|

Hausbootferien in Frankreich: Meine Erfahrungen und Tipps auf der Saône im Burgund

Werbung Warum Hausbooturlaub? Stell Dir vor: Kein Stress, kein Massentourismus – stattdessen gemächliches Dahingleiten auf dem Fluss, umgeben von Natur und Ruhe. Ein Urlaub auf dem Hausboot in Frankreich bedeutet absolute Entschleunigung.

Du wachst morgens auf mit sanftem Wasserplätschern statt Wecker, trinkst Deinen Kaffee an Deck mit Blick auf Nebelschwaden über dem Fluss und lässt die Seele baumeln.

Mich hat dieser besondere Urlaub sofort gepackt: Der Alltag bleibt an Land zurück, sobald Du den Motor startest und das Ufer langsam entschwindet.


Saône kompakt!

  • Land: Frankreich
  • Regionen: Bourgogne-Franche-Comté und Auvergne-Rhône-Alpes
  • Länge: 473 km
  • Quellgebiet: Vioménil in den Vogesen
  • Bekannte Städte am Ufer: Gray, Chalon-sur-Saône, Mâcon und Lyon
  • Kulinarik entlang des Flusses: Bœuf Bourguignon, Coq au Vin, Crémant de Bourgogne
  • Flusstypische Aktivitäten: Hausbootfahrt, Angeln und Radfahren
  • Naturräume & Besonderheiten: Saône-Tal, Île Saint-Jean und die Weinberge des Mâconnais

Warum die Saône im Burgund?

Die Saône – genauer gesagt die obere Saône in Burgund-Franche-Comté – ist ein Geheimtipp für Hausboot-Neulinge und Genießer. Hier erwartet Dich eine sanfte Flusslandschaft mit weiten Wiesen, Wäldern und charmanten Dörfern.

Die Saône gilt als einer der schönsten Flüsse Frankreichs für eine gemütliche Bootstour. Hausboot auf der Saône heißt: wenig Verkehr (hauptsächlich andere Urlaubskapitäne wie Du), kaum Strömung und nur wenige, dazu automatisierte Schleusen.

Klingt entspannt? Ist es auch – die Wasserstraße wird überwiegend von Hausbooturlaubern befahren, und es gibt wenige, leicht bedienbare Schleusen. Entlang der Ufer grasen Kühe, Reiher stehen reglos im Schilf, und immer wieder entdeckst Du historische Städtchen wie Perlen auf der Route.

Besonders das Burgund verwöhnt Dich mit kulinarischen Genüssen: von Wein und Käse bis zu deftiger Landküche – dazu unten mehr. Wir haben uns für die Saône entschieden, weil sie all das vereint: Natur, Kultur und Gaumenfreuden, ohne stressige Strömungen oder überlaufene Häfen.

Warum Locaboat?

Locaboat Basis in Scey-sur-Saône

Bei der Planung stellt sich die Frage: ein Hausboot in Frankreich mieten, aber wo und wie? Unsere Wahl fiel auf Locaboat, einen erfahrenen Anbieter mit Sitz in Frankreich, der schon seit 1977 Hausboote (die berühmten Pénichettes®) verleiht. Warum? Ganz einfach: führerscheinfrei und einsteigerfreundlich!

Für deinen Hausboot-Urlaub in Frankreich benötigst Du keinen Bootsführerschein, denn die Boote sind so konzipiert, dass auch Neulinge sie sicher steuern können.

Locaboat bietet ausführliche Einweisungen und eine breite Flotte. Wir entschieden uns für eine moderne Pénichette Evolution® – ein neues Modell mit top Ausstattung und einfacher Handhabung.

Diese 9,50 m lange Pénichette war perfekt für zwei Personen (bis zu vier Schlafplätze) und mit allem Komfort an Bord. Die Pénichette Evolution 950E ist sehr komfortabel für zwei und ist besonders agil und leicht zu steuern – ideal für unser erstes Abenteuer auf dem Wasser.

Außerdem hat Locaboat eine Basis direkt an der Saône, in Scey-sur-Saône, wodurch wir mitten im schönsten Revier starten konnten.

Kurzum: Ein Hausboot in Burgund mieten bei einem verlässlichen Anbieter gibt Dir die Sicherheit, entspannt loszuschippern.

Übrigens: Das Team vor Ort war super freundlich, hat uns in aller Ruhe eingewiesen und sogar Restaurant-Tipps für unterwegs gegeben.


Unsere Route: Von Scey-sur-Saône bis Mantoche und zurück

Unsere einwöchige Tour auf der Saône führte uns durch das Herz des Burgunds, von der Locaboat-Basis in Scey-sur-Saône bis ins Örtchen Mantoche und wieder zurück. Jeden Tag gab es neue Eindrücke – von historischen Schlössern bis zu stiller Natur. In meinem Hausboot Burgund Reisebericht nehme ich Dich mit auf die Etappen unserer Reise.

Tag 1: Scey-sur-Saône – Ankunft und Einweisung

Ankommen, einatmen, ablegen – na ja, fast. Erst einmal wartet noch ein bisschen Bürokratie und Techniktraining auf Dich bevor der Urlaub auf dem Hausboot in Frankreich startet.

Aber keine Sorge: Die Locaboat-Basis in Scey-sur-Saône liegt wunderbar ruhig direkt an der Saône – und der Empfang ist so freundlich, dass sogar Papierkram Spaß macht.

Wir kamen gegen 15:30 Uhr an und wurden gleich herzlich begrüßt. Die Mitarbeiterin am Check-in spricht Französisch und Deutsch. Nach kurzem Check der Buchung ging’s an die Übergabe: Ausweise zeigen, Kaution blocken, Fahrräder an Bord bringen – und dann aufs Boot!

Die Einweisung auf dem Boot auf Englisch war gründlich und trotzdem kurzweilig:

  • Wie funktioniert der Motor?
  • Wo wird getankt und Wasser aufgefüllt?
  • Wie lege ich an, was mache ich beim Schleusen?
  • Wo ist der Backofen (ja, wirklich – wir hatten einen!)
  • Wie funktioniert der Strom bei Nacht?

Dann das Highlight: unsere erste Probefahrt. Ein Locaboat-Mitarbeiter ist mit uns ein paar Minuten auf dem Wasser gefahren – erklärt, lenkt, lässt uns selbst mal ran. Und siehe da: Schon nach 10 Minuten fühlte ich mich wie ein Käpt’n auf großer Fahrt.

  • Mein Tipp: Frag alles, was Du wissen willst – egal wie „blöd“ es Dir vorkommt. Wir haben gefragt, ob der Wasservorrat auch für zwei Duschen am Stück reicht – ja, tut er und sogar noch viel länger. Oder was zu tun ist, wenn eine Schleuse spinnt. Spoiler: einfach anrufen, die VNF (Voies Navigables de France) ist mega hilfsbereit.

Am späten Nachmittag waren wir dann bereit zum Ablegen – das Boot vollgepackt mit Vorräten, der Kopf voll mit neuen Infos, das Herz voller Vorfreude.

Trotzdem sind wir erst mal auf dem Boot über Nacht im Hafen geblieben, um alles zu verstauen. Zudem wäre es bald dunkel geworden. So blieb auch noch etwas Zeit, sich über die Route und den ersten Tagesabschnitt Gedanken zu machen.

Deine Fragen zur Einweisung, meine Antworten!

  • Wann kann ich mein Boot übernehmen?
    Zwischen 14 und 18 Uhr, idealerweise pünktlich, damit Du entspannt alles lernst.
  • Wie lange dauert die Einweisung?
    Etwa 45–60 Minuten dauert der Check-in und die theoretische Einweisung. Noch einmal 45–60 Minuten dauert die Übergabe des Bootes, praktische Einweisung und kurze Probefahrt, je nach Bootstyp und Rückfragen.
  • Muss ich Französisch sprechen?
    Nein. Englisch reicht völlig, und die wichtigsten Infos sind bebildert oder werden Dir live gezeigt.

Tag 2: Scey-sur-Saône – Der Beginn Deiner Reise

Nach einer erholsamen Nacht an Bord legen wir in Scey-sur-Saône ab. Der Motor summt, die Saône glitzert. Ein kribbelndes Gefühl von Freiheit macht sich breit, als die Ufer langsam an uns vorbeiziehen.

Gleich zu Anfang meistern wir unsere erste Schleuse. Zugegeben, die Aufregung war groß: “Langsam rein, neutral, Leine rum – passt!” rufe ich, während wir vorsichtig mit dem Boot im Betonbecken schwimmen. Erleichterung macht sich breit, als sich die Schleusentore vor uns wieder öffnen und wir die Reise fortsetzen.

Auf der Fahrt merken wir schnell: Jede Schleuse erzählt ihre eigene Geschichte. Neben einer Schleuse grast ein zutraulicher Esel auf der Wiese. Neugierig beobachtet er unser Schleusenmanöver. Diese unerwarteten Eindrücke sind Hausbooterfahrungen auf der Saône, die Du nicht planen kannst: pure Freude.

Kurz darauf erwartet mich das nächste Highlight: der Tunnel von Saint-Albin. Nur einen Kilometer nach Scey-sur-Saône gleitet unser Boot in den dunklen Tunnel hinein – eine unterirdische Kanaldurchfahrt, 681 m lang und im Jahr 1880 fertiggestellt.

Es ist ein wenig wie in einem Fantasyfilm: Die Wände sind von Moos überzogen und an Deck wird es kühl und feucht. Ich höre nichts als das Tröpfeln von Wasser und das sonore Brummen des Motors. Adrenalin trifft Gänsehaut – nach ein paar spannenden Minuten tauchen wir am anderen Ende wieder ins Tageslicht. Was für ein Start!

Zwischenstopp mit Postkartenblick: Ray-sur-Saône

Am frühen Nachmittag taucht auf einer Anhöhe das imposante Château de Ray-sur-Saône auf – eine mittelalterliche Burg, die im 18. Jahrhundert zum Schloss umgebaut wurde. Die Kulisse ist filmreif: unten der ruhige Fluss, oben das historische Gemäuer mit seinen Türmen. Dazwischen das Dorf Ray-sur-Saône.

Wir machen fest an der kleinen Anlegestelle Ray-sur-Saône, einem einfachen Steg mit Trinkwasser und Picknickbänken, direkt unterhalb des Dorfes. Von hier gelangst Du zu Fuß in wenigen Minuten den Hang hinauf ins Dorf.

Oben empfängt uns Ray mit absolutem Postkarten-Charme: alte Häuser, blumengeschmückte Gassen und eine Dorfkirche mit dem typischen, bunt gedeckten Burgund-Dach. Im Schlosspark spazieren wir durch eine Allee alter Bäume, die direkt auf das Herrenhaus zuführt. Der Blick von dort oben über das Saône-Tal ist herrlich.

Am Nachmittag setzen wir die Fahrt fort. Es wird stiller, grüner, weiter. Die Saône schlängelt sich durch ein fast menschenleeres Naturparadies. An einer Flussbiegung sehen wir Kühe im Wasser stehen – ganz entspannt, als würden sie Urlaub machen.

Am frühen Abend erreichen wir den kleinen Hafen Port de Savoyeux – mit Strom, Wasser und ein paar Nachbarbooten. Wir legen an, genießen einen Spaziergang am alten Treidelpfad und lassen den Tag ruhig ausklingen.


Tag 3: Rigny – Kulinarische Entdeckungen

Nach dem Aufstehen scheint die Sonne über dem Hafen von Savoyeux. Wir schnappen uns unsere Locaboat-Leihräder und strampeln los ins rund 5 km entfernte Dampierre-sur-Salon. Warum? Ganz klar: Zeit, den Bordvorrat mit französischen Köstlichkeiten aufzufüllen! Mit Baguette, Ziegenkäse, Tomaten und Erdbeeren im Fahrradkorb radeln wir zurück.

Nachdem wir unsere neuen Vorräte verstaut und ein kleines Mittagessen zu uns genommen haben, heißt es wieder Leinen los. Wir schippern weiter flussaufwärts (bzw. flussabwärts – auf der Saône merkst Du die Richtung kaum, so sanft fließt sie).

Durch Tunnel und Flussschleifen: Ein Fahrtag mit Flow

Höhepunkt des Tages ist der Tunnel de Savoyeux, der zweite und etwas kürzere Tunnel auf unserer Route (ca. 643 m lang). Wieder ein kleines Abenteuer: Wir gleiten langsam hinein. Dieses Mal sind wir schon Tunnel-Profis und genießen die kühle Grotte fast wie einen natürlichen Klimatunnel an diesem warmen Tag.

Die Landschaft ringsum wird weiter, die Ufer sind dichter bewachsen. Immer wieder gleitet unser Boot durch sanfte Flussschleifen – manchmal glaube ich, wir fahren durch ein Gemälde. Ein einzelner Baum steht malerisch auf weiter Flur, während sich gelbe Rapsfelder im Wasser spiegeln.

Das Kurvenfahren durch die Flussschleifen macht richtig Spaß – hinter jeder Biegung gibt es etwas Neues zu entdecken: mal eine alte Steinbrücke, mal eine Kuhherde, die von einer nahen Weide neugierig herüberschaut.

Schwäne als Nachbarn – und ein Essen, das in Erinnerung bleibt

Am Nachmittag erreichen wir die kleine Anlegestelle von Rigny, einen kleinen Bootsanleger vor den Toren des Dorfes Rigny. Hier gefällt es uns und wir legen an.

Durchs Fenster beobachten wir eine Schwanenfamilie, die gemächlich am Boot vorbeischwimmt. Ich kann nicht anders, als minutenlang einfach nur zu schauen. Die Nähe zur Tierwelt auf dem Hausboot ist unglaublich – Du bist wirklich mittendrin.

Dann wird geschnippelt. Ich stehe in der Kombüse, während draußen die Sonne langsam untergeht. Zucchini, Tomaten, Pasta, ein Glas Bourgogne Aligoté – das einfachste Essen wird hier zur kulinarischen Offenbarung. Wir decken auf dem Oberdeck den Tisch und stoßen an.

Anschließend genießen wir den Ausblick vom Deck unserer Pénichette Apremont auf die Natur um uns herum. Du wirst die Abende auf dem Hausboot lieben: kein Handygebimmel, nur der Sonnenuntergang spiegelt sich im Wasser wider.

Unter dem funkelnden Sternenhimmel schlafen wir ein. Wenn Du Ruhe suchst, wirst Du an vielen Orten an der Saône Dein Glück finden.


Tag 4: Von Rigny nach Mantoche – Dorfgenuss mit Aussicht

Der Morgen beginnt ruhig in Rigny. Wir nutzen die Zeit, um das Dorf zu erkunden – ganz ohne Stress. Vom Bootsanleger sind es nur ein paar Minuten mit dem Rad bis zur Église Saint-Étienne. Wir schlendern über den Kirchhof, vorbei an kleinen Blüten zwischen den alten Steinen und genießen die Stille.

Direkt daneben: das Château de Rigny. Das elegante Anwesen liegt versteckt hinter alten Bäumen – klassisch, französisch, charmant. Wer mag, kann hier übrigens auch übernachten. Aber Hand aufs Herz: Das Hausboot ist uns lieber.

Hungrig geworden? Dann ab ins Café du Centre, dem gemütlichen Dorfrestaurant von Rigny. Außen mit etwas Patina, innen voller Leben – und ein Duft von Knoblauch und Bratensoße, der uns sofort überzeugt. Wir bestellen das Menu du jour mit einem kräftigen Gläschen Rotwein – rustikal, herzlich, hausgemacht. Selbst mit Schulfranzösisch klappt die Verständigung dank eines Lächelns und ein paar Gesten wunderbar.

Nach diesem kulinarischen Glücksmoment radeln wir zurück zum Boot. Dort werfen wir die Leinen los – und machen uns auf den Weg weiter nach Süden. Ziel: Mantoche.

Das Kurvenfahren durch die Flussschleifen ist meditativ – und irgendwann kündigt sich am Horizont Gray an, die größte Stadt auf unserer Route. Die Türme der Basilika Notre-Dame de Gray ragen über die Bäume, und wir sehen erstmals seit Tagen wieder eine richtige Skyline (wenn auch eine kleine). Doch die heben wir uns für morgen auf.

La Capitainerie – Herzstück am Fluss

Heute heißt es: Mantoche voraus! Mantoche ist winzig, aber unglaublich sympathisch. Wir legen an der Halte Nautique Mantoche an – ein Steg im Grünen, und gleich daneben das Herz des Dorfes: La Capitainerie. Das kleine Bistro mit Dorfladen-Funktion ist Anlaufstelle für alle.

Es duftet nach Baguette, die Kühltheke lockt mit Käse, Würsten und Pasteten aus der Region, und im hinteren Regal stehen ein paar Flaschen Wein, die wir uns später noch schmecken lassen.

Am Nachmittag lesen wir, beobachten das Wasser und lassen uns vom Froschkonzert berieseln. Der Ort ist wie gemacht zum Entschleunigen.

Zum Abendessen zaubern wir uns ein kleines Picknick auf der Wiese – mit Blick auf Mantoche und einem Glas Crémant in der Hand. Der Tag klingt gemütlich aus, mit dem leisen Plätschern der Saône und einem goldenen Sonnenuntergang, der Mantoche in warmes Licht taucht.


Tag 5: Gray – Kultur und Geschichte

Am Morgen gönnen wir uns ein kleines Frühstück in der Capitainerie und machen uns auf den Weg nach Gray.

Das Anlegen im Stadthafen klappt problemlos. Er liegt direkt an der Quai-Promenade, nur wenige Schritte vom historischen Zentrum entfernt. Wir ergattern einen guten Platz, schließen unser Boot an den Strom an und füllen unsere Wasservorräte wieder auf – alles ganz entspannt per Automat und Kreditkarte.

Gray ist mit etwas über 5.000 Einwohnern die größte Stadt unserer Tour – und nach Tagen in der Natur fühlen sich Kopfsteinpflaster und Stadtmauern plötzlich aufregend urban an. Wir lassen uns durch die Gassen treiben, werfen einen Blick in kleine Läden und entdecken hübsche Plätze, auf denen sich der Alltag in aller Ruhe abspielt.

Burgundischer Baustil und Supermarkt-Stop für die Rückfahrt

Ein Highlight: das Musée Baron Martin, ein Kunstmuseum in einem ehemaligen Schloss mit Blick über die Saône. Anschließend schlendern wir weiter zum Rathaus (Hôtel de Ville) und bewundern die auffällige Dachlandschaft mit buntem Ziegelmuster – typisch Burgund! Auch die imposante Basilika Notre-Dame de Gray lässt uns kurz staunen.

Für den morgigen 1. Mai (Feiertag) und die Rückfahrt wollen wir noch unsere Vorräte auffüllen. Am späten Nachmittag zieht es uns daher noch in einen Supermarché (Supermarkt), um die Bordküche aufzufüllen.

  • Tipp: In Gray gibt es größere Supermärkte für einen Vorratseinkauf – ideal, um Getränke und frische Lebensmittel für die zweite Wochenhälfte zu besorgen.

Diese Schätze wandern dann direkt in den Kühlschrank unserer Pénichette – inklusive eines Crémant für den Abend.

Den verbringen wir entspannt an Bord im Hafen von Gray. Und da kommt echtes Bordleben-Feeling auf: Die Kajüte verwandeln wir kurzerhand in ein kleines Kino. Laptop auf und dann ein französischer Filmklassiker: Die fabelhafte Welt der Amélie. Während draußen die Laternen der Promenade leuchten und der Fluss langsam zur Ruhe kommt.

Gray zeigt sich uns als gelungene Mischung aus historischer Stadt, praktischer Versorgungsstation und ruhigem Liegeplatz. Wenn Du also zwischendurch Lust auf ein bisschen Urbanität hast – ohne Trubel – wirst Du Gray lieben.


Tag 6: Mantoche – Ruhe und Erholung

Dieser Tag steht ganz im Zeichen von Entspannung und lokaler Geselligkeit. Morgens lassen wir Gray gemütlich hinter uns und schippern wieder ins beschauliche Mantoche, um hier den Feiertag zu verbringen.

  • Fun-Fact: Glücklicherweise gibt es zwischen Gray und Mantoche keine Schleuse. Da am 1. Mai alle Schleusen geschlossen sind.

Also gleiten wir ohne Hektik über die ruhige Saône. Die Strecke ist traumhaft friedlich, wir begegnen kaum anderen Booten. Nach einer halben Stunde taucht das Dorf Mantoche wieder am rechten Ufer auf.

Wir setzen uns auf die Terrasse der Capitainerie direkt an der Anlegestelle und bestellen ein Frühstück. Omelette, französische Käseauswahl, Cassis-Konfitüre und Baguette – dazu frisch gebrühter Kaffee. So startet ein Feiertag nach unserem Geschmack. Gut gesättigt machen wir einen kleinen Spaziergang durchs Dorf.

Radeln nach Apremont und kulinarischer Abschluss

Am Nachmittag radeln wir ein Stück am Ufer entlang der Saône. Mit leichtem Gegenwind und herrlichem Sonnenschein fahren wir durch Felder bis ins Nachbardorf. Das war uns natürlich ein Anliegen, da es das Dorf ist, welches unserem Boot den Namen gegeben hat: Apremont.

Zurück in Mantoche verbringen wir den Rest des Tages mit Lesen an Deck, Schwäne und Enten-Schauen und genießen die Ruhe.

Zum krönenden Abschluss unseres Mantoche-Aufenthalts gönnen wir uns abends in der Capitainerie ein leckeres Dinner. Das Menü ist klein, aber fein – regionale Gerichte, liebevoll zubereitet.

Bei einem Glas Wein kommen wir mit dem Betreiber Christophe ins Plaudern und erfahren, dass dieser Ort eine Herzensangelegenheit für das Dorf ist: “La Capitainerie ist ein Hafen für alle – für Einheimische und Reisende gleichermaßen”, sagt er stolz.

Wir trinken einen frischen Weißwein aus der Region und probieren zum Schluss noch einen L’Anisette de Pontarlier – für mich eine Neuentdeckung mit Kultpotenzial.

Mantoche ist unser persönlicher Lieblingsstopp: absolute Ruhe, herzliche Atmosphäre und grandioses Essen in der Capitainerie. Hier fühlt man sich angekommen und möchte am liebsten länger bleiben.

Dennoch fahren wir noch am Abend wieder nach Gray. Denn am nächsten Tag machen wir uns auf die Rückfahrt nach Scey-sur-Saône und so haben wir diesen Abschnitt schon hinter uns.


Tag 7: Gray – Heimfahrt

Jeder schöne Urlaub endet einmal – heute heißt es leider Abschied nehmen vom Hausbootleben. Früh am Morgen legen wir in Gray ab, um die Strecke bis Scey-sur-Saône an einem Tag zurückzufahren.

Da wir flussaufwärts zurück müssen (gegen die leichte Strömung) und dabei neun Schleusen und zwei Tunnel durchfahren müssen, planen wir den ganzen Tag für die Fahrzeit ein.

Die Rückfahrt ist wie eine Zeitreise durch all die Erlebnisse der letzten Tage: Wir verlassen Gray (winken noch einmal der Stadt), gleiten an Rigny vorbei, wo wir vor ein paar Tagen so gut geschmaust haben.

Erneut durchqueren wir die bekannten Tunnel (dieses Mal fast wehmütig, weil wir wissen, es ist das letzte Mal auf dieser Reise) und meistern die Schleusen nun wie absolute Profis. Du wirst sehen, am Ende einer Woche gehst Du mit einer Routine durchs Schleusen, als hättest Du nie etwas anderes getan!

Am Abend erreichen wir wieder den Hafen von Scey-sur-Saône. Ein bisschen Wehmut schwingt mit, als wir das Boot festmachen und unser treues Gefährt der letzten Woche schon mal etwas aufräumen. Aber die Erinnerungen sind unbezahlbar.


Tag 8: Abschied vom Wasserleben

Bevor wir an diesem Morgen von Bord steigen, gönnen wir uns ein letztes Bord-Frühstück mit den restlichen Leckereien – Baguette, Käse, – und lassen die Reise Revue passieren. “Weißt du noch, der Esel? Und die Schwäne? Und dieses unfassbar gute Menu du jour in Rigny?” Wir schwelgen in Erinnerungen und Dir wird es sicher ebenso gehen.

Schließlich verabschieden wir uns vom Locaboat-Team, das unser Boot in Empfang nimmt und uns nach einem Check herzlich “À la prochaine!”“Bis zum nächsten Mal!” – zuruft.

Eins ist klar: Dies war unsere erste, aber bestimmt nicht unsere letzte Hausboot-Reise. Als wir vom Steg zurück in den Zug steigen, spüren wir noch das sanfte Schaukeln des Boots in uns – ein Zeichen dafür, wie sehr wir uns an den Rhythmus auf dem Wasser gewöhnt haben.

Und Du? Bist Du bereit, Dein eigenes Kapitel auf der Saône zu schreiben? Trau Dich – es lohnt sich jede Sekunde.

Deine Fragen zur Route auf der Saône, meine Antworten!

  • Wie viele Stunden fährt man pro Tag? – Wir sind im Schnitt 3–4 Stunden pro Tag gefahren. Das ließ genug Zeit für Pausen und Erkundungen an Land. Du kannst das Tempo aber selbst bestimmen – mal einen kürzeren Törn einlegen oder einen ganzen Tag Pause machen (wie wir in Mantoche). Wichtig: abends solltest Du vor Schleusenschluss (meist 19 Uhr) eine Anlegestelle erreicht haben.
  • Gibt es viele Schleusen auf der Saône? – Nein, es gibt relativ wenige Schleusen auf der Petite Saône und sie sind meist automatisiert. Auf unserer Strecke Scey–Mantoche waren es nur neun Schleusen. Die Schleusen sind eher klein und gemütlich. Nach ein, zwei Schleusen habt Ihr als Besatzung den Dreh raus.
  • Kann man überall einfach anlegen? – Du solltest an ausgewiesenen Halteplätzen festmachen (Häfen, Stege, Dalben). Zum Glück gibt’s entlang der Saône viele Möglichkeiten, oft kostenfrei oder gegen kleine Gebühr. In der Wildnis mal am Ufer anzulegen ist tagsüber okay zum Pause machen, über Nacht aber nur an erlaubten Stellen. Wir fanden immer problemlos einen schönen Liegeplatz für die Nacht.

Tipps für Deinen Hausbooturlaub auf der Saône

Nach unseren Erlebnissen habe ich hier die besten Tipps für deinen Hausboot-Urlaub in Frankreich (speziell auf der Saône) gesammelt. So wirst Du vom Kapitänsneuling zum souveränen Skipper und machst das Beste aus Deiner Zeit an Bord.

Schleusen meistern – leicht gemacht

Anfangs waren wir noch ohne Handschuhe unterwegs – mit ist es komfortabler!

Keine Panik vor Schleusen! Anfangs mögen sie Respekt einflößen, aber auf der Saône sind sie wirklich harmlos. Wie läuft eine Schleusendurchfahrt ab?

Meist automatisch: Zunächst ergreift Dein Partner weit vor der Schleuse einen Stab. Damit weiß die Schleuse, dass Du kommst. Die Schleuse öffnet sich und Du fährst langsam in die Schleusenkammer ein. Dann heißt es: Boot festhalten (vorne und hinten mit Leinen um Poller legen). Anschließend löst einer den Schleusengang an einer Stange aus.

  • Wichtig ist, dass Du Ruhe bewahrst. Am besten einer steuert, der andere kümmert sich um die Leinen – Teamwork zahlt sich aus.
  • Lege die Leine nicht fest um den Poller, sondern halte sie in der Hand und straffe oder lockere sie je nach Wasserstand. So kann das Boot mit steigen oder fallen, ohne dass Du neu belegen musst.
  • Die Schleusen der oberen Saône haben etwa 2–3 m Hub, das geht häufig recht schnell.
  • Falls Du das einzige Boot in der Schleuse bist, fahr möglichst weit nach vorn ins Becken hinein – dann bleibt das Heck weg von den turbulenten Strömungen des einfließenden Wassers.
  • Und: vor der Einfahrt prüfen, ob alle Crewmitglieder an Deck bereit sind – keiner sollte mehr unter Deck sein, wenn Ihr hereingleitet. Aber keine Angst, spätestens nach der dritten Schleuse wirst Du entspannt lächeln und sagen: “War doch easy!”
  • Unser Extra-Tipp: Immer Handschuhe tragen beim Schleusen (raue Taue können brennen) und Bootshaken bereithalten, um das Boot abzustoßen.

Wir haben festgestellt: Nach den ersten zwei Schleusen wurden wir mutiger und konnten das Prozedere genießen. Und ja, irgendwann macht es sogar Spaß – es gibt Dir ein kleines Erfolgserlebnis, jede Schleuse gemeistert zu haben! Schleusen gehören einfach dazu und sind keine Hindernisse, sondern willkommene Abwechslungen.


Manövrieren und Anlegen wie ein Profi

Das Boot ohne Erfahrung steuern – klingt schwierig? Ist es nicht. Moderne Hausboote haben einen Vorwärts- und Rückwärtsgang, mehr nicht. Wichtig ist sanftes Gasgeben und vorausschauendes Steuern.

  • Langsam ist schlau. Du bist kein Speedboat – mit 6–8 km/h Reisegeschwindigkeit bist Du unterwegs. Beim Anlegen noch langsamer. Je langsamer Du Dich dem Steg näherst, desto mehr Zeit hast Du zu reagieren. Glaube mir, wir sind anfangs auch etwas zu flott gewesen und mussten dann hektisch zurücksetzen. Daraus gelernt: Lieber im Schritttempo an den Steiger rantasten.
  • Ein kurzer Gasstoß kann Wunder wirken. Das Boot reagiert mit Verzögerung, also manchmal hilft es, kurz den Rückwärtsgang kräftig einzulegen, um das Boot fast an Ort und Stelle zu drehen. Unsere Pénichette hatte zum Glück auch zwei Seitenstrahlruder (Seitenschub vorn und hinten) – damit kannst Du das Boot seitlich versetzen. Goldwert beim Anlegen in engen Häfen! Wenn Dein Boot so etwas hat, nutze es ruhig.
  • Anlegen geht am besten gegen den Wind bzw. gegen die Strömung: Also möglichst immer stromaufwärts anlegen, dann hast Du mehr Kontrolle. Wir haben immer einen kleinen Plan gemacht: Wer springt mit welcher Leine an Land? Meist ist meine Partnerin gesprungen (mit Festmacherleine vorn), während ich das Boot an Ort und Stelle gehalten habe. Sobald eine Leine fest war, konnte sie in Ruhe hinten festmachen. Rede solche Manöver vorher kurz durch – Kommunikation ist alles.
  • Nicht verzagen, wenn’s nicht perfekt gerade liegt! Beim Hausboot geht Sicherheit vor Schönheit: Hauptsache, Du legst an, ohne Nachbarboote oder den Steg zu touchieren. Ein kleiner Rempler mit dem Plastikfender ist kein Drama – dafür sind die Gummipuffer da. Nach ein paar Tagen wirst Du förmlich spüren, wie das Boot reagiert. Dann gehen auch Wendemanöver auf engem Raum fast spielerisch.

Du wirst staunen, wie schnell sich Routine einstellt und Du wie ein Profi anlegst, ohne Hektik. Und wenn doch mal etwas nicht sofort klappt: ruhig bleiben, einen zweiten Versuch machen. Die Saône bietet viel Platz und wenig Verkehr, daher ideales Übungsterrain für entspannte Manöver.


Leben an Bord: Komfort und Alltag

Wie wohnt es sich eigentlich auf so einem Hausboot? Ziemlich gemütlich, kann ich Dir sagen! Unsere Pénichette Evolution war überraschend geräumig: Ein Wohn-/Essbereich mit Pantryküche, ein Schlafzimmer mit Doppelkoje und ein kleines Bad mit Dusche und ein separates WC – alles da, was man benötigt.

  • Komfort-Tipp: Halte Dein schwimmendes Zuhause ordentlich, denn auf kleinem Raum schafft Unordnung schnell Chaos. Wir haben z. B. unsere Kleidung in die Schränke verstaut und jeden Tag kurz klar Schiff gemacht (Betten aufschütteln, Krümel wegfegen).

Das Leben an Bord läuft in einem angenehmen Rhythmus: morgens Kaffee an Deck mit Blick auf den Fluss. Dann eine Etappe fahren, zwischendurch einer am Ruder, der andere schmökert in einem Buch – herrlich.

Kochen an Bord klappt erstaunlich gut. Unsere Küche hatte Herdplatten, einen kleinen Ofen und einen Kühlschrank. Wir haben meist Frühstück und Mittag an Bord gemacht (z.B. frisches Baguette mit Marmelade morgens, mittags Salat oder schnelle Pasta). Abends sind wir oft essen gegangen, aber auch an Bord Kochen macht Spaß – vor allem mit lokalen Zutaten vom Markt.

Denk daran, ausreichend Trinkwasser dabei zu haben. Der Bootstank reicht eine ganze Weile: wir haben damit auch Zähne geputzt und gekocht. Aber zum Trinken haben wir extra Wasserflaschen genutzt.

Strom & Technik: Während der Fahrt lädt der Generator die Batterie, sodass Licht und Kühlschrank laufen. Nachts im Hafen schließen wir Landstrom an, dann können auch alle Geräte geladen werden. Auf der Saône gibt’s etliche Häfen mit Elektrizität. In der freien Natur musst Du etwas haushalten, aber Handy laden über USB oder mal den Laptop betreiben geht immer. Zur Not – Generator kurz anschmeißen.

Alltagstipps: Müll nicht an Bord sammeln – entsorge bei jeder Gelegenheit in den Häfen, damit es nicht riecht. Ebenso Abwasser: Die Boote haben einen Fäkalientank, aber geh, wenn möglich, in Häfen auch mal auf öffentliche WCs oder nutzt die Hafen-Duschen, um den Bordtank zu schonen.

Insgesamt war das Bordleben für uns wahnsinnig entschleunigend. Du wirst sehen, man passt sich dem Tageslicht an – früh raus, früh müde – und genießt die einfachen Dinge. Eine Runde Karten spielen am Abend, den Geräuschen der Natur lauschen, oder sich einfach mit einem Buch an Deck legen und Wolken zählen.


Packliste: Was Du fürs Leben an Bord wirklich benötigst

Beim Kofferpacken fragt man sich: Was muss mit auf’s Boot? Hier eine kleine Hausboot-Packliste für Dich – praktisch erprobt.

  • Dokumente & Geld: Personalausweis/Reisepass, Buchungsunterlagen, Kreditkarte, etwas Bargeld für kleine Häfen oder Märkte. Eventuell Impfpass/Versicherungskarte, falls gewünscht.
  • Kleidung: Bequem und dem Wetter angepasst. Zwiebelsystem ist Trumpf: morgens kühl, mittags warm. Regenjacke und -hose. Rutschfeste Schuhe fürs Deck. Für abends etwas Langärmeliges gegen Mücken.
  • Ausrüstung: Sonnenbrille, Sonnenschutz (Hut, Sonnencreme mit hohem LSF – auf dem Wasser brennt die Sonne stärker). Arbeits- oder Garten-Handschuhe (wichtig fürs Anlegen und Schleusen, um die Seile gut im Griff zu haben). Stirnlampe oder Taschenlampe für nächtliche Deckgänge.
  • Haushalt & Küche: Die Boote sind meist komplett ausgestattet mit Geschirr, Töpfen, Bettwäsche und Handtüchern – bei Locaboat war alles Nötige an Bord. Lebensmittel (siehe unten). Vielleicht ein kleines Gewürzset (Salz, Pfeffer, Kräuter).
  • Technik & Unterhaltung: Kamera oder Smartphone für Fotos – Du wirst viele schöne Motive sehen! Powerbank kann nicht schaden, falls man mal ohne Landstrom übernachtet (obwohl wir immer ausreichend Strom hatten). Bücher, eReader, Karten- oder Brettspiele für abends. Eine Musikbox? Wir hatten einen kleinen Bluetooth-Speaker dabei, um abends leise Musik zu hören – sehr atmosphärisch bei einem Glas Wein an Deck.
  • Spezial für Hausboot: Bootshaken, Seile und Fender sind Standard an Bord. Vielleicht ein paar Kabelbinder oder Klebeband – MacGyver lässt grüßen, aber so Kleinigkeiten beruhigen.

Hausboot im Burgund: Packliste Essen

Verpflegung sollte gut durchdacht sein, denn in kleinen Dörfern gibt’s nicht immer ständig Supermärkte. Pack Dir am besten für die ersten 1–2 Tage ausreichend Lebensmittel ein.

  • Frühstück: Kaffee/Tee (Kaffeepulver oder Instant, je nach Ausstattung der Küche), Milch, Müsli, Aufstriche, Butter, Eier. In Frankreich gibt’s Baguette meist im nächsten Ort – wir haben fast jeden Morgen irgendwo frisches Baguette oder Croissants besorgt. Tipp: Sonntags haben Bäcker teils zu, also Samstag extra mitnehmen.
  • Snacks & Mittag: Obst, Käse, Wurst, Cracker, Joghurts – alles was sich gut hält. Konserven (Thunfisch, Bohnen) für schnelle Salate. Pasta, Reis, paar Dosen Tomatensoße oder Pesto. Wir hatten auch Instant-Nudelsuppen für den schnellen Hunger zwischendurch. Denk an Wasser und Getränke: Wir haben anfangs zwei Flaschen Wasser (a 1,5 L) mitgenommen, plus ggf. Bier, Wein, Säfte – was Du halt gern trinkst. Bier kann man unterwegs nachkaufen, Wein sowieso. Das booteigene Wasser kannst Du zum Kochen, für den Wasserkocher und für das Zähneputzen nutzen.
  • Gewürze & Co: Salz, Pfeffer, Zucker, Öl, Essig, vielleicht Kräuter der Provence. Küchenrolle, Alufolie, Zipperbeutel für Reste.
  • Kühlung: Da der Kühlschrank klein ist, plane mit langlebigen Sachen: Hartkäse hält gut, haltbare Milch packen, Joghurt hält auch. Frisches Fleisch/Fisch eher tagesaktuell kaufen und zügig verbrauchen.
  • Grill? Manche Boote haben einen kleinen Grill an Bord oder Du kannst einen mieten. Frag beim Vermieter, ob ein Grill gestellt wird, oder nimm einen kleinen mit, wenn’s ein Muss für Dich ist.

Mit den Flusskarten kannst Du schon vorab schauen, was Dich erwartet. So bist Du für den nächsten Tourabschnitt gut vorbereitet.

Auf der Saône zu navigieren, ist wirklich unkompliziert. Es gibt eigentlich nur den Fluss mit wenigen Abzweigungen – aber das ist klar ausgeschildert.

Navigation: An Bord hatten wir Flusskarten im Bordbuch. Du kannst ganz analog mit den Flusskilometer-Markierungen navigieren: Am Ufer stehen Kilometertafeln. Zwischen Scey und Gray etwa sinken die Kilometerzahlen, sodass Du weißt, wie weit es noch ist. Außerdem findest Du in den Karten Infos zu Schleusen und Häfen.

Geschwindigkeit: Erlaubt sind meist um die 8 km/h auf dem Fluss, in Häfen Schritttempo. Aber ehrlich, schneller willst Du gar nicht – es geht ums gemütliche Dahingleiten. Achte auf Wellenschlag: Mach keine Wellen bei Angelbooten oder Uferbereichen, wo Boote liegen. Also lieber mal Gas rausnehmen.

Sicherheit: Schwimmwesten sind an Bord für alle vorhanden.

Fahrregeln: Rechtsfahrgebot gilt wie auf der Straße – also begegnende Boote steuerbord passieren. Berufsschifffahrt (Frachter) haben Vorrang vor Freizeitbooten – aber auf der oberen Saône gibt es quasi keine Frachtschiffe mehr, nur ganz vereinzelt vielleicht. Wir haben kein einziges großes Schiff gesehen.

Bojen und Zeichen: Achte auf Tonnen in Kurven – rot und grün markierte Bojen zeigen die Fahrrinne. Meist mit Pfeilen verdeutlicht. Manchmal musst Du wegen Untiefen Kurven schneiden, aber das ist alles in den Karten verzeichnet. Wir hatten nie Grundberührung – der Fluss ist gut 1,5–2 m tief auf der Route. Trotzdem: in Ufernähe langsam und aufpassen, da kann es flach werden.

Wetter: Ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Bei Gewitter lieber im Hafen bleiben! Ein offenes Boot auf dem Wasser während Blitz und Donner ist nicht lustig. Wir hatten Glück – nur Sonnenschein und kein bisschen Regen. Regenfahren geht klar, einfach vorsichtig und ggf. innen steuern.

Nachtruhe: Die Schleusen haben Öffnungszeiten. Ab 19:00 Uhr geht meist nichts mehr. Im Dunkeln würde es aber eh keinen Spaß machen.


Versorgung unterwegs

Eine wichtige Frage: Wie versorge ich mich auf dem Weg? Keine Sorge, Versorgung unterwegs ist auf unserer Route gut machbar.

Wasser & Treibstoff: Die Boote haben große Wassertanks; wir haben in Gray vorsorglich nachgefüllt. Häfen wie Gray, Port-sur-Saône oder auch die Locaboat-Basen bieten Frischwasser und oft Strom. Einfach beim Hafenmeister fragen, gegen eine kleine Gebühr von ein paar Euro. Unser Diesel-Tank reichte locker für die Woche. Treibstoff wird am Ende nach Verbrauch abgerechnet.

Restaurants: Die französische Lebensart genießt man am besten vor Ort – daher ruhig öfter essen gehen! In fast jedem Hafenort gibt es ein Restaurant oder Bistro. In Gray gibt’s mehrere Brasserien und Pizzerien – hier findet jeder etwas. Achtung: Montag und Dienstag haben viele Restaurants Ruhetag auf dem Land, das war zumindest unsere Erfahrung. Toilettenentsorgung: Die meisten Hausboote haben Fäkalientanks. Manche Häfen haben Pump-Out-Stationen.


Nützliche Apps und Tools unterwegs

Die Digitalisierung macht auch vor dem Hausboot nicht Halt – es gibt einige nützliche Apps und Tools, die Dir die Tour erleichtern oder einfach für mehr Spaß sorgen.

Was uns geholfen hat: Locaboats eigene Karte – gab es analog an Bord als Buch. Es gibt andere Karten wie Fluvi Carte. Google Maps nutzten wir um umliegende Orte zu erkunden.

Schleusen- und Routenplanung: Wer vorab schon mal die Route digital planen will kann auf der Website CanalPlanAC schauen. Dort kann man seine Route eingeben und bekommt Details zu jeder Schleuse und Halte (Entfernungen, Fahrtdauer) – jedoch eher was für Planungs-Nerds.

Navigation & Revier-Infos: Eine sehr hilfreiche App ist Garmin Navionics. Darin findest Du Karten für Binnengewässer. Die App zeigt Dir Deine GPS-Position auf dem Fluss, Tiefen, Schleusenpositionen und Entfernungen.

Wetter-Apps: Unverzichtbar, denn das Wetter bestimmt Deinen Tagesablauf. Wichtig war vor allem die Wind- und Regenvorhersage. Gerade Gewitter rechtzeitig sehen – damit wir bei drohenden Unwettern sicher im Hafen liegen. Zum Glück passte bei uns alles. Dennoch: Schau morgens einmal in die App, ob nachmittags ein Schauer kommt, dann kannst Du Deine Fahrzeiten anpassen.

Sprachen-Tool: Wenn Du nicht fließend Französisch sprichst, kann eine Übersetzer-App wie deepl Gold wert sein. Google Übersetzer half uns einmal beim Lesen der Speisekarte (einfach die Kamera draufhalten und schon hatte ich die deutsche Übersetzung der französischen Gerichte – sehr praktisch!).

Kommunikation: Meist hat man Mobilfunkempfang, aber gelegentlich kann es Funklöcher geben. Wir hatten eine lokale SIM-Karte nicht benötigt, da EU-Roaming inklusive war.

Zusatz-Gimmick: Sternenhimmel-Apps wie Star Walk – an den klaren Nächten haben wir mit dem Handy den Sternenhimmel erkundet, da es so dunkel war, konnte man die Milchstraße sehen.

Deine Fragen zu den digitalen Helfern, meine Antworten!

  • Benötige ich Internet auf dem Hausboot? – Nicht zwingend, aber es ist angenehm. Für Wettercheck, Google Maps oder mal eine Nachricht nach Hause reicht das normale Handynetz, das an der Saône meist verfügbar ist. Wir hatten unterwegs fast überall 4G-Empfang. Eine spezielle WLAN-Box vom Vermieter kann man mieten.
  • Kann ich vor Ort meine Route ändern/planen? – Klar! Dafür reichen oft Smartphone und Hirn. Die Touristinfos helfen auch gern. Du musst keine High-Tech-Navigation haben. Die meisten Boater auf der Saône und auch ich navigieren nach Sicht und einfach mit der Wasserkarte aus Papier.

Kulinarische Highlights entlang der Saône

Frankreich und Kulinarik – da darfst Du Dich auf einiges freuen! Burgund und die angrenzende Franche-Comté sind bekannt für exzellente Weine, kräftige Käsesorten und deftige Hausmannskost. Hier unsere Highlights, die Du entlang der Saône genießen kannst:

Wein & Käse aus dem Burgund

Was wäre Burgund ohne Wein? Zwar führt die Saône-Route nicht direkt durch die berühmten Weinberge der Côte d’Or, aber keine Sorge: Gute Tropfen gibt’s dennoch an jeder Ecke. In der Region bekommst Du vor allem Burgunderweine (Pinot Noir, Chardonnay) aus umliegenden Gebieten und auch Weine aus dem Jura (z. B. den Vin Jaune oder Crémant du Jura). Wir haben in Gray eine Flasche Bourgogne Aligoté gekauft und an Bord zum Sonnenuntergang genossen – unvergesslich!

  • Stichwort Käse: Burgund-Franche-Comté ist ein Käseparadies. Hier kommen Comté, Morbier, Époisses oder Brie de Melun her.

Märkte und lokale Produkte

Um die echten lokalen Produkte zu probieren, sind Wochenmärkte ideal. In Gray findet jeden Samstagvormittag ein großer Markt in der Halle Sauzay in der Rue Sauzay statt – mit Käse, Wurst, frischem Gemüse und sogar Wein aus der Region.

Abgesehen von Märkten: Viele Dörfer haben kleine Hofläden oder Automaten. Honig, Marmelade, Gemüse – all das findest Du oft an Straßenständen mit Kasse des Vertrauens.

Restaurants und Bistros unterwegs

Selbst Kochmuffel müssen nicht darben: Die Route ist gespickt mit netten Restaurants und Bistros. Unsere persönliche Hitliste:

  • Café du Centre (Rigny): Wie bereits erwähnt, ein bodenständiges Dorfgasthaus mit leckerem Essen. Mittagsmenü mit einer Karaffe Rotwein für ca. 17 € – unschlagbar im Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • La Capitainerie (Mantoche): Dieses einzigartige Lokal am Hafen hat uns verzaubert. Tagsüber ein Laden/Café, abends ein gemütliches Restaurant mit regionaler Küche.
  • Le Restaurant Du Crato (Gray): Ein charmantes Restaurant im Herzen der Altstadt von Gray, das in einem historischen Gebäude untergebracht ist. Hier wird eine gehobene, hausgemachte Küche mit frischen, saisonalen Zutaten angeboten.
  • La Prévôté – Restaurant éco-responsable (Gray): Nachhaltig schlemmen? In der Prévôté geht das. Das modern geführte Restaurant setzt auf Bio-Produkte, kurze Lieferwege und saisonale Zutaten. Tipp: Unbedingt Platz auf der Gartenterrasse sichern, wenn das Wetter mitspielt.

Generell gilt: mittags essen die Franzosen warm (12-14 Uhr), dann machen viele Restaurants Pause bis abends. Abends wird meist ab 19 Uhr serviert. Vor 18:30 bekommst Du oft nix Warmes, außer es gibt durchgehend Küche (selten auf dem Land).

Deine Fragen zu den kulinarischen Highlights, meine Antworten!

  • Muss ich viel Proviant mitnehmen oder gibt’s genug Möglichkeiten zum Einkaufen? – Du musst keine Vorräte für die ganze Woche schleppen. Es gibt unterwegs genügend Möglichkeiten, Lebensmittel zu kaufen: Supermärkte in Gray, kleine Läden in Scey, Rigny, Mantoche etc. Plane aber ein wenig vor, damit Du nicht gerade am Sonntag im Nirgendwo ohne Baguette dastehst.
  • Wie teuer ist Essen gehen in Frankreich? – Auf dem Land und in kleinen Städten erstaunlich erschwinglich. Viele Restaurants bieten Mittagsmenüs für um die 15 Euro an. Abends rechnet man für ein Hauptgericht 12–20 €, Desserts etwa 6 €. Ein Glas Wein oft 3–4 €. In unseren genannten Lokalen haben wir zu zweit selten über 40–50 € komplett bezahlt (inkl. Wein). Im Vergleich zum touristischen Süden ist Burgund echt günstig. Balance ist key: Mal bord-eigenes Candle-Light-Dinner, mal schick im Restaurant – so erlebst Du Frankreichs Küche in allen Facetten.
  • Kann ich an Bord grillen oder kochen? – Ja, die Boote haben Küchen mit allem Drum und Dran. Grillen geht, wenn ein Grill vorhanden ist oder Du an Land einen Einweggrill nutzt.

Praktische Infos für Deine Planung

Bevor Du nun selbst in See stichst – oder besser gesagt auf der Saône ablegst – hier noch gebündelt die wichtigsten praktischen Infos zur Planung Deines Hausbooturlaubs.

Beste Reisezeit für Hausbootferien auf der Saône

Die Hausbootsaison auf der Saône geht etwa von April bis Oktober. April–Mai und September sind meiner Meinung nach ideal: mildes Wetter, alles grünt und blüht (im Frühherbst dann bunte Blätterpracht), und es ist noch nicht so überlaufen.

Wir selbst waren Ende April (26.04. bis 03.05.) unterwegs – eine tolle Zeit: Die Tage waren schon angenehm lang, tagsüber um die 18–22 °C, nachts kühl aber ok. Und die Natur im Frühlingsmodus: frisches Grün, Blumen, Tierbabys.

  • Außerdem: In der Vorsaison sind die Preise für Hausbootferien in Frankreich niedriger als im Hochsommer.

Im Sommer (Juli/August) hast Du natürlich warmes Badewetter, aber es kann auch sehr heiß werden (30 °C und mehr) – dann heizt sich ein Boot ordentlich auf. Außerdem sind in der Zeit französische Schulferien und auch in Frankreich beginnt der Hausboot-Urlaub. Sprich auch mehr Betrieb auf dem Wasser und die beliebten Häfen etwas voller. Trotzdem bleibt die Saône verhältnismäßig ruhig, selbst im Sommer nicht so chaotisch wie etwa der Canal du Midi.

Ach ja, Herbst (September/Oktober) hat auch Charme: Weinlesezeit, goldenes Licht, aber ab Mitte Oktober wird es wettertechnisch unberechenbarer und viele Vercharterer beenden Ende Oktober die Saison.

  • Beachte: An ein paar Feiertagen in Frankreich sind Schleusen geschlossen (z. B. 1. Mai, 14. Juli), also checke den Kalender. Unser 1. Mai in Mantoche war bewusst so gelegt, dass wir da Ruhetag machen konnten.

Buchung, Preise & Vorbereitung mit Locaboat

Die Planung sollte idealerweise einige Monate im Voraus starten, besonders wenn Du in der Hochsaison reisen willst.

Locaboat bietet Online-Buchung – sehr unkompliziert, um z. B. im Burgund ein Hausboot zu mieten. Du wählst Revier (Frankreich > Burgund-Saône), Abfahrtsbasis (Scey-sur-Saône zum Beispiel) und Bootstyp.

Wir hatten uns schnell auf die Pénichette Evolution® festgelegt, weil wir als Paar luxuriösen Platz und moderne Ausstattung wollten. Für zwei Personen gibt es auch kleinere Pénichette Classic®-Modelle, die oft günstiger sind. Unsere Evolution war teurer, aber hat uns sehr gefallen.

  • Preise: In der Nebensaison zahlt man etwa 1.700,- € für die Woche, in der Hochsaison liegt ein solches Boot auch mal bei etwa 2.600 €. (Achtung: Sprit kommt noch dazu, ca. 150–200 € die Woche je nach Fahrpensum, wird am Ende abgerechnet).
  • Buchungstipps: Frühbucherrabatte nutzen (Locaboat hat manchmal 10 % Rabatt bei Buchung bis Jahresende) oder auf Last-Minute-Angebote (gelegentlich 30 % Ersparnis) schauen.

Kein Führerschein nötig – Locaboat wirbt ja explizit mit “führerscheinfreien” Booten. Vor Ort musst Du nur einen Chartervertrag unterschreiben und eine Kaution hinterlegen (bei uns 500,- € geblockt auf Kreditkarte). Dann geht’s zur Einweisung.

Vorbereitung vorab: Locaboat schickt Dir vor der Reise ein Kapitanshandbuch mit allen Basics (Pflichten, Tipps, Karten, Kontaktinfos). Lies das zumindest quer, es hilft. Besonders die Checkliste, was an Bord ist, damit Du weißt, was mitzunehmen ist. Keine Sorge, Locaboat ist sehr erfahren – wir fühlten uns von Anfang an in guten Händen.

Sprache: Mit Englisch kommst Du bei Locaboat durch, viele Mitarbeiter sprechen es. Ich hab auch mein Schulfranzösisch ausgepackt, was sie nett fanden. Im Zweifel findet man immer eine Mischung. Zur Vorbereitung gehört natürlich auch, die Anreise abzuklären (dazu gleich mehr) und evtl. Extrawünsche zu buchen: Wir buchten z. B. 2 Fahrräder. Auch verfügbar: WLAN-Hotspot, Angeln-Set, Endreinigung, Grill etc.

Anreise & Parkmöglichkeiten

Jetzt noch die Frage: Wie kommst Du überhaupt zum Hausboot hin? Anreise zur Basis Scey-sur-Saône geht auf verschiedene Weise.

  • Mit dem Auto: Wahrscheinlich für viele am bequemsten. Scey-sur-Saône liegt etwa 20 km von Vesoul entfernt, erreichbar über Landstraßen. Von Deutschland (z. B. Süddeutschland) fährt man ca. 3–4 Stunden.
    Vorteil: Du kannst viel Gepäck mitnehmen, Einkäufe im Kofferraum bunkern etc. In Scey gibt es am Locaboat-Hafen Parkplätze, teils eingezäunt.
    Übrigens, die letzte Nacht muss man meist im Hafen verbringen (Boot am Vorabend der Abgabe zurückbringen), d. h. Du kannst am Abreisetag gleich vom Hafen mit dem Auto los.
  • Mit der Bahn: Nächster größerer Bahnhof ist Vesoul. Dorthin gibt es z.B. Verbindungen via Strasbourg oder Basel. Von Vesoul sind es ca. 20 km nach Scey. Locaboat gibt in seinen Unterlagen Taxi-Kontakte an, z.B. die Société Vésulienne de Taxis. Ein Taxi Vesoul–Scey kostet rund 50,- €.
    Wir haben bei Anreise in Belfort sogar noch eingekauft. Wer mit Zug ankommt, kann z. B. in Belfort in der Nähe vom Bahnhof noch letzte Besorgungen machen.
  • Mit dem Flugzeug: Eher selten, aber wer von weiter weg kommt: Flughäfen wären Basel-Mulhouse (ca. 150 km) oder Lyon (weiter entfernt). Dann Mietwagen oder Zug weiter.
  • Mit dem Fahrrad: Theoretisch kannst Du auch per Rad anreisen, die Saône-Radroute (Voie Bleue) führt in die Gegend. Das wäre mal was für Hardcore-Abenteurer: anradeln, dann aufs Boot umsteigen.

Ankunft: Du solltest zwischen 14 und 18 Uhr eintreffen (Check-in Zeit). Wenn Du später kommst, unbedingt Bescheid geben – dann warten sie oder arrangieren was.

Vor Ort: In Scey-sur-Saône selbst gibt’s einen kleinen Lebensmittelladen und eine Boulangerie – falls Du vor Abfahrt noch Baguette & Co holen willst. Die Locaboat-Basis war im Ortsteil Chassey-lès-Scey, etwas außerhalb, aber mit dem Rad 5 min zum Dorf.

Deine Fragen zur Planung & Anreise, meine Antworten!

  • Wann sollte ich spätestens buchen? – Idealerweise 3-6 Monate vor Abfahrt, besonders für beliebte Zeiten (Sommer, Feiertage). Kurzfristig geht auch, aber dann ist Deine Wunsch-Pénichette evtl. weg. Frühbucher-Rabatte bis Januar nutzen lohnt sich.
  • Wie komme ich vom Bahnhof zum Hafen, wenn ich kein Auto habe? – Am besten per Taxi. In unserem Fall: Bahnhof Vesoul -> Locaboat Scey in etwa 25 min. Vorab beim Taxiunternehmen reservieren (Nummer stand in Locaboat Infos oder einfach googeln Taxi Vesoul).

Fazit: Warum Du diese Reise machen solltest

Zum Schluss möchte ich Dir noch sagen, warum diese Hausbootreise auf der Saône eine der besten Entscheidungen für einen Urlaub ist – und warum auch Du sie unbedingt erleben solltest. Kurz gesagt: Entschleunigung, Naturerlebnis, Kultur und Kulinarik vereinen sich hier zu einer perfekten, nachhaltigen Reiseform.

Wir sind als Paar losgefahren, auf der Suche nach Ruhe und etwas Abenteuer abseits der Touristenpfade. Und was wir gefunden haben, war mehr als das: Es war eine Woche voller Entschleunigung, in der wir die Zeit fast vergessen haben. Kein Termindruck – nur wir, das Boot und der Fluss. Diese Gelassenheit nimmt man mit zurück in den Alltag.

  • Die Natur an der Saône ist atemberaubend in ihrer Unaufgeregtheit. Hier ist alles echt: Morgens der Nebel über dem Wasser, abends die Sterne. Wir haben Tiere in freier Wildbahn beobachtet, vom Eisvogel bis zum Reh am Ufer. Du fühlst Dich als Teil dieser Flusslandschaft, bewegst Dich langsam und nachhaltig fort – mit wenigen PS, fast lautlos.
  • Ein Hausbooturlaub ist auch ökologisch vertretbar: wenig Emissionen, keine versiegelten Flächen, du nutzt vorhandene Wasserwege. Viele nennen es sanften Tourismus, und genau das spürst Du.
  • Kultur und Geschichte kommen ebenfalls nicht zu kurz: Die kleinen Dörfer und Städtchen entlang der Saône sind voller Geschichten – ob die Burg von Ray-sur-Saône oder die Altstadt von Gray mit ihren Museen.
  • Nicht zu vergessen: die Kulinarik! Ein Highlight jagte das nächste – wir haben geschlemmt und genossen, von rustikal bis fein. Du wirst vermutlich ein paar Pfund mehr mit nach Hause bringen, aber gleichzeitig so viele neue Geschmacks-Erinnerungen.
  • Noch ein Aspekt: Zweisamkeit und Gemeinschaft. Als Paar hat uns diese Reise noch enger zusammengeschweißt. Man lernt sich irgendwie neu kennen, wenn man zusammen mal eine Schleuse meistert – das schweißt zusammen und schafft gemeinsame Geschichten.
  • Gleichzeitig trifft man aber auch andere Gleichgesinnte an den Häfen, tauscht Tipps aus – eine schöne kleine Community von Hausbootfahrern, völlig ungezwungen. Best Ager, junge Abenteurer, Familien – alle grüßen sich freundlich auf dem Wasser. Es entsteht ein Gefühl von “Wir sitzen im selben Boot”, im wahrsten Sinne.

Warum Du es machen solltest? Weil es eine Reise ist, auf der Du Dich wirklich erholst. Körperlich, mental, seelisch. Kein Flughafenstress, kein Mietwagenchaos, kein Hotel-Hopping. Dein Hausboot ist Deine gemütliche Basis, die immer mitfährt. Die Geschwindigkeit von 8 km/h lässt Dich Dinge wahrnehmen, die Du sonst verpassen würdest – den Duft der Blumen am Ufer und das entfernte Läuten der Dorfkirchenglocke. Das sind diese kleinen Momente, die im Gedächtnis bleiben. Und du merkst: Weniger ist manchmal mehr. Langsamer ist schöner.

Für uns war es jedenfalls nicht die letzte Tour. Wir träumen schon vom Hausboot Burgund Saône Teil 2 – vielleicht noch weiter flussabwärts nach Auxonne und Dijon? Oder auf einem anderen Fluss? Die Möglichkeiten sind vielfältig – Frankreich hat ja 8.500 km Wasserwege!

Also Du da draußen, der das hier liest: Trau Dich auf’s Wasser! Such Dir Deinen Lieblingsmenschen, pack die Koffer, buche ein Hausboot in Frankreich und erlebe Dein eigenes Märchen auf der Saône. Es gibt kaum etwas Vergleichbares, was Dir so viel gibt – Entspannung, Abenteuer, Genuss – in einem.

Inspirationen für Deine nächste Reise!

  • Abonniere meinen monatlichen Newsletter und bleibe informiert!
  • Als Willkommensgeschenk bekommst Du meinen Guide über 7 unterschätzte Städte in Europa als PDF-Download
* Angaben erforderlich

Intuit Mailchimp

Informationen zum Datenschutz


FAQ: Häufige Fragen zum Hausbooturlaub

  • Was ist das Besondere an einem Hausbooturlaub?
    Es ist die einmalige Mischung aus Freiheit, Natur und Entspannung. Du bestimmst das Tempo, entdeckst versteckte Orte abseits des Massentourismus und hast Dein schwimmendes Zuhause immer dabei.
  • Benötige ich einen Bootsführerschein in Frankreich?
    Nein! Die meisten Hausboote in Frankreich sind führerscheinfrei, speziell die Charterboote von Locaboat. Vor Abfahrt bekommst Du eine gründliche Einweisung, sodass Du auch ohne Vorkenntnisse sicher steuern kannst.
  • Ist Hausbootfahren schwierig?
    Nach einer kurzen Eingewöhnung ist es gut machbar. Die Boote sind langsam und einfach zu bedienen. Schon nach den ersten Manövern wirst Du Dich wie ein Kapitän fühlen – versprochen!
  • Für wen ist ein Hausbooturlaub geeignet?
    Für Paare wie uns perfekt romantisch, für Best Ager ideal zum entspannten Genießen, für Abenteuerlustige genau das Richtige abseits des Mainstreams. Selbst Familien mit Kindern können Freude haben (Kinder lieben Schleusen und Wasser, sollten aber schwimmen können oder Weste tragen).
  • Ist ein Hausbooturlaub nachhaltig? – Ja, durchaus. Du reist langsam, verbrauchst relativ wenig Treibstoff und Du unterstützt lokale kleine Unternehmen (Restaurants, Häfen). Die Boote haben moderne Motoren, und man fährt ja gemütlich. Außerdem: kein Massentourismus, kein Bettenbunker – stattdessen sanfter Tourismus im Einklang mit der Natur.

Transparenzhinweis: Der Reise wurde mir von Locaboat Holidays ermöglicht. Vielen Dank dafür! Dieser Artikel ist aus dieser Kooperation entstanden (sponsored Post). Selbstverständlich veröffentliche ich meine eigene Meinung – meine Begeisterung kann nicht gekauft werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert