom Lichterglanz förmlich umhüllt. Rund 300 liebevoll dekorierte Holzbuden erstrecken sich vom Neuen Schloss über den Karls- und Schillerplatz bis zum Marktplatz.

Das Besondere: Jede Bude hat ein aufwendig geschmücktes Dach, oft gekrönt von funkelnden Königskronen, Rentieren oder winterlichen Szenen. Jedes Jahr kürt eine Jury den schönsten Stand. Die Konkurrenz ist groß, denn jeder Stand ist ein kleines Kunstwerk für sich.

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Highlights und Besonderheiten

  • Stuttgart bietet neben dem klassischen Markt echte Highlights. Auf dem Schlossplatz entdeckte ich die „Glanzlichter“-Show. Mehrere große Lichtskulpturen erstrahlen hier: vom riesigen Elefanten (als Hommage an die Wilhelma, den Zoo) bis zum Fernsehturm. Immer zur vollen Stunde werden sie zwischen 17 und 22 Uhr mit Musik in Szene gesetzt, was selbst mich als Vielreisenden in Staunen versetzt hat.
  • Die gesamte Königstraße funkelt mit Tausenden Lichtern in den Bäumen. Ein Spaziergang durch diese längste Fußgängerzone Europas wird so zum außergewöhnlichen Erlebnis.
  • Nicht verpassen: Das Rathaus dient als überdimensionaler Adventskalender! Hinter 24 Fenstern verbergen sich liebevoll gestaltete Motive der Stadtteile Stuttgarts. Jeden Tag wird ein neues Fenster „geöffnet“.
  • Ein Geheimtipp für den besten Ausblick auf das Lichtermeer ist der oberste Stock des Kunstmuseums am Schlossplatz (oder das dortige Cube-Restaurant). Von dort oben sah ich die funkelnden Dächer von Stuttgart zu meinen Füßen glitzern. Unvergesslich!

Kulinarik in Stuttgart

Schwäbische Spezialitäten gibt es hier an jeder Ecke. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir an einem Stand eine Portion Schupfnudeln mit Kraut geholt. Diese deftigen Kartoffelnudeln mit Sauerkraut sind ein Muss und wärmten mich wunderbar von innen.

Natürlich findest Du auch Maultaschen-Suppe, Rote Wurst vom Grill und gebrannte Mandeln an jeder Ecke. Besonders originell fand ich das

Finnisches Weihnachtsdorf am Karlsplatz: Dort duftet es nach Flammlachs, der über offenem Feuer gart, und heißem finnischen Glögi (Glühwein).

In Stuttgart gibt es wirklich für jeden Geschmack etwas: vom klassischen roten oder weißen Glühwein bis zum veganen Punsch. Ich habe sogar Glüh-Gin probiert (ein Trendgetränk mit Gewürzen und Gin). Cheers!

Für Naschkatzen bieten die Stände alles von Schokofrüchten über Ofendinnede (eine Art schwäbischer Flammkuchen) bis zu Honiglebkuchen.

Mein Highlight: Ein Imkerstand mit Honiglebkuchen ohne Zucker. Dort erfuhr ich, dass der Betreiber sogar im Guinness-Buch steht, weil er den weltweit längsten Lebkuchen mitgebacken hat. Und ja, der Lebkuchen hat auch geschmacklich überzeugt.Ein Fest für den Gaumen!

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt läuft meist vom letzten Donnerstag im November bis zum 23. Dezember. Typische Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag ca. 10–21 Uhr, Freitag/Samstag bis 22 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr.
  • Am einfachsten erreichst Du ihn mit öffentlichen Verkehrsmitteln – vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Minuten zu Fuß in die Innenstadt. Parken in der City ist schwierig zur Weihnachtszeit; nutze lieber Park+Ride oder die S-Bahn.
  • Meine Tipps: Komm möglichst unter der Woche am späten Nachmittag, wenn es dunkel wird, aber bevor der große Andrang startet. So kannst Du die erste Lichtshow am Schlossplatz um 17 Uhr entspannt erleben. Bring Dir warme Kleidung mit – auf dem offenen Schlossplatz kann es kalt werden – und vielleicht einen leeren Rucksack: Die Shopping-Gelegenheit an den Handwerksständen ist großartig.

Deine Fragen zum Stuttgarter Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Ist der Stuttgarter Weihnachtsmarkt der größte in Baden-Württemberg?
    Er zählt definitiv zu den größten und besten Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg. Mit rund 300 Ständen auf mehreren Plätzen ist er einer der umfangreichsten. Größe ist natürlich nicht alles, aber im Hinblick auf Vielfalt und Tradition steht Stuttgart ganz oben.
  • Gibt es besondere Attraktionen für Kinder?
    Ja! Es gibt ein Kinderland am Schlossplatz mit Karussells und oft eine Mini-Eisenbahn. Außerdem begeistert das Rathaus als Adventskalender und es gibt regelmäßig Märchenerzählungen oder Besuche vom Nikolaus. Familienfreundlich ist Stuttgart auf jeden Fall.

2. Esslinger Mittelaltermarkt und Weihnachtsmarkt

Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt in Esslingen mit beleuchteter Weihnachtspyramide und Fachwerkhäusern
Im Lichterglanz der Fachwerkhäuser begeistert der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Esslingen mit historischem Flair.

Zeitreise im Advent

Warum dieser Markt so authentisch ist: In Esslingen am Neckar habe ich einen der außergewöhnlichsten Weihnachtsmärkte überhaupt erlebt. Die Stadt selbst ist ein Mittelalter-Juwel mit bunten Fachwerkhäusern, und genau dieses historische Ambiente nutzt der Esslinger Weihnachtsmarkt voll aus.

Neben dem normalen Weihnachtsmarkt tauchst Du hier in einen Mittelaltermarkt ein, der seinesgleichen sucht. Als ich durch das kopfsteingepflasterte Hafenmarktviertel schlenderte, hatte ich das Gefühl, 600 Jahre in der Zeit zurückgereist zu sein.

Gaukler, Musikanten, Feuerschlucker: Sie alle treiben hier ihr Unwesen und unterhalten die Besucher. Die Händler und Handwerker tragen Gewandungen, sprechen teils in mittelalterlicher Manier und bieten Waren an wie anno dazumal.

Diese authentische Atmosphäre ist wirklich einzigartig und macht Esslingen zu einem Must-See, wenn Du besondere Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg suchst.

Highlights und Besonderheiten

  • Wo fange ich an? Die Highlights in Esslingen sind zahlreich. Ich habe Bogenschützen beobachtet, die in einem abgesteckten Bereich ihre Pfeile fliegen ließen. Besucher durften sogar selbst mal Bogenschießen.
  • Daneben gab es ein kurioses „Mäuseroulette“: ein Spiel, bei dem eine kleine Maus entscheidet, auf welche Zahl sie läuft (wirklich!).
  • Überall entdeckst Du altes Handwerk: Schmiede, Besenbinder, Zinngießer zeigen ihr Können. Ich habe fasziniert zugeschaut, wie ein Zinngießer kleine Figuren fertigte, während hinter mir ein Barde auf der Laute spielte.
  • Mittelalterliche Klänge von Flöten und Trommeln erfüllen die Luft, vermischt mit dem Duft von Räucherwerk, Feuer und Gewürzen. Gänsehautstimmung!
  • Abends sorgen Feuerkünstler für Wow-Momente, wenn sie Fackeln und Feuerpoi schwingen. Modernere Unterhaltung braucht es hier gar nicht. Das Eintauchen in die historische Szenerie ist die Attraktion. Natürlich gibt es auch den klassischen Weihnachtsmarktteil mit normalen Ständen, aber der Schwerpunkt liegt klar auf dem Mittelalter.

Kulinarik mit Mittelalter-Flair

Hungrig bleibt in Esslingen niemand. Typisch schwäbische Kässpätzle werden hier in riesigen Pfannen gebrutzelt und über dem offenen Feuer schmecken sie gleich doppelt so gut!

Ich habe mir einen Schlehen-Holunder-Glühwein am Stand „Wilde Hahn“ gegönnt. Die fruchtige, leicht herbe Note dieses mittelalterlichen Glühweins war etwas Besonderes und passte perfekt zur kühlen Winternacht.

Daneben locken Met (Honigwein) aus tonernen Bechern, Fladenbrote frisch aus dem Steinofen und deftiges Grillfleisch nach alten Rezepten.

Süßmäuler werden mit gebrannten Mandeln, Rahmbrot oder heißen Maronen glücklich.

Mein Favorit war ein Stand mit Dinkelbrot-Fladen belegt mit Schafskäse und Kräutern. Rustikal und lecker.

Und klar, an jeder Ecke brutzeln offene Feuer, an denen große Kessel mit Eintopf oder Glühwein hängen. Vergiss Starbucks: Hier trinkst Du den Würzwein, wie die Rittersleut’ ihn schon genossen haben könnten.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt öffnet meist Ende November und geht bis kurz vor Weihnachten (oft bis 21. oder 22. Dezember). Täglich, etwa von 11 bis 20:30 Uhr kannst Du das Spektakel erleben. Freitags und samstags ist abends besonders viel los. Da flaniert halb Stuttgart rüber nach Esslingen, so mein Eindruck! Deshalb empfehle ich Dir: Komm möglichst früh am Tag oder unter der Woche, wenn Du es etwas ruhiger magst.
  • Esslingen liegt nur ca. 15 km von Stuttgart. Perfekt mit der S-Bahn erreichbar (Linie S1), der Bahnhof ist nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt. Das Auto kannst Du getrost daheim lassen; Parkplätze sind rar und die Gassen eng.
  • Meine Tipps: Nimm Dir Zeit, mindestens 3–4 Stunden, um alles zu entdecken. Am schönsten ist es ab Einbruch der Dunkelheit, wenn Fackeln und Feuerkörbe flackern. Trau Dich, bei den Aktivitäten mitzumachen: Bogenschießen für Anfänger, oder spiele ein historisches Trinkspiel mit anderen Besuchern.Pack auch ein bisschen Bargeld ein; viele der kleinen Handwerkerstände sind nicht für Kartenzahlung ausgerüstet. Mittelalter halt.

Deine Fragen zum Esslinger Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Kostet der Esslinger Mittelaltermarkt Eintritt?
    Nein, der Besuch des Marktes ist kostenlos. Du bezahlst nur, was Du an Speis und Trank oder Souvenirs konsumierst. Die Shows (Feuershow, Konzerte) auf den Plätzen sind ebenfalls frei zugänglich.
  • Findet der Esslinger Weihnachtsmarkt jedes Jahr statt?
    Ja, jedes Jahr zur Adventszeit verwandelt sich Esslingen aufs Neue. Er startet meist am Dienstag nach Totensonntag (Ende November) und endet kurz vor Weihnachten. 2025 läuft er z. B. vom 27. November bis 21. Dezember.

3. Heidelberger Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt in Heidelberg mit Weihnachtspyramide und Blick auf die Heiliggeistkirche
Der Heidelberger Weihnachtsmarkt begeistert mit märchenhaftem Ambiente zwischen Schloss, Altstadt und Neckarufer.

Romantik zwischen Schloss und Neckar

Heidelberg im Advent, das ist wie eine lebendige Postkarte. Die barocke Altstadt mit ihren Kopfsteinpflaster-Gassen und dem Blick auf die majestätische Schlossruine hoch über dem Neckar könnte kaum romantischer sein.

Romantische Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg gibt es einige, aber Heidelberg ist für mich der Inbegriff: Hier reihen sich die Buden nicht nur auf einem Platz, sondern gleich auf vielen kleinen Plätzen der Altstadt, was dem Bummel etwas Verwunschenes gibt.

Ich bin vom Bismarckplatz (dem Tor zur Altstadt) gestartet, wo ein erster kleiner Marktbereich einstimmt, und dann von Platz zu Platz geschlendert. Jede Ecke hat ihren eigenen Charakter.

Die Universitätsplatz-Szenerie etwa ist quirlig und lebendig, mit dem größten Angebot und einem historischen Karussell, während der Kornmarkt sich in ein Winterwäldchen verwandelt hat: über 100 Tannenbäume, überall Lichter und ein Duft von Tannengrün. Ich fühlte mich, als wäre ich in einem kleinen verzauberten Wald mitten in der Stadt!

Highlights und Fotospots

  • Absolute Pflicht ist die Eisbahn auf dem Karlsplatz: Hier gleitest Du auf Kufen vor einer Traumkulisse. Schlittschuhlaufen mit Blick aufs erleuchtete Schloss hoch oben. Auch wenn Du nicht selbst läufst, schau dort vorbei: Abends spiegelt sich das Schloss in der Eisfläche und im Hintergrund funkeln die Lichter, ein perfekter Ort für ein Erinnerungsfoto.
  • Am Marktplatz vor der gotischen Heiliggeistkirche steht Heidelbergs vielleicht markantestes Weihnachtsmarkt-„Wahrzeichen“: ein riesiges Holzfass, auf dem eine Figur des berühmten Hofnarren Perkeo thront und sich dreht. (Kleine Anekdote: Perkeo ist die Symbolfigur Heidelbergs, ein Zwerg, der angeblich ein ganzes Weinfass leeren konnte – wie passend für einen Weinstand!). Abends taucht eine Lichtprojektion das Rathaus am Marktplatz in buntes Licht, was toll aussieht.
  • Und dann unbedingt zum Kornmarkt zurück: Hier steht die barocke Mariensäule, umgeben von der erwähnten Tannenwald-Installation. Ich habe dort bei Dämmerung gestanden, eine Tasse weißen Glühwein in der Hand, und dem leisen Weihnachtsjazz aus einem Lautsprecher gelauscht. Pure Romantik!
  • Übrigens findest Du am Kornmarkt auch die lebende Krippe und für Kids eine kleine Eisenbahn zum Mitfahren.
  • Auch eine schöne Idee: der Pink Monday am Marktplatz (meist am ersten Dezember-Montag). An diesem Abend feiert die LGBTQ-Community mit spezieller Deko und Programm, was den Markt noch mal in anderem Licht strahlen lässt.

Kulinarik

Heidelberg hat kulinarisch sowohl klassisch als auch etwas studentisch-verspielt zu bieten. Natürlich bekommst Du die Evergreens: Bratwurst (es gibt sogar eine „Studentenwurst“ mit extra Curryketchup), gebrannte Mandeln, Crepes und Glühwein an jeder Ecke.

Toll fand ich, dass einige lokale Weingüter ihren eigenen Glühwein ausschenken. In Heidelberg, dem Tor zur Pfalz und Badens Weinregion, ist das ein Muss. Ich habe etwa einen Glühwein aus Heidelberger Wein probiert, der fruchtiger war als gewohnt.

Dazu passt ein Stück Heidelberger Studentenfutter-Stollen. Ja, den gibt’s wirklich: ein Stollen, gebacken mit Nüssen und Trockenfrüchten, angelehnt ans klassische Studentenfutter.

Wer es herzhaft mag: Am Uniplatz gab’s Flammkuchen aus dem Holzofen, und am Karlsplatz hab’ ich eine dampfende Gulaschsuppe im Brotleib ergattert. Perfekt, um sich nach dem Eislaufen aufzuwärmen.

Und natürlich darf die Heidelberger Feuerzangenbowle nicht fehlen: In einer urigen Ecke wurde der Klassiker-Film „Die Feuerzangenbowle“ sogar öffentlich gezeigt. Währenddessen konnte man die echte Feuerzangenbowle (mit brennendem Zuckerhut über dem Weinkessel) genießen. Das war wie Kino und Glühweinbar in einem, ein echtes Erlebnis!

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Heidelberger Weihnachtsmarkt startet meist Ende November und geht bis kurz vor Weihnachten (2025 z. B. 24.11.–22.12.). Täglich etwa 11–21 Uhr (samstags oft bis 22 Uhr). Besonderheit: Zwei Teile laufen länger: Der Markt am Bismarckplatz und das Winterwäldchen auf dem Kornmarkt bleiben bis Anfang Januar geöffnet. Ideal, wenn Du zwischen den Jahren noch Weihnachtsstimmung suchst.
  • Mit dem Zug bis Heidelberg Hbf und dann 5 Minuten mit der Straßenbahn ins Zentrum (Haltestelle Bismarckplatz). Super easy. In der Altstadt selbst geht alles zu Fuß.
  • Meine Tipps: Plane für Heidelberg ruhig einen ganzen Tag oder eine Übernachtung ein. Nach dem Marktbesuch am Abend könnt Ihr noch durch die weihnachtlich illuminierte Lichtentaler Allee (im Kurviertel) spazieren oder am nächsten Morgen die Schlossruine besichtigen. Im Winter toll mit Morgensonne über der vom Nebel verhangenen Stadt.
  • Pro-Tipp für Romantiker: Mit der Bergbahn abends hoch zum Schloss fahren. Im Schlosshof gibt es manchmal ebenfalls kleine Stände oder Veranstaltungen, und der Blick auf das Lichtermeer der Stadt von dort oben ist filmreif! Packt Euch warm ein, schnappt Euch an einem Stand einen heißen weißen Glühwein (eine badische Spezialität) und genießt diesen Blick zu zweit. Mehr romantisch geht kaum.

Deine Fragen zum Heidelberger Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Welche Plätze gehören zum Heidelberger Weihnachtsmarkt?
    Der Markt verteilt sich über mehrere Altstadtplätze: Bismarckplatz (Eingang Altstadt), Anatomiegarten, Universitätsplatz (größter Bereich), Marktplatz (mit Fass und Eröffnung), Kornmarkt (Winterwäldchen), Karlsplatz (Eisbahn). So entdeckst Du beim Bummeln immer wieder neue Ecken. Ein echter Weihnachtsparcours durch die Stadt.

4. Ulmer Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt in Ulm mit festlich beleuchteten Ständen vor dem Ulmer Münster
Vor der imposanten Kulisse des Ulmer Münsters erstrahlt einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte Süddeutschlands.

Lichtermeer am Münster

In Ulm erwartet Dich Weihnachtszauber vor einer atemberaubenden Kulisse: dem Ulmer Münster, dem weltweit zweithöchsten Kirchturm. Ich gebe zu, allein das Wissen, dass dieser Kirchturm 161 Meter in den Himmel ragt, ließ mich ehrfürchtig staunen, als ich abends auf den Münsterplatz trat.

Der gesamte Platz erstrahlt im Schein von Lichterketten und dem riesigen Weihnachtsbaum, der gleich neben der Kirche aufgestellt ist. Über 18 000 Lämpchen lassen diesen Baum funkeln. Ich kam mir vor wie in einem Meer aus Licht.

Ulm ist für mich einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg, weil hier Tradition und Herzlichkeit spürbar sind: Der Markt ist groß (rund 130 Stände), aber trotzdem gemütlich angeordnet in kleinen „Gässchen“ zwischen den Buden.

Es duftet nach Zimtwaffeln und Tannengrün, und vom Münster herüber klingt manchmal Orgel- oder Chormusik, was eine unglaublich besinnliche Atmosphäre schafft.

Ich hatte richtig Gänsehaut, als plötzlich ein Bläser-Ensemble vom Münsterturm adventliche Lieder spielte. In Ulm gehört das Turmblasen nämlich zur Tradition!

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Highlights und Fotospots

  • Gleich am Eingang zum Markt entdeckst Du die Lebende Krippe: Echte Schafe und ein Esel stehen im Gehege, und an bestimmten Tagen stellen Darsteller die Heilige Familie dar. Besonders mit Kindern ist das wunderschön anzusehen.
  • Für Familien gibt es noch mehr: Eine beheizte Märchenjurte (eine runde Zeltjurte) ist aufgebaut, in der die Junge Ulmer Bühne täglich Märchen und Geschichten aus aller Welt erzählt.
  • Nicht zu vergessen: Kinderkarussells gibt es ebenfalls, sodass die Kleinen ihre Runden drehen können.
  • Doch auch für Erwachsene hat Ulm spezielle Highlights: Einige Stände bieten wirklich hochwertiges Kunsthandwerk. Ich sah Glasbläser bei der Arbeit, Holzschnitzer, eine Kerzenzieherei, wo man selbst Hand anlegen konnte. Mir fiel auf, dass viele Händler aus der Region sind, also echte Schwaben und Bayern (Ulm liegt ja an der Donau, halb auf bayerischer Seite Neu-Ulm). Diese regionale Verbundenheit spürt man.
  • Und natürlich: Das Ulmer Münster selbst ist ein Highlight. Wenn Du magst, kannst Du tagsüber die 768 Stufen hinaufsteigen (mit der UlmCard sogar umsonst) und bekommst als Belohnung einen Blick von oben auf den Weihnachtsmarkt. Ich hab’s gemacht. Anstrengend, aber der Ausblick auf die kleinen Lichter und Menschen von oben war grandios (und etwas schwindelerregend). Abends finden oft Konzerte im Münster statt, die sich wunderbar mit dem Marktbesuch kombinieren lassen.

Kulinarik

Ulm hält sich an viele Klassiker, hat aber auch ein paar eigene Noten. Die obligatorische Rote Wurst vom Grill schmeckt hier genauso wie in Stuttgart: lecker.

Was Du in Ulm aber probieren solltest, ist die Lange Rote. Eine extralange Bratwurst, die es traditionell auf dem Wochenmarkt gibt und in der Adventszeit natürlich auch. Sie wird ohne Darm gegrillt und hat dadurch eine zarte Konsistenz. Serviert im halben Baguette mit Zwiebelsenf, ist das ein Gedicht.

Ich habe auch Dinnete gesehen (schwäbische Mini-Flammkuchen mit Schmand und Speck) und natürlich Maultäschle in der Brühe, um sich aufzuwärmen.

Süßschnäbel dürfen sich auf Ulmer Zuckerbrot freuen. Ein traditionelles Weihnachtsgebäck aus Honigteig (ähnlich Lebkuchen).

Und etwas hat mich besonders erfreut: In Ulm gibt es an einem Stand Glühwein mit einem Schuss Eierlikör obendrauf. Quasi ein Glühwein-Eierpunsch-Hybrid, unglaublich cremig und gut! Dazu passt eine frisch gebackene Waffel in Herzform, bestreut mit Puderzucker.

Generell fiel mir auf, dass die Auswahl an heißen Getränken sehr groß war: von klassischem Glühwein (rot und weiß) über Kinderpunsch, Feuerzangenbowle, heißen Apfelsaft mit Zimt bis zu modernen Varianten wie Heidelbeer-Glühwein. Mein persönlicher Favorit: ein heißer Holunder-Glühwein mit schwarzem Holundersaft.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Ulmer Weihnachtsmarkt öffnet traditionell Ende November (oft ab dem Montag vor dem 1. Advent) und läuft bis 22. Dezember. Täglich ca. 10–20:30 Uhr, freitags/samstags meist etwas länger bis 21:30 Uhr.
  • Ulm liegt an der ICE-Strecke, also super per Zug erreichbar. Vom Hauptbahnhof sind es nur 10 Minuten zu Fuß durch die Fußgängerzone zum Münsterplatz. Wenn Du mit dem Auto kommst, nutze am besten das Park-and-Ride oder die Parkhäuser im Fischerviertel, da der Innenstadtverkehr dicht sein kann.
  • Meine Tipps: Plane Deinen Besuch für den späten Nachmittag, damit Du die Dämmerung erlebst. Dann sind alle Lichter an und es ist besonders stimmungsvoll. Um 17:30 Uhr solltest Du vor dem Münster sein: Dann findet häufig das Turmblasen statt, bei dem Blechbläser vom Kirchendach Weihnachtslieder spielen. Gänsehaut pur, glaub mir!
  • Falls Du Kinder dabei hast, schaut euch unbedingt die Märchenvorstellung in der Jurte an (Zeiten stehen am Eingang).
  • Für einen gemütlichen Abschluss empfehle ich, danach noch einen Abstecher ins angrenzende Fischerviertel zu machen. Dort, in einem der ältesten Viertel Ulms mit kleinen Kanälen, gibt es hübsche Weihnachtsbeleuchtung und tolle Kneipen für einen Absacker. Vielleicht ein frisch gezapftes Ulmer Bier? Nach all dem Glühwein auch keine schlechte Idee.

Deine Fragen zum Ulmer Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Ist der Ulmer Weihnachtsmarkt für Kinder geeignet?
    Absolut. Es gibt viele Angebote für Kinder: zwei Karussells, die lebende Krippe mit Tieren, eine Märchen-Erzähljurte und manchmal sogar einen Nikolaus, der kleine Geschenke verteilt. Der Platz ist weitläufig, sodass Familien gut mit Kinderwagen manövrieren können.
  • Kann man beim Ulmer Münster während des Marktes hochsteigen?
    Ja, das Münster ist tagsüber regulär geöffnet (Aufstieg meist bis 16 Uhr im Winter). Es lohnt sich, vor dem Glühwein die 768 Stufen zu erklimmen. Der Blick auf den Markt von oben ist spektakulär. Allerdings solltest Du schwindelfrei sein und bedenken, dass es oben eng und windig ist!

5. Konstanzer Weihnachtsmarkt

Weihnachtsbeleuchtung und Sterne in der Altstadt von Konstanz am Bodensee
Weihnachtliche Stimmung am Bodensee: in Konstanz leuchten die Gassen in festlichem Glanz.

Adventsflair direkt am Bodensee

Besondere Lage am Wasser: Wenn Du mal einen Weihnachtsmarkt mit maritimem Flair erleben möchtest, ab nach Konstanz! Die Stadt am Bodensee kombiniert das Funkeln der Weihnachtslichter mit der Weite des Sees. Ein einmaliges Erlebnis.

Ich bin am späten Nachmittag entlang der Hafenpromenade spaziert, und es war magisch: Auf dem Wasser spiegelten sich tausend Lichter, während im Hintergrund die schneebedeckten Alpen im letzten Tageslicht glühten.

Der Konstanzer Weihnachtsmarkt am See erstreckt sich vom Hafen (Markstätte) bis in die Altstadtgassen. Besonders die Lage direkt am Bodenseeufer macht ihn so einzigartig. Man schlendert quasi mit Blick aufs Wasser.

Die Krönung ist das berühmte Weihnachtsschiff: Ein festlich beleuchtetes Passagierschiff liegt im Hafen vor Anker und beherbergt weitere Marktstände und eine Panorama-Bar.

Highlights und Fotospots

  • Klar, das Weihnachtsschiff selbst ist ein Highlight. Du kannst innen gemütlich etwas trinken. Ich habe oben auf dem Panoramadeck einen Glühwein geschlürft, der Wind war frisch, aber die Stimmung grandios. Drinnen im Schiff gibt’s Kunsthandwerksstände. Falls das Wetter mal nicht so mitspielt, kannst Du hier Unterschlupf finden.
  • Aber auch an Land bietet Konstanz ein paar Schmankerl: Auf der Marktstätte (zentraler Platz) entdeckte ich ein nostalgisches Pferdekarussell mit handgeschnitzten Holzpferden. Da leuchteten nicht nur die Kinderaugen.
  • Gleich daneben steht die „Christbaumschänke“, eine begehbare, mehrstöckige Glühweinpyramide in Form eines Christbaums. Man steigt ein paar Stufen hoch und genießt oben seinen Glühwein. Irgendwie witzig und urig zugleich.
  • Für Kinder gibt es außerdem ein „Weihnachtswichteldorf“: ein eigenes kleines Areal mit Bastelstuben und Spielangeboten. Ich sah dort Kinder eifrig Plätzchen verzieren und Wunschzettel malen, während Eltern eine kurze Verschnaufpause hatten.
  • Abends beeindruckte mich der Lichttunnel nahe dem Hafen: eine Gasse mit einem Gewölbe aus Lichtern, durch die man hindurchgeht. Instagram-Moment garantiert.
  • Und eine schöne Tradition: der Wunschbaum in der Altstadt, an dem Besucher ihre Wünsche und Spenden für einen guten Zweck hinterlassen. Konstanz wurde übrigens von GEO zu den Top 10 Weihnachtsmärkten in Deutschland gekürt. Und wenn man abends die Kulisse sieht, versteht man warum.

Kulinarik

Die Vierländerregion Bodensee (DE, CH, AT, LI) spiegelt sich auch im Essen wider. Ich habe leckere Dünnele probiert. Das sind dünne Flammkuchen aus dem benachbarten Oberschwaben, belegt z. B. mit Speck und Zwiebeln.

Ein Stand hatte Baumstriezel (auch bekannt als Kürtoskalács oder Chimney Cake), eine in Zucker karamellisierte Teigrolle aus Siebenbürgen: außen knusprig, innen weich, mmmh!

Natürlich gibt’s auch hier klassischen Glühwein, aber als Weinregion ist Konstanz stolz auf seinen Winzerglühwein. Ich habe einen weißen Winzerglühwein von einem lokalen Weingut probiert, der war schön mild und fruchtig.

Ungewöhnlich: An einem Stand gab’s Glüh-Gin-Cocktails. Der Gin-Trend macht auch vor dem Bodensee nicht halt.

Für den süßen Hunger empfehle ich die österreichischen Kiachle (eine Art flaches Auszugsgebäck mit Puderzucker) oder einfach eine frische Brezel. Im Dreiländereck sind die Brezeln besonders gut.

Und weil’s am See immer ein wenig kälter weht, gönnte ich mir zum Abschluss einen Schweizer Käsefondue-Happen: In einer Brotschale mit heißem Käse, sozusagen Fondue to go. Perfekt zum Aufwärmen.

Ach ja, und wer maritim angehaucht genießen will: Es gab auch einen Stand mit Fischknusperle (frittiertes Felchenfilet aus dem Bodensee) im Brötchen.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Konstanzer Weihnachtsmarkt startet meist Ende November (2025: 27.11.) und geht bis kurz vor Weihnachten (23.12.). Öffnungszeiten sind täglich ungefähr 11–21 Uhr; freitags/samstags oft länger bis 21:30.
  • Mit der Bahn bis Konstanz Hbf. Von dort spazierst Du keine 5 Minuten zum Hafen und bist mitten drin. Falls Du mit dem Auto kommst, nutze Parkhäuser am besten etwas außerhalb (z. B. am Einkaufszentrum Lago) oder „Klein Venedig“ am Hafen. Aber ehrlich, Konstanz ist am Wochenende sehr voll, lieber mit dem Zug oder sogar per Schiff anreisen (es gibt Adventsschifffahrten auf dem Bodensee!).
  • Mein Tipp: Plane genug Zeit ein, um auch die Altstadt zu erkunden. Konstanz ist eine wunderschöne historische Stadt, der Weihnachtsmarkt fügt sich da überall ein.
  • Schau in der Dämmerung mal rüber zur Statue „Imperia“ am Hafen. Sie dreht sich langsam und trägt manchmal auch dezent Weihnachtsschmuck.
  • Und wenn Du dem Trubel kurz entfliehen willst: Die Insel Mainau veranstaltet parallel den Lichtergarten „Christmas Garden Mainau“ mit funkelnden Installationen. Ein Abstecher dahin ist traumhaft, aber plane vorher Tickets.
  • Für Budget-Reisende noch ein Tipp: In Konstanz gilt der Treffpunkt-Konstanz-Gutschein inzwischen an fast allen Ständen. Wenn Du also ein Geschenk suchst, schenk Deinen Lieben doch einen Gutschein, den sie beim nächsten Weihnachtsmarktbesuch einlösen können.

Deine Fragen zum Konstanzer Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Was macht den Konstanzer Weihnachtsmarkt so besonders?
    Die Lage am Bodensee und das Weihnachtsschiff sind einmalig. Kein anderer Weihnachtsmarkt in Baden-Württemberg bietet Dir einen 360°-Panoramablick vom Schiff aus. Außerdem ist er mit über 170 Ständen sehr groß und wurde bereits zu den Top-10-Weihnachtsmärkten Deutschlands gezählt. Die Mischung aus See-Feeling, Alpenpanorama und Altstadtromantik gibt’s so nur hier.
  • Benötige ich für das Weihnachtsschiff ein separates Ticket?
    Nein, das Weihnachtsschiff ist frei zugänglich und Teil des Marktes. Du kannst einfach an Bord gehen, die Stände ansehen und auf Deck Deinen Glühwein trinken. Allerdings schließt es wie der Markt abends, es ist keine separate Rundfahrt. Sei bereit, dass es zu Stoßzeiten voll werden kann. Am besten gleich zu Marktbeginn um 11 Uhr oder später am Abend mal aufs Schiff gehen, dann ist es entspannter.

6. Freiburger Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt in Freiburg im Breisgau mit bunten Ständen und Lichterketten in der Altstadt
Der Freiburger Weihnachtsmarkt verzaubert mit traditionellem Kunsthandwerk, Schwarzwälder Spezialitäten und Lichterglanz auf dem Rathausplatz.

Schwarzwald-Vibes in der Altstadt

Freiburg im Breisgau, das Tor zum Schwarzwald, hat einen Weihnachtsmarkt mit unglaublich gemütlichem Flair. Hier schlagen Genießer-Herzen höher. Die Kombination aus regionalen Leckereien, kunsthandwerklicher Tradition und der malerischen Altstadtkulisse macht den Freiburger Weihnachtsmarkt zu etwas Besonderem.

Die Altstadtgassen mit ihren berühmten „Bächle“ (kleine Wasserläufe am Straßenrand) sind festlich geschmückt, und überall riecht es nach frisch gebackenen Köstlichkeiten. Ich liebe an Freiburg diese entspannte Atmosphäre. Vielleicht liegt’s an der südlichen Lage, die Menschen sind herzlich, und trotz aller Betriebsamkeit hat man das Gefühl, es geht etwas entschleunigter zu.

Schwarzwald-Vibes? Definitiv: Tannenzweige, Holzhütten und im Hintergrund die waldigen Hügel. Man merkt, dass der Schwarzwald direkt angrenzt.

Für mich als Genießerin war besonders toll, dass es viele leckere Spezialitäten zu probieren gab (dazu gleich mehr).

Auch Handwerksliebhaber kommen auf ihre Kosten: Freiburg ist bekannt für Kunsthandwerk auf dem Weihnachtsmarkt. Es gibt ganze Gassen nur mit Keramikern, Glasbläsern, oder Schnitzern. Ich habe einer Glasbläserin zugeschaut, wie sie filigrane Christbaumkugeln gefertigt hat – so etwas sieht man nicht überall.

Highlights und Fotospots

  • Ein Highlight, primär für Familien, ist die Kinderbackstube am Kartoffelmarkt. In einer kleinen Hütte können Kinder (unter Anleitung) Plätzchen backen und verzieren. Ich sah die Kiddies mit Mehl im Gesicht und strahlenden Augen. Zuckersüß, im wahrsten Sinne! Jeden Nachmittag ab 14 Uhr können die Kleinen dort für ein paar Euro backen, und dürfen ihre Kekse dann mitnehmen.
  • Dann ist da der Besuch vom Nikolaus am 6. Dezember: Punkt 17 Uhr erscheint er auf dem Rathausplatz mit einem riesigen Sack Geschenke.
  • Für eine besinnliche Auszeit empfehle ich die Adventsmeditation „Lichtworte“ in der Kirche St. Martin (auch am Rathausplatz): Jeden Abend um 17:30 Uhr kann man dort bei Kerzenschein, Musik und kurzen Impulsen einfach mal zur Ruhe kommen.
  • Fotospot: der Colombipark! Abends ist der kleine Park neben dem Stadtgarten toll illuminiert, mit dem beleuchteten Schlösschen (Colombischlössle). Dort gibt’s einen offiziellen „Photo Point“, wo viele Leute Selfies machen.

Kulinarik

Freiburg ist bekannt für gutes Essen und Wein, und das zeigt sich auf dem Weihnachtsmarkt. Ein Muss hier: die Lange Rote! Das ist eine extra lange Grillwurst (knapp 30cm) ohne Darm, die in ein riesiges Weckle (Brötchen) kommt.

Traditionell isst man sie „mit allem“, sprich Zwiebeln und wahlweise Senf oder Ketchup. Ich habe die Variante mit Senf genommen. Herrlich würzig und ein Stück Freiburg-Tradition, schließlich gibt’s die Lange Rote schon ewig auf dem Münsterplatz.

Apropos Münsterplatz: Dort ist tagsüber der Wochenmarkt, wo man auch außerhalb des Weihnachtsmarktes regionale Produkte bekommt. Einige dieser Bauernstände tauchen abends auf dem Weihnachtsmarkt wieder auf, z. B. mit heißen Maroni (Esskastanien). Ohne Maroni ist Winter im Breisgau nicht denkbar. Ich hab’ mir eine Tüte frisch gerösteter Maroni geholt und beim Pellen fast die Finger verbrannt. Aber sie waren weich, süßlich-nussig und haben die Hände schön gewärmt.

Süßfans kommen auch auf ihre Kosten: In Freiburg gibt’s genialen Schokomarzipan in allen Variationen. Ich entdeckte einen Stand mit handgemachten Pralinen und Marzipankartoffeln, mit teils ungewöhnlichen Zutaten (Chili-Marzipan, Champagner-Marzipan). Wow!.

Nicht zu vergessen: Dampfnudeln! Diese fluffigen Hefeklöße werden hier frisch gedämpft und mit warmer Vanillesoße serviert. Ich konnte nicht anders und habe eine Dampfnudel mit Zwetschgenkompott verdrückt. Himmlisch und perfekt gegen kalte Füße.

Natürlich gibt’s auch Glühwein. Freiburg ist Weinregion, also darfst Du ruhig mal einen Weißen Glühwein aus Markgräfler Gutedel probieren oder den lokalen Roten vom Tuniberg. Jeder Stand hat sein eigenes Rezept, heißt es. Ein stichhaltiger Grund, mehrere zu testen!

Für Abwechslung sorgen auch Waffeln und Crêpes, oder herzhaft Schupfnudeln mit Speckkraut. Ungewöhnlich und lecker fand ich die Schwarzwälder Hotdog-Variante: eine rote Wurst im Laugenweckle mit Sauerkraut und Speck. Quasi Bratwurst meets Schwarzwälder Specktäler. Hat geschmeckt!

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Freiburger Weihnachtsmarkt startet meist schon Ende November (2025: 20.11.) und dauert bis 23. Dezember. Öffnungszeiten: Mo.–Sa. 10–20:30 Uhr, So 11:30–19:30 Uhr. Wichtig: Am sog. „Totensonntag“ (letzter So vor Advent) bleibt er geschlossen.
  • Mit dem Zug bis Freiburg Hbf, dann zu Fuß in 10 Minuten in die Altstadt (Richtung Rathausplatz/Kaiser-Joseph-Straße). Total unkompliziert. Innenstadtnah parken ist schwer, daher lieber ÖPNV nutzen.
  • Mein Tipp: In Freiburg bieten sich Sonntage an, denn da öffnen zusätzlich etwa 13 Kunsthandwerkerstände extra (entlang der Kaiser-Joseph-Straße). Perfekt für einen gemütlichen Sonntagsbummel. Außerdem findet parallel oft der Weihnachtsmarkt der Partnerstädte statt (z. B. mit Spezialitäten aus Wiens Partnerstadt Innsbruck oder Matsuyama). Schau mal, ob das dieses Jahr angeboten wird.
  • Vergiss nicht, das Wahrzeichen Freiburger Münster zu besuchen: In der Adventszeit gibt’s drinnen tolle Krippen und Konzerte.
  • Und: Bring eine Tupperdose mit! Kleiner Lifehack. Falls Du vom Plätzchenmarkt (ja, den gibt’s tatsächlich an einem Stand) oder von den vielen Leckereien was mitnehmen willst, bist Du ausgerüstet.

Deine Fragen zum Freiburger Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Was unterscheidet den Freiburger Weihnachtsmarkt von anderen?
    Freiburg punktet mit heimeliger Schwarzwald-Atmosphäre und einem starken Fokus auf Handwerk und regionale Spezialitäten. Die Kinderbackstube, Nikolaus-Besuch und Adventsmeditationen bieten für Familien und Ruhesuchende schöne Extra-Erlebnisse. Zudem ist das kulinarische Angebot von Maroni bis Lange Rote. Echte Spitze für Genießer.
  • Ist der Weihnachtsmarkt in Freiburg sehr groß?
    Er ist mittelgroß mit rund 130 Ständen, verteilt auf Rathausplatz, Kartoffelmarkt, Unterlinden-Platz und die Fußgängerzone. Damit ist er leichter zu überschauen als z. B. Stuttgart, aber groß genug, um ein paar Stunden beschäftigt zu sein. Durch die Verteilung auf mehrere Plätze wirkt er nicht zu gedrängt. Man flaniert gemütlich durch die Altstadt.

7. Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt

Barocker Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg mit Ständen und Marktplatz vor der Stadtkirche
Engelsflügel und Barockpracht: der Ludwigsburger Weihnachtsmarkt zählt zu den schönsten in Baden-Württemberg.

Eleganz in Lichterformen

Ludwigsburg, unweit von Stuttgart, hat mich mit einem besonders eleganten Weihnachtsmarkt überrascht. Die Stadt ist bekannt für ihr Barockschloss. Dieser barocke Glanz spiegelt sich auch auf dem Marktplatz wider, wo der Barock-Weihnachtsmarkt stattfindet.

Zwei barocke Kirchen rahmen den Platz ein, und zwischen ihnen erstreckt sich ein Lichtermeer, so ordentlich und symmetrisch wie ein französischer Schlossgarten.

Das Auffälligste sind die leuchtenden Engel: Über den Gassen zwischen den Buden schweben große, beleuchtete Engelsskulpturen mit ausgebreiteten Flügeln, die das Treiben schützend überdachen.

Ludwigsburgs Weihnachtsmarkt strahlt eine gewisse Eleganz aus: Die Holzstände sind alle einheitlich mit kleinen barocken Elementen dekoriert, keine schrille Plastikdeko, alles wirkt stilvoll.

Das Ambiente gefiel mir richtig gut: Es ist festlich, aber nicht überladen. Wenn Du schöne Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg mit einem Hauch von fürstlichem Flair suchst, bist Du hier richtig.

Highlights und Fotospots

  • Ein Markenzeichen sind die bereits erwähnten Engel, die den ganzen Platz überspannen.
  • Aber auch am Boden gibt es Highlights: Ludwigsburg hat schätzungsweise 150 Stände, und darunter viele besondere. Kunsthandwerk hat einen großen Stellenwert; ich habe Stände mit hochwertigem Porzellan, handgeschöpftem Papier und natürlich Weihnachtsschmuck gesehen.
  • Ein Stand verdient besondere Erwähnung, und da bin ich aus dem Staunen nicht herausgekommen: der Lebkuchen-Weltrekord-Stand. Hier traf ich tatsächlich auf einen der Bäcker, der den weltweit längsten Lebkuchen gebacken hat (über 1 Kilometer lang!). Er hat sein Rekord-Zertifikat ausgestellt und verkauft sensationell gute Honiglebkuchen, sogar zuckerfreie Varianten.
  • Für Familien gibt’s auch hier ein nostalgisches Karussell und das kleine Blühende-Barock-BlüBähnle. Und wer Märchen mag: In einer Ecke werden auf eine Leinwand Märchenfilme projiziert, da saßen Kinder warm eingepackt und haben etwa „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ geschaut – echt herzerwärmend.

Kulinarik

Schwäbische Klassiker: Hier bekommst du Hausmannskost deluxe: Holzofen-Dinnede (Knoblauch- oder Käsefladen), herzhafte Maultaschen, geschwenkte Schupfnudeln und warmen Fleischkäse im Brötchen. Diese regionalen Gerichte sind perfekt, um bei einem heißen Getränk neue Kraft zu tanken.

Internationale Genüsse: Süßes meets Deftiges – vom Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster über geräucherte Lachsbrötchen und Steckerlfisch bis zu modernem Streetfood (Korean Corndogs, Pinsa). Ein besonderes Highlight sind die „Dolomitenhütte“ mit Spezialitäten aus Südtirol und das Raclettebrot am Arsenalplatz.

Süße Verführungen: Der Duft von gebrannten Mandeln und Nüssen liegt in der Luft. Toni Maroni röstet vor Ort heiße Kastanien, und dazu gibt’s original Dresdner Christstollen. Obendrein locken Crêpes, Churros und glatte Baumstriezel – da geht das Naschkatzen-Herz auf. Für Kinder gibt es heiße Schokolade und Kinderpunsch.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt öffnet vom 25. Nov. bis 22. Dez. 2025 auf dem historischen Marktplatz (zwischen evangelischer und katholischer Kirche) und erstmals auch am Arsenalplatz. Da Ludwigsburg kleiner ist, lohnt es sich vorwiegend ab spätem Nachmittag, wenn die Engel leuchten.
  • Vom Stuttgarter Hauptbahnhof bist Du in gut 15 Minuten mit der S-Bahn in Ludwigsburg. Ideal für einen Abstecher ab Stuttgart. Vom Ludwigsburger Bahnhof sind es ca. 10 Gehminuten durch die Einkaufsstraße zum Marktplatz. Mit dem Auto findet man evtl. im Parkhaus Akademiehof oder Bahnhof Platz, aber zur Sicherheit lieber die Bahn nehmen.
  • Mein Tipp: Besuche Ludwigsburg unter der Woche am frühen Abend. Dann erlebst Du die vollen Lichteffekte ohne das Mega-Gedränge vom Wochenende. Dienstags ist oftmals ein Familientag mit kleinen Rabatten an Karussell und Co.
  • Und unbedingt aufs Rathaus schauen: Das Barockrathaus ist selbst toll beleuchtet und bietet zu bestimmten Zeiten kleine Turmbläser-Konzerte vom Balkon. Wenn Du um 18 Uhr dort bist, hörst Du vielleicht „O du fröhliche“ über den Platz schallen, ganz live.

Deine Fragen zum Ludwigsburger Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Wird der Ludwigsburger Weihnachtsmarkt wirklich von Engeln überdacht?
    Fast! Über dem Marktplatz spannen sich in luftiger Höhe große beleuchtete Engel aus Lichterstoff mit Flügeln. Sie sehen aus wie Engel, die über den Buden schweben. Ein einzigartiges Lichtspektakel, das dem Markt den Beinamen „Engelsmarkt“ eingebracht hat. Sie leuchten besonders schön in der Dunkelheit und schaffen eine barocke, festliche Atmosphäre.
  • Kann man Ludwigsburg und Stuttgart an einem Tag schaffen?
    Durchaus. Ludwigsburg liegt nur etwa 15 km nördlich von Stuttgart. Viele Besucher machen tagsüber Stuttgart und fahren am späten Nachmittag für 2–3 Stunden nach Ludwigsburg, um den Abend dort ausklingen zu lassen. Die S-Bahn fährt alle paar Minuten. Ein tolles Weihnachtsmarkt-Doppel, wenn Du beide erleben willst!

8. Tübinger Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt in Tübingen mit weißen Zelten und Fachwerkhäusern im Hintergrund
Der Tübinger Weihnachtsmarkt verwandelt die Altstadt in ein Meer aus weißen Zelten, Düften und Lichtern.

Adventszauber zwischen Fachwerk und Studierendenflair

Tübingen hat einen ganz besonderen Platz in meinem Weihnachtsmarkt-Herz. Die Universitätsstadt mit ihren steilen Gassen und prächtigen Fachwerkhäusern bietet ohnehin eine Bilderbuch-Kulisse.

Aber der Clou: Der Tübinger Weihnachtsmarkt findet nur an einem einzigen Wochenende statt. Dem dritten Adventswochenende. Diese Konzentration macht ihn zu etwas Außergewöhnlichem: Für drei Tage verwandelt sich die ganze Altstadt in ein weihnachtliches Wunderland, alle Tübinger fiebern darauf hin, und die Vorfreude ist riesig.

Über 300 Stände schlängeln sich durch die Altstadtgassen. Das ist unglaublich viel auf engem Raum! Die Atmosphäre ist unbeschreiblich: Es fühlt sich an, als ob die gesamte Stadt ein Fest feiert.

Man spürt das Studierendenflair überall: Junge Leute, internationale Besucher, Familien, alle mischen sich. Es wird musiziert (an jeder Ecke Straßenmusik, Chöre, Jazzbands), gelacht und probiert.

Was mich begeistert: Tübingens Markt ist zu einem großen Teil von Vereinen, Schulen und Privatleuten gestaltet. Das heißt, hier verkaufen nicht nur professionelle Marktkaufleute, sondern auch der Turnverein, die Pfadfinder, die Unicef-AG, die Studierendengruppe von nebenan. Es ist super authentisch und lokal.

Highlights und Fotospots

  • Durch die zeitliche Begrenzung ist Tübingens Markt immer randvoll mit Programmpunkten. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus (traumhafte Fachwerk- und Renaissancefassade!) steht die Hauptbühne. Dieses dauernde Klingen und Singen überall sorgt für wundervolle Stimmung.
  • Das gesamte Altstadtgebiet ist Teil des Marktes. Wirklich jede Gasse ist bestückt: von der Neckargasse über den Holzmarkt bis hinunter zur Neckarbrücke.
  • Ein Highlight für mich war der Haagtorplatz am Freitagabend: Dort veranstaltete eine lokale Firma ein Winternachtskino im Freien. Es lief der Kultfilm „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann um 19 Uhr, kostenlos für alle. Stell Dir vor: Hunderte Menschen stehen warm eingepackt in einer Gasse, schauen auf eine Leinwand den schwarz-weißen Film und in der Luft duftet es nach echter Feuerzangenbowle, die in einem 400-Liter-Kessel gebraut wird!
  • Überall in Tübingen findest Du außerdem kleine liebevolle Details: einen Vorgarten, der zum Märchenwald dekoriert wurde; einen Stand, an dem Studenten selbstgestrickte Mützen für einen guten Zweck verkaufen; oder die berühmte Stocherkahn-Skulptur am Neckar, die weihnachtlich beleuchtet ist.
  • Und natürlich: die Tübinger selbst. Ich habe selten so viele fröhliche, feiernde Menschen gesehen. Es wirkt fast wie ein Stadtfest. Man merkt: Die ganze Stadt macht mit.

Kulinarik

Tübingen bietet ein Potpourri an kulinarischen Genüssen, vieles davon hausgemacht von Vereinen. Dadurch findest Du hier auch Ausgefallenes. Klar, Glühwein und Kinderpunsch gibt’s überall.

Übrigens ein nachhaltiger Tipp: Man kann eine eigene Tasse mitbringen, der Umwelt zuliebe. Das tun auch viele Studenten.

Ich habe einen fantastischen Holunder-Glühwein am Stand der Pfadfinder getrunken, der nicht so süß war und nach Wald schmeckte. Die Pfadfinder verkauften auch „wilde Kartoffeln“. Das sind Spiral-Kartoffelchips, frisch frittiert, super knusprig.

Daneben bot ein Sportverein Langos an (frittierte Teigfladen mit Knoblauchcreme, ursprünglich aus Ungarn). Quasi Streetfood, das man bei uns selten sieht, und die Schlange war zu Recht lang.

Natürlich gab’s auch Standards: Flammkuchen, Waffeln, Schupfnudeln mit Apfelmus, Rote Wurst etc. Bemerkenswert fand ich, dass es viele vegetarische und vegane Optionen gab. Vermutlich, weil die studentische Kundschaft danach verlangt. Ich probierte einen veganen Linseneintopf bei einer Hochschulgruppe, der köstlich und wärmend war.

Sogar Glühbier vom lokalen Brauverein hab’ ich entdeckt: Gewürzbier, heiß serviert. Speziell, aber interessant!

Zum Naschen: Zahlreiche Initiativen verkauften selbstgebackene Plätzchen, Kuchen und Stollen im Miniformat. Ich hab’ mir bei der Kirchenjugend einen Mini-Christstollen gekauft, perfekt für eine Person. Die Atmosphäre, alles zu probieren, war so verlockend, dass ich am Ende mit prallem Bauch und zufriedenem Grinsen heimging.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Tübinger Weihnachtsmarkt ist nur vom 3. Advents-Freitag bis Sonntag geöffnet. Freitag und Samstag meist 10–21 Uhr, Sonntag 11–19 Uhr. Das heißt, es kommen sehr viele Besucher in kurzer Zeit. Samstagmittag schieben sich Menschenmassen durch die Gassen.
  • Anreise: Unbedingt öffentliche Verkehrsmittel nutzen! Tübingen ist mit Nahverkehrszügen und Bussen gut erreichbar. Vom Bahnhof läufst Du 15 Min. in die Altstadt, oder nimmst den Stadtbus. Die Stadt richtet extra Shuttlebusse ein und bietet ein Sondertagesticket (für bis zu 5 Personen nur etwa 10 €), und samstags sind die Stadtbusse sogar kostenlos. Parkplätze sind hoffnungslos überfüllt, also lieber das Auto stehen lassen.
  • Mein Tipp: Wenn möglich, komm schon Freitag oder am Sonntagvormittag. Freitagabend mit dem Open-Air-Kino ist zwar voll, aber magisch. Sonntag gegen 11 Uhr ist es noch entspannt, da kannst Du in Ruhe schauen, bevor nachmittags wieder viele Tagesgäste kommen.
  • Falls Du eine Pause vom Trubel benötigst, empfehle ich eine kurze Flucht auf den Schlossberg: In 10 Minuten bist Du zu Fuß oben am Schloss Hohentübingen und hast einen fantastischen Blick auf die Altstadt und die Menschenmassen von oben. Mit einer Thermoskanne Glühwein perfekt, um durchzuatmen.

Deine Fragen zum Tübinger Weihnachtsmarkt, meine Antworten!

  • Warum ist der Weihnachtsmarkt in Tübingen nur so kurz?
    Das gehört zum Konzept: Die Stadt lässt den Markt nur am 3. Adventswochenende zu, damit vor Weihnachten noch zwei Wochenenden für die Bewohner “markt-frei” bleiben. Zudem organisieren viele ehrenamtliche Helfer und Vereine die Stände. Das wäre über 4 Wochen schwer zu stemmen. So konzentriert es sich auf drei Tage voller Highlights.
  • Kann man in Tübingen bargeldlos zahlen?
    Besser nicht darauf verlassen. Viele kleine Stände von Vereinen haben kein Kartenterminal, also nimm ausreichend Bargeld mit. Es gibt zwar Geldautomaten in der Stadt, aber die Schlangen davor waren teils lang. Außerdem sind die Preise oft sehr moderat (viele Hausmacher-Angebote), da passt Bargeld schon.

9. Baden-Badener Christkindelsmarkt

Weihnachtsmarkt in Baden-Baden mit festlich beleuchteten Buden und Weihnachtsdekoration
Glanzvoll und elegant: Der Weihnachtsmarkt in Baden-Baden verzaubert mit festlicher Atmosphäre und stilvollem Lichtermeer.

Edle Gourmet-Atmosphäre

Baden-Baden, die elegante Kurstadt, verknüpft Weihnacht und Luxus auf charmante Weise. Der Christkindelsmarkt findet im Kurpark vor dem beeindruckenden Kurhaus statt.

Allein dieser Hintergrund aus historischer Kurarchitektur (das Kurhaus mit Säulengang, die Kolonnaden und die Trinkhalle) verleiht dem Markt einen edlen Anstrich.

Ich kam mir ein wenig vor wie in einem Sissi-Film, als ich dort ankam: sanfte klassische Musik vom „Himmelsbühne“-Programm, überall glitzernde Lichter in den alten Bäumen der Lichtentaler Allee und fein gekleidete Leute mit Champagnergläsern in der Hand.

Ja, Du liest richtig. In Baden-Baden trinkt man neben Glühwein auch gern mal Champagner oder Glüh-Gin in stylischen Lounges. Für Genießer ist dieser Markt ideal, denn hier gibt es richtig tolle Spezialitäten und ein gehobenes kulinarisches Angebot.

Und Wellness-Fans können den Besuch perfekt mit Baden-Badens Thermen kombinieren: Ich habe es mir nicht nehmen lassen, nach dem Bummel noch in die Caracalla-Therme zu hüpfen. So war der Tag gleich doppelt entspannend!

Highlights und Fotospots

  • Der Baden-Badener Weihnachtsmarkt hat einige Alleinstellungsmerkmale. Das Ambiente vor dem hell erleuchteten Kurhaus ist schon ein Highlight an sich. Abends schneite es sogar leicht, als ich dort war, sodass die ganze Szenerie wie eine Kugelspiel-Schneekugel wirkte.
  • Auf der Himmelsbühne vor dem Kurhaus läuft täglich Live-Musik und Programm: von Gospelchören über Klassikensembles bis zu Kinderaufführungen.
  • Für Familien gibt es den Märchenpfad entlang der Lichtentaler Allee: In Häuschen werden klassische Märchen szenisch dargestellt, liebevoll illuminiert, was Kinderaugen strahlen lässt (und auch ich fand’s richtig süß).
  • Neu entdeckt habe ich die Gourmet-Iglus: Das sind durchsichtige Kuppelzelte im Park, die man mieten kann, um drinnen z. B. ein privates Raclette oder Fondue zu genießen. Pärchen und Freundesgruppen saßen dort gemütlich im Warmen, mitten im Lichterpark, und ließen es sich mit Käsefondue gutgehen. Ultracool und exklusiv!
  • Baden-Baden wäre nicht Baden-Baden, wenn nicht auch das Casino nebenan mitmischen würde: Es gab tatsächlich einen kleinen Stand, wo man am Glücksrad drehen und Casino-Gutscheine gewinnen konnte. Der Glamour-Faktor eben.
  • Apropos Glamour: Die Krippenausstellung in der Trinkhalle ist auch erwähnenswert. In der historischen Wandelhalle sind internationale, teils sehr kunstvolle Krippendarstellungen ausgestellt. Ein kultureller Touch, den ich sehr genossen habe.
  • Und ein letzter Tipp: Hinter dem Kurhaus gibt es eine Minieisbahn für Kinder und Anfänger. Da kann man gegen eine kleine Gebühr ein paar Runden drehen, mit dem schönen Kurpark im Blick.

Kulinarik

Hier kommt der besondere Clou: Neben klassischem Glühwein bekommst Du in Baden-Baden Glühwein-Variationen vom Feinsten. Unter anderem Glüh-Gin mit Waldbeeren oder einen weißen Winzer-Glühwein mit Goldblatt drin (ja, Blattgold im Getränk!).

Das Essen ist ebenfalls gehoben: Neben Bratwurstbuden entdeckst Du Austern und Champagner an einer Bar (für alle, die es fancy mögen).

Aber keine Sorge, auch herzhafte Genießer kommen auf ihre Kosten: Ich habe mir ein köstliches Wildgulasch mit Preiselbeerblaukraut an einem Schwarzwald-Spezialitäten-Stand gegönnt.

Für den süßen Hunger bietet Baden-Baden etwas Besonderes: Die Kurhaus-Patisserie verkauft feine Lebkuchen und Pralinen aus eigener Herstellung an einem Stand, darunter edle Trüffelpralinen mit Eierlikör. Oh là là, die hab’ ich natürlich probieren müssen, jeden Cent wert!

Was ich toll fand, waren die vielen Bio- und veganen Angebote: vegane Dinnete, glutenfreie Waffeln, veganer Chai-Latte mit Hafermilch etc. Also: Man bemüht sich, alle abzuholen.

Und als Highlight: Jeden Donnerstag gibt es eine Aktion „Baking with Heart“, bei der ein Teil der Erlöse einer Kinderhilfsorganisation gespendet wird. An dem Tag sind einige Leckereien (z. B. die Riesen-Lebkuchenherzen) „für den guten Zweck“ gekennzeichnet. Mit so einem Herz in der Hand macht das Schlendern doppelt Freude.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Der Baden-Badener Christkindelsmarkt startet meist etwas später im November (2025: 27.11.) und geht dafür oft bis Anfang Januar (z. B. 6.1.), also auch nach den Festtagen. Öffnungszeiten täglich ca. 11–21 Uhr; an Feiertagen können die Zeiten variieren (Silvester oft verkürzt, Neujahr auch geöffnet).
  • Anreise: Mit dem Zug bis Bahnhof Baden-Baden, dann 15 Min. per Bus direkt zum Leopoldplatz/Kurhaus. Autofahrer können die Parkhäuser „Kurhaus/Casino“ nutzen, die sind sehr nah, aber natürlich kostenpflichtig. Tipp: Es gibt ein Park+Ride am Cineplex etwas außerhalb, wo Parken günstig ist und ein Shuttlebus (Linie 205) umsonst in die City fährt.
  • Mein Tipp: Gönn Dir ruhig ein bisschen Luxusprogramm drumherum. Zum Beispiel nachmittags erst in die Therme oder in ein Spa-Hotel (Baden-Baden ist voll davon), dann gemütlich zum Markt bummeln und abends vielleicht ins berühmte Casino im Kurhaus (Jackett einpacken!).
  • Oder wenn Du tagsüber Kultur magst: Besuch das Fabergé-Museum oder die moderne Kunsthalle und wärme Dich drinnen auf, bevor es raus ins Weihnachtsgetümmel geht.
  • Ach, und vergiss die Eislaufbahn nicht: Schlittschuhe einpacken (oder leihen), ein paar Runden vor der Kurhaus-Kulisse drehen, das fühlt sich richtig filmreif an.
  • Schließlich: Halte Ausschau nach den Lebkuchen-Schornsteinfegern. Am 31.12. laufen traditionell verkleidete Schornsteinfeger auf dem Markt herum und verteilen kleine Glücksbringer an die Gäste. Mir hat einer über den Kopf gewuschelt fürs neue Jahr. Ob’s hilft, weiß ich nicht, aber es war ein witziger Abschluss meines Besuchs dort.

Deine Fragen zum Baden-Badener Christkindelsmarkt, meine Antworten!

  • Bis wann ist der Weihnachtsmarkt in Baden-Baden geöffnet?
    Er dauert länger als die meisten anderen. Häufig bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige). So kannst Du auch „zwischen den Jahren“ oder Anfang Januar noch in Weihnachtsstimmung schwelgen. Perfekt, wenn Du nach Weihnachten nicht genug bekommen hast von Glühwein & Co.
  • Was hat es mit den Gourmet-Iglus auf sich?
    Das sind transparente Kuppelzelte im Kurpark, die Du für ein exklusives Essen buchen kannst. Unter anderem ein Fondue-Menü mit Champagner im privaten Iglu. Kuschelig beleuchtet, mit Blick auf den Markt. Ideal für besondere Anlässe oder um sich mal etwas Luxus zu gönnen. Unbedingt rechtzeitig reservieren (die Nachfrage ist hoch!).

10. Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Weihnachtsmarkt unter dem Viadukt in der Ravennaschlucht im verschneiten Schwarzwald
Magisch und einzigartig: Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht liegt spektakulär unter dem Viadukt im Schwarzwald.

Schwarzwaldmagie unter einem Viadukt

Tief im Schwarzwald, in einer engen Schlucht, überspannt ein 40 Meter hohes historisches Eisenbahn-Viadukt das Tal. Darunter funkeln Lichter zwischen schneebedeckten Tannen.

Das ist die Kulisse des Weihnachtsmarkts in der Ravennaschlucht. Diesen Markt habe ich als absolut magisch empfunden.

Schon die Ankunft ist abenteuerlich: Es ist dunkel, der Shuttlebus bringt Dich von Hinterzarten durch den winterlichen Wald, und plötzlich erblickst Du dieses riesige, beleuchtete Brückenbauwerk über Dir.

Inmitten steiler bewaldeter Hänge leuchten Buden und Lichterketten, und über all dem thront das mächtige Viadukt, das in wechselnden Farben angestrahlt wird. Diese Kulisse alleine macht den Markt zu einem der romantischsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs.

Ja, die Anreise ist etwas beschwerlich, aber es lohnt sich so sehr! Der Ravenna-Weihnachtsmarkt ist klein (etwa 40 Stände), aber fein und wegen der begrenzten Tickets auch nicht zu überlaufen.

Es fühlt sich an wie ein geheimes Weihnachtsdorf, versteckt im Wald, weit weg vom Alltagsstress. Ich hatte das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen: gleichermaßen Narnia der Weihnachtsmärkte.

Highlights und Fotospots

  • Erst einmal natürlich: das Viadukt selbst. Nach Einbruch der Dunkelheit wird es farbig illuminiert, mal rot, mal blau. Wenn dann noch ein Zug oben drüberfährt, was gelegentlich passiert, jubeln tatsächlich die Besucher unten, das ist schon lustig.
  • Neben der Szenerie bietet der Markt selbst ein paar Besonderheiten. Ein toller Pfad führt entlang der Schlucht, der „Krippenpfad“: Dort stehen in Nischen und auf Felsen mehrere handgeschnitzte Schwarzwald-Krippenfiguren mit Tieren, Hirten etc. Im flackernden Laternenlicht kann man sich die Weihnachtsgeschichte sozusagen erwandern. Wunderschön gemacht und man hat einen super Blick auf den ganzen Markt.
  • Dann gibt es das Wunschzettel-Postamt: Kinder (und junggebliebene Erwachsene) können an einem kleinen Hüttchen Wunschzettel schreiben, dekorieren und direkt ans Christkind „abschicken“.
  • Eines meiner Highlights war die geführte Laternenwanderung: Wir bekamen alle eine Laterne und ein Guide hat uns ein Stück durch den Wald geführt, rund um den Markt, und dabei Geschichten und Sagen aus dem Höllental erzählt. Im Dunkeln, mit knirschendem Schnee unter den Füßen und nur dem Laternenlicht. Das war super mystisch und interessant (wusste gar nicht, dass es dort Legenden von Geistern und Räubern gibt!).
  • Allerdings unbedingt warm anziehen. Es kann empfindlich kalt werden in der Schlucht, oft liegt Schnee. Ach ja, und vergiss nicht, gelegentlich nach oben zu schauen: Die schiere Höhe des Viadukts vor dem Nachthimmel, bedeckt mit Sternen, ist atemberaubend und ein Foto wert.

Kulinarik

Regionalität wird hier großgeschrieben. Fast alle Aussteller kommen aus dem Schwarzwald oder der Region. Das bedeutet: Schwarzwälder Schinken, überall!

Natürlich gibt’s auch Kirschtorte-Likör oder Schnaps, im Hochschwarzwald darf das nicht fehlen. Ich habe mir einen heißen Kirschglühwein gegönnt, aufgepeppt mit einem Schuss Kirschwasser (Vorsicht: der hat’s in sich, aber wärmt!).

Dann war da ein Stand mit Wildbratwurst von heimischen Jägern, serviert mit Preiselbeer-Senf. Super lecker und passt zum Waldthema.

Süßes darf auch sein: Eine kleine Bäckerei bot „Ravenschnäpsle“ an. Das waren Pralinen mit Kirschwasserfüllung, nett als Mitbringsel.

Sehr lecker fand ich den Honigmet (heißer Met mit Gewürzen) von einer Imkerei, die auch andere Bienenprodukte hatte. Und was knabbert man dazu?

Gebrannte Haselnüsse aus dem Schwarzwald, ich schwöre, die schmecken nussiger als normale Mandeln.

Was hier besonders schön ist: Manche Stände sind eigentlich lokale Hofläden oder Manufakturen, die ihre Produkte anbieten, z. B. Schwarzwälder Speck, Hausmacher Wurst, Käse oder handgemachte Schokolade.

Und natürlich darf Glühwein nicht fehlen: Da gibt’s neben dem Kirschglühwein auch klassisch Rot und Weiß, oft aus Kaiserstühler oder Markgräfler Wein. Da der Aufenthalt begrenzt ist (man hat ein Zeitfenster von etwa 2 Stunden durch das Ticketing), habe ich versucht, in kurzer Zeit viel zu kosten. Es war großartig, aber entsprechend voll war mein Magen und beschwingt mein Kopf am Ende.

Öffnungszeiten, Anreise und meine Tipps

  • Wichtig: Der Ravennaschlucht-Markt ist nur an den Adventswochenenden geöffnet, Fr. – So. Freitags 15–21 Uhr, samstags 14–21 Uhr, sonntags 14–20 Uhr. Ohne Ticket geht nix! Man muss vorher online ein Zeitfenster-Ticket buchen, weil der Andrang riesig ist und pro 2-Stunden-Slot nur begrenzte Besucher rein dürfen. In 2025 waren die Tickets ratzfatz ausverkauft, also kümmere Dich frühzeitig (Vorverkauf meist ab Oktober).
  • Am besten mit dem Shuttlebus ab Hinterzarten oder Himmelreich. Der Bus ist im Ticket inbegriffen, super organisiert, im Halbstundentakt. Eigene Anfahrt mit dem Auto ist nahezu unmöglich, Parkplätze müssen auch vorab reserviert werden und sind minimal. Also: Auto am Hotel oder Bahnhof stehen lassen, Shuttle nehmen, stressfrei ankommen.
  • Mein Tipp: Pack Dich sehr warm ein (Thermounterwäsche, Mütze, alles!). In der Schlucht ist es merklich kälter als im Flachland, und wenn Schnee liegt, kann es glatt sein. Nimm gutes Schuhwerk. Im Zweifel auch eine kleine Taschenlampe, falls Du abseits der beleuchteten Zonen wandern willst.
  • Und plane kein straffes Programm außenrum: Der Marktbesuch selbst ist kompakt (2 Stunden), aber man möchte vielleicht noch am Hofgut Sternen (beim Eingang) vorbeischauen. Dort stehen übrigens die berühmte Kuckucksuhr und ein Laden mit Glasbläserei.
  • Ach ja: Wenn Du die Wahl hast, buche ein frühes Zeitfenster am Abend, so dass Du sowohl die beginnende Dämmerung als auch die völlige Dunkelheit mit Lichtershow erlebst. Ich war von 16 bis 18 Uhr dort, das war perfekt. Ankunft bei Resthelligkeit, Abgang im Dunkeln, mega stimmungsvoll.

Deine Fragen zum Weihnachtsmarkt Ravennaschlucht, meine Antworten!

  • Kann ich spontan zum Ravennaschlucht-Weihnachtsmarkt fahren?
    Leider nein. Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist ein Online-Ticket im Voraus Pflicht. Kurzentschlossene schauen oft in die Röhre, da vor Ort keine Tageskasse existiert. Plane also unbedingt vorher und sichere Dir ein Ticket.
  • Ist der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht barrierefrei?
    Die Wege sind teils steil und unbefestigt (Schotter), was Rollstuhl oder Kinderwagen schwierig macht. Es ist ein Outdoor-Schluchten-Gelände, leider nicht komplett barrierefrei. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist der Besuch eher beschwerlich. Wer gut zu Fuß ist, für den geht’s, aber man sollte trittfest sein und keine Scheu vor unebenem Boden haben.

Kurzporträts: Weitere Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg

Neben unseren Top 10 möchte ich Dir noch ein paar weitere schöne Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg ans Herz legen, die ebenfalls eine Reise wert sind. Hier meine Kurzporträts dieser Märkte mit besonderem Charme:

  • Schwäbisch Hall. Fachwerkglanz und Kerzenschein: Die historische Altstadt von Schwäbisch Hall verwandelt sich ab Ende November in ein Lichtermeer. Rund um den Marktplatz mit der imposanten Treppe der Kirche St. Michael reihen sich Buden vor malerischen Fachwerkfassaden. Abends tauchen unzählige Kerzen und Fackeln die Szenerie in warmes Licht. Tatsächlich werden an den Adventssamstagen oft echte Kerzen auf den Treppenstufen entzündet, was wunderschöne Fotomotive ergibt. Der Markt ist überschaubar, aber fein: Kunsthandwerker zeigen ihr Können und am ersten Adventswochenende gibt es zusätzlich einen großen Kunsthandwerkermarkt an der Kirche.
  • Tipp: Unbedingt einen heißen „Haller Zwetschgenpunsch“ probieren!
  • Karlsruhe. Lichtdesign und Innenstadtflair: Karlsruhe nennt sich in der Adventszeit stolz „Weihnachtsstadt“ und fährt ein umfangreiches Programm auf. Besonders ist die Lichtweihnacht auf dem Marktplatz: Dort steht eine große Glühwein-Pyramide neben einem Riesenrad, und moderne Lichtinstallationen wie ein „Sternentor“ und überdimensionale leuchtende Figuren erhellen den Platz. Parallel gibt es die romantische Waldweihnacht auf dem Friedrichsplatz mit vielen Tannen und einem Märchenwald für Kinder. Highlight für Aktive: die Stadtwerke-Eiszeit, eine riesige Eisbahn vor dem Schloss, auf der man zwischen Lichterprojektionen seine Runden drehen kann.
  • Heilbronn. Winterzauber in der City: Heilbronn als moderne Wein- und Gartenstadt hat einen überraschend charmanten Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Rund um das historische Rathaus und den Marktplatz findest Du eine „Weihnachtswelt“ mit stimmungsvoller Beleuchtung und vielen Winzer-Glühweinständen. Die Region ist berühmt für Wein, das merkt man. Besonders hübsch ist der Lichterwald im Neckarviertel: eine Gasse, in der hunderte Leuchtelemente wie Eiszapfen und Sterne von den Bäumen hängen und eine verzauberte Atmosphäre schaffen. Für Familien spannend: In Heilbronn gibt’s ein Kinderweihnachtsland mit einer dampfbetriebenen Mini-Eisenbahn, die durch eine Winterlandschaft tuckert. Auch erwähnenswert: Ein Riesen-Adventskranz schwimmt auf dem Neckar, jedes Adventswochenende wird eine weitere Kerze darauf entzündet.
  • Gengenbach. Das weltgrößte Adventskalenderhaus: Gengenbach liegt an der Grenze zum Schwarzwald (Ortenau) und ist ein absolutes Muss für Adventsfans. Die Altstadt ist klein, aber schnuckelig und ihr Rathaus wird jedes Jahr zum größten Adventskalender der Welt umfunktioniert. Vom 30. November bis 23. Dezember erstrahlt jeden Abend um 18 Uhr ein neues Fensterbild am barocken Rathaus. Die 24 Fenster ergeben bis Heiligabend ein komplettes Kunstwerk (jedes Jahr mit anderem Motto oder Künstler). Dieses tägliche „Fensteröffnen“ zieht Massen an, es ist aber auch magisch: Musik klingt, alle schauen gespannt hoch und zählen runter… Gänsehaut! Der eigentliche Weihnachtsmarkt findet rund um den Marktplatz und in den Gassen statt, mit viel lokalem Handwerk und Kulinarik.
  • Fun Fact: Gengenbach ist romantisch und manch einer verbindet es vielleicht mit dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Dort war das Rathaus-Adventskalenderhaus nämlich schon Kulisse!
  • Mein Tipp: früh da sein, Platz vor dem Rathaus sichern, und nach dem Fenster-Event mit einem Winzerglühwein anstoßen.
  • Rothenburg ob der Tauber (Bayern, aber nah). Reiterlesmarkt: Zugegeben, Rothenburg liegt in Bayern, aber direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg, und viele, die in Hohenlohe unterwegs sind, machen einen Abstecher dorthin. Der Reiterlesmarkt in Rothenburg ob der Tauber zählt zu den malerischsten in ganz Deutschland: mittelalterliche Stadtmauern, Türme, Kopfsteinpflaster und dazu die festliche Beleuchtung. Ein Traum! Benannt ist er nach dem „Reiterle“, einer mythischen Gestalt, die früher zur Winterzeit durch die Lüfte ritt und heute als verkleideter Reiter die Eröffnung des Marktes begleitet. Auf dem Reiterlesmarkt selbst genießt Du vor allem die fränkischen Spezialitäten: Weiße Bratwurst, Schneeballen (süßes Gebäck) und natürlich Glühwein.
  • Das Besondere hier: Weihnachten das ganze Jahr. Rothenburg beherbergt ja das Weihnachtsmuseum und die berühmten Käthe-Wohlfahrt-Weihnachtsläden, die auch im Sommer offen haben.
  • Und versäume nicht, vom Rathaus in Rothenburg auf den Turm zu steigen. Der winterliche Blick auf die Altstadt ist filmreif.

Diese fünf sind nur eine Auswahl: Baden-Württemberg (und Umgebung) hat noch viele weitere schöne Weihnachtsmärkte. Jeder Ort hat seinen eigenen Reiz, sei es historisch, kulinarisch oder von der Atmosphäre. Es lohnt sich, auf Entdeckungstour zu gehen, denn manchmal findet man die schönsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs auch abseits der großen Städte.


Regionale Spezialitäten, die Du probieren musst

Kein Besuch auf den Weihnachtsmärkten im Ländle ohne diese Köstlichkeiten. Halte Ausschau nach diesen regionalen Spezialitäten und gönn Dir einen Geschmack des Südwestens:

  • Maultaschen in winterlichen Varianten: Die berühmten schwäbischen Teigtaschen (auch liebevoll „Herrgottsbscheißerle“ genannt) gibt’s nicht nur klassisch in Brühe. Auf manchen Märkten werden gebratene Maultaschen im Brötchen mit Zwiebelsenf angeboten. Quasi der schwäbische Burger! Oder probiere Maultaschenwürfel auf Spießchen, getoppt mit Käse und Speck. Mein Favorit: Maultaschen in der Pfanne geschwenkt mit Ei und Petersilie. Perfekte deftige Stärkung an kalten Tagen.
  • Eierlikör aus kleinen Manufakturen: Omas liebstes Likörchen erlebt Revival! An vielen Ständen, gerade in Kurorten oder auf ländlichen Märkten, werden hausgemachte Eierliköre angeboten. Auch zum Mitnehmen als Geschenk sind solche Manufaktur-Liköre toll.
  • Glühwein aus badischen und württembergischen Weingebieten: Baden-Württemberg ist Weinland, daher lohnt es sich, den Glühwein genauer anzuschauen. In Baden (z. B. Freiburg, Konstanz) trinkt man oft weißen Glühwein aus Müller-Thurgau oder Gutedel. Mild und aromatisch. In Württemberg dominieren die Roten: Glühwein aus Trollinger oder Lemberger, schön kräftig. Viele Winzer verkaufen ihren eigenen Glühwein, teils verfeinert mit besonderen Gewürzen oder Obst.
  • Traditionelles schwäbisches Weihnachtsgebäck: In Baden-Württemberg gibt es eine Fülle an typischem Weihnachtsgebäck, oft von Familien seit Generationen gebacken. Halte Ausschau nach Springerle. Das sind Anisplätzchen mit geprägtem Bild oben drauf (müssen lange trocknen, damit das Bild hält). Oder Hildabrötle/Spitzbuben: Doppeldecker-Plätzchen mit Marmelade, sehr beliebt, besonders in Baden. Auch lecker: Lebkuchen vom Bodensee (mit vielen Nüssen, oft als Lebkuchenherzen) und Wibele aus Langenburg (Mini-Baisergebäck). In Ulm bekam ich „Ulmer Zuckerbrot“ angeboten. Das ist eine Art weicher Honigkuchen.

Mein Fazit zu den schönsten Weihnachtsmärkten Baden-Württembergs

Als ich am Ende meiner Weihnachtstour wieder zu Hause ankam, roch mein Schal nach Glühwein und Kaminfeuer, meine Kamera war voll mit zauberhaften Bildern und mein Herz randvoll mit schönen Erinnerungen. Jeder Markt, den ich besucht habe, hatte seinen eigenen Charakter: Die besten Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg bieten für jeden Reisetyp das Passende.

Meine persönliche Empfehlung je nach Reisetyp:

  • Bist Du Romantiker auf Paar-Trip? Dann führt kein Weg an Heidelberg vorbei: Schlendert Hand in Hand durchs Winterwäldchen unterm Schloss, oder wagt Euch ins Schwarzwald-Abenteuer Ravennaschlucht für unvergessliche Magic-Moments unterm Sternenhimmel.
  • Seid Ihr eine Familie mit Kindern? Ihr werdet Stuttgart lieben (groß, vielfältig, mit Kinderparadies) und Konstanz mit dem Wichteldorf und dem Schiff. Ulm ist auch toll, dank Märchenzelt und Tieren.
  • Kultur- und Geschichtsliebhaber kommen in Esslingen (Mittelalter-Feeling pur) und Schwäbisch Hall oder Gengenbach (Fachwerkromantik) auf ihre Kosten.
  • Feinschmecker und Genießer schweben in Baden-Baden im siebten Himmel – Gourmet-Iglus, edle Tropfen und Entspannung rundum.
  • Und für die Weihnachtsmarkt-Hopper, die das Maximale wollen, ist natürlich die Stuttgart-Esslingen-Ludwigsburg-Kombi oder ein Roadtrip durchs Land (mit Bahn oder Auto) genial – so viele unterschiedliche Eindrücke auf kleinem Raum findet man selten.

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FAQ: Häufige Fragen zu den Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg

  • Welche Weihnachtsmärkte eignen sich für Familien?
    Für Familien mit Kindern sind besonders Stuttgart (großer Kinderbereich mit Karussells und Märchenland) und Ulm (Märchenjurte, lebende Krippe) empfehlenswert. Konstanz punktet mit dem Weihnachtswichteldorf und dem Schiff. Spannend für Kids. Auch Freiburg mit Kinderbackstube und Nikolaus oder Karlsruhe mit Märchenwald sind toll. Grundsätzlich bieten die großen Städte meist mehr Kinderprogramm, während enge Altstadtmärkte wie Tübingen mit Kinderwagen herausfordernd sein können.
  • Welche sind besonders romantisch für Paare?
    Für einen Pärchenausflug zählen Heidelberg (Schlossblick, Eisbahn unterm Sternenhimmel) und der Ravennaschlucht-Markt (einzigartige, verwunschene Atmosphäre) zu den romantischsten Weihnachtsmärkten Baden-Württembergs. Auch Baden-Baden mit Lichterallee und Gourmet-Charme eignet sich super für Zweisamkeit. Wer Fachwerk-Romantik sucht: Esslingen am Abend (Mittelalter-Gaukelei im Fackelschein) oder Schwäbisch Hall mit Kerzenschein.
  • Welche Weihnachtsmärkte lohnen sich für ein winterliches Wochenende?
    Ein ganzes Winter-Wochenende lässt sich prima mit einem Städtetrip verbinden. Stuttgart bietet sich an: Du kannst dort einen vollen Tag verbringen und am zweiten Tag z. B. nach Esslingen oder Ludwigsburg hinausfahren. Konstanz am Bodensee ist toll für ein Wochenende: Ein Tag Markt und Stadt, zweiter Tag vielleicht Schifffahrt oder Mainau Lichtergarten. Freiburg und Umgebung lohnen sich zwei Tage: Freiburg Stadtmarkt und als Ausflug den Ravennaschlucht-Markt (Bus-Tour wird auch angeboten) oder Gengenbach Adventskalender-Abend. Für Nostalgie: Heidelberg mit Übernachtung und Abstecher nach Schwetzingen (kleiner Schloss-Weihnachtsmarkt an Advents-WE) oder ins nahe Speyer (in Rheinland-Pfalz, aber dicht dran). Wer mobil ist, kann auch eine Route nehmen, z. B. Romantische Straße: Freitag Rothenburg ob der Tauber (Bayern), Samstag Dinkelsbühl oder Nördlingen, Sonntag Ulm. Baden-Württemberg hat so viele Optionen. Such Dir 2–3 Märkte mit unterschiedlichem Profil (Großstadt, kleiner Ort, eventuell was Ausgefallenes wie Kloster-Weihnachtsmarkt Maulbronn) und kombiniere sie. So wird Dein Wochenende abwechslungsreich und Du kannst in kurzer Zeit die schönsten Weihnachtsmärkte Baden-Württembergs erleben, ohne Dich zu verzetteln. Schöne Reise und eine bezaubernde Adventszeit!

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