Venetien Sehenswürdigkeiten | Rundreise zwischen Himmel und Erde
Italien ist doch immer eine Reise wert. Diesmal geht es in den Venetien Urlaub. Ich habe mir eine Route für meine Venetien-Rundreise erstellt und bin diese abgefahren. Es war eine schöne Reise in Nord-Italien mit vielen neuen Eindrücken.
Die Region Venetien ist den meisten aufgrund der langen Sandstrände an der Adria bekannt. Auch der Osten des Gardasees liegt in Venetien. Aber auch zwischen Adria und Gardasee hat Venetien einiges zu bieten. Daher mache ich mich auf zum Venetien Urlaub und schließe nach einigen Tagen an der Adria ab.
Venetien Sehenswürdigkeiten auf meiner Rundreise
1| Padua – die Kulturstadt
Nachdem ich in Venedig gelandet bin, geht es mit dem Mietwagen weiter. Ja, ich bin geflogen. Das lag aber daran, dass ich aufgrund einer Flugverspätung noch einen Gutschein hatte. Den musste ich gewissermaßen wegfliegen.
Padua ist das erste Reiseziel auf meiner Venetien Rundreise. Denn die Stadt ist nur eine Stunde vom Flughafen Marco Polo in Venedig entfernt ist.
Padua liegt aber nicht nur günstig. Sie ist auch eine der ältesten Städte Italiens und birgt zahlreiche kulturelle und geschichtliche Bauwerke. Zwei Tage nehme ich mir, um diese kulturelle Perle im Herzen von Venetien zu erkunden.
Allerdings besitzt Padua so viel Sehenswertes, dass ich mir nicht alles anschauen kann. Zu den sehenswertesten Stätten in Padua zählen die beiden Basiliken S. Giustina und S. Antonio, die Scrovegni Kapelle, aber auch der Orto Botanico und der Prato della Valle.
Einen Nachmittag nehme ich mir Zeit und schlendere durch die Stadt. Was für ein Glück. Denn hier ist bei meinem Aufenthalt gerade ein Fest.
Der historische Stadtkern mit seinen verwinkelten Gassen ist nun rege besucht. An allen Ecken stehen Stände mit Leckereien. Ich mache noch einen Bummel über einige Plätze: Piazza delle Erbe, Piazza della Frutta e Piazza dei Signori.
Noch mehr Eindrücke von Padua und Tipps für Deinen Aufenthalt findest Du in meinem Artikel Ein Tag in Padua! Was muss man gesehen haben?
Caffè Pedrocchi in Padova
Zum Schluss kehre ich ins historische Caffè Pedrocchi ein und trinke einen Kaffee. Die wenigsten Touristen kommen hier wegen des Kaffees, sondern wegen der wunderschönen Räume. Schließlich ist das Cafè im 18. Jahrhundert entstanden.
Und zu so einem Café gehört auch ein legendärer Kaffee, oder? Das haben die: Kaffee Pedrocchi. Den muss ich auch gleich mal kosten. Es ist ein Espresso, der mit Milchschaum versehen ist. Grünem Milchschaum.
Die menschlichen Instinkte raten einem schon: besser nicht! Aber die Farbe des Milchschaums hat ihren Grund: Er ist mit Pfefferminze versetzt. Ein wenig wie After Eight zum Espresso. Kann man mal probieren – ist sicherlich nicht jedermanns Sache.
2| On tour: Arquà Petrarca, Este und Montagnana
Auf meiner Venetien-Rundreise zum nächsten Reiseziel mache ich in den kleinen Städten Arquà Petrarca, Este und Montagnana Halt.
Arquà Petrarca
Francesco Petrarca, einer der Tre Corone des italienischen Humanismus, hat die letzten Jahre seines Lebens in Arquà Petrarca verbracht hat. Während meines Studiums der Italianistik ist er mir ab und an mal über den Weg gelaufen. Vornehmlich durch sein Werk „Il Canzoniere“.
Da die Gemeinde in der Nähe meiner Route liegt, will ich doch auch einen Abstecher dorthin machen. Arquà Petrarca liegt in den Euganeischen Hügeln, sodass die Fahrt an schönen Landschaften vorbeiführt.
Vor Ort zeigt sich Arquà von seiner malerisch italienischen Seite. Eines der Ziele ist hier natürlich das „Casa del Poeta“, das Haus, in dem Francesco Petrarca zuletzt gelebt hat.
Este
Weiter geht es in das gerade mal zehn Kilometer entfernte Este. Hier hatte die gleichnamige italienische Familie Este bis 1240 ihren Sitz, bis sie nach Ferrara umzog.
Sehenswert sind hier das Castello (Der Rocca Ponte di Torre) aus dem 15. Jahrhundert und die wunderschönen Gartenanlagen, die sich im Inneren der Mauern befinden.
Sehenswert in Este sind zudem der Stadtturm, der Porta Vecchia, der Palazzo del Municipio, der Palazzetto degli Scaligeri, der Palazzo del Principe, der Abteidom Santa Tecla, die Basilica Santa Maria delle Grazie, die Kirche San Martino, die Kirche Santa Maria delle Consolazioni oder degli Zoccoli, die Kirche Beata Vergine della Salute und das Nationalmuseum Este.
Montagnana
Weiter geht meine Tour nach Montagnana, das in der Po-Ebene liegt. In Montagnana lässt sich die besterhaltenste Stadtmauer Europas erkunden.
Gehst Du durch eines der Stadttore und lässt die Festungsmauer hinter Dir, begrüßt Dich die mittelalterliche Stadt Montagnana mit Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Im Zentrum der kleinen Stadt findest Du den Dom im Stil der Gotik und der Renaissance. Früher war dieser eine romanische Kirche.
Der Tag ist mit der Fahrt und dem Besuch der drei Städte schon recht fortgeschritten.
3| Verona – Romeo, Julia & Spritz.
Das nächste Reiseziel auf meiner Tour verspricht Romantik pur. Zumindest vom Namen her. Denn hier in Verona spielt die Tragödie um Romeo und Julia im gleichnamigen Roman von William Shakespeare.
Die Casa di Giulietta ist mit dem Kauf einer Eintrittskarte auch zu besichtigen. Das „Haus von Romeo“ ist in privatem Besitz und daher nicht zu besichtigen. Es befindet sich in der Via Arche Scaligere.
Naja, mir reicht es, hier durch die engen Gassen von Verona zu spazieren und mir die Geschichte einfach nur vorzustellen.
Aber auch die Geschichte aus verschiedenen Epochen kannst Du in Verona bestaunen. Allen voran ist dies im alten römischen Amphitheater, der heutigen Arena von Verona, möglich.
Aber nicht nur die Römer hinterließen ihre Bauten. Auch die Herrschaft der Skaliger im Mittelalter von 1262-1387 brachte der Stadt imposante Bauwerke.
Nicht zuletzt hinterließen die Venezianer und Habsburger in dieser Stadt ihre Spuren, während sie über Verona herrschten.
Nach so viel Kultur lasse ich es mir auf meiner Venetien-Rundreise bei einem frischen Spritz in der Sonne gut gehen. Das kannst Du am besten im Caffè Dante am Piazza dei Signori. Unweit des Piazza Delle Erbe, wo sich alle Touristen um die Plätze streiten.
Zwar ist es hier etwas teurer. Aber auch viel ruhiger und Du kannst in der Abgeschiedenheit dem Treiben der Veroneser zuschauen.
4| Vicenza
So langsam geht es auf meiner Venetien-Rundreise in Richtung Familie nach Caorle. Daher bleibt für Vicenza nur ein kleiner Stop. In dieser Stadt möchte ich aber unbedingt schon mal einen kleinen Blick rollen.
Auf dem Hauptplatz befindet sich die Basilica Palladiana. Dies ist aber kein kirchliches Bauwerk, sondern der Justizpalast. Erschaffen vom Architekten Andrea Palladio. Der Justizpalast und weitere Gebäude in Vicenza und dem Veneto sind mittlerweile UNESCO-Welterbe.
Ebenfalls zu den Bauwerken Palladios wird das Teatro Olimpico aus dem 16. Jahrhundert gezählt. Hier konnte Palladio aber lediglich den Entwurf beisteuern, bevor er starb.
Neben diesen schönen Bauwerken gibt es noch so viel zu entdecken: Palazzi, Villen, Monumente und Kirchen. Das alles werde ich mir bei einer meiner zukünftigen Nord-Italien-Rundreisen mit mehr Zeit anschauen. Ich bin schon ganz gespannt.
Zudem gehört Vicenza seit 1994 zum UNESCO Weltkurlturerbe und daher zu meinen Top Zielen auf meiner Reiseliste. Neben den kleinen kulturellen Eindrücken kaufe ich hier auch einige Geschenke für die Familie in Caorle ein.
5| Caorle – Zweite Heimat und Badeort an der Adria
Und dann bin ich nach langer Zeit wieder hier – in Caorle. Der Heimat meines Vaters. Hier in diesem ehemaligen Fischerdorf ist er geboren und aufgewachsen. Bis sich meine Eltern hier während eines Urlaubs meiner Muttern kennenlernten. Danach zog er nach Deutschland.
Ich kann mir keinen schöneren Ort vorstellen, in dem ein Teil meiner Familie lebt. Regelmäßig besuche ich den italienischen Teil meiner Familie in diesem wunderschönen Badeort. Gleichzeitig spanne ich einige Tage aus.
Caorle hat neben dem günstigen Platz an der Adria und den wunderschönen Stränden auch andere Dinge zu bieten. Diese machen Caorle so einmalig. Der historische Ortskern mit seinen verwinkelten Gassen ist komplett erhalten und bietet nach einem Strandtag einen schönen Ausklang am Abend – mit gelato, pizza e vino rosso.
Als Ausflugsziele bieten sich zudem die nahe gelegenen Sumpflandschaften mit den Casuni an. Dies sind Fischerhütten, die auch heute noch hierfür verwendet werden.
Aber auch Venedig ist mit dem Boot oder der Bahn für einen Tagesausflug gut zu erreichen. Und den Tagesausflug nach Venedig mache ich zum Abschluss meiner Venetien-Rundreise.
6| Venedig – Gondola! Gondola!
Ich habe mich für den Tagesausflug nach Venedig für die Bahn entschlossen. Allerdings ist die Anreise von Caorle nach Venedig mit einem Boot viel eindrucksvoller. Das habe ich vor gut 25 Jahren mal mit meinem Vater gemacht. Vom Meer aus wird der Glanz der Serenissima so richtig deutlich.
Aber auch gleich hinter dem Bahnhofsgebäude eröffnet sich der typische Anblick der Lagunen-Stadt. Vom Bahnhof bis zum Markusplatz sind es zu Fuß circa 30 Minuten – ohne stehenzubleiben und etwas anzuschauen.
Im gemütlichen Touristengang mit Staunen hier und Staunen da benötige ich über eine Stunde. Und dann eröffnet er sich vor mir: der Markusplatz mit dem Campanile, dem Dogenpalast und natürlich der Basilica di San Marco.
Ich entscheide mich dafür, in eines dieser berüchtigten Cafés am Markusplatz einzukehren. Bewusst. Schon meine Eltern haben über die exorbitanten Preise in den Cafés nach dem Besuch in Venedig geschimpft.
Caffè Florian am Markusplatz
Aber ich begebe mich bewusst in das Kaffeehaus Caffè Florian. Es ist nicht nur das älteste in Venedig, sondern in ganz Italien. 1720 wurde es eröffnet und erhält die Tradition bis heute.
Wie die Kaffehaus-Kultur in anderen Ländern kehrten auch hier die Intellektuellen ein. Goethe, Honoré de Balzac, Giacomo Casanova, Marcel Proust, Richard Wagner, Thomas Mann und viele andere saßen hier. Und heute sitze ich hier.
Ich setze mich trotz des schönen Wetters gerade nicht nach draußen, sondern betrachte das schöne Cafè von innen. Ich genieße das Versinken in alte Zeiten und lausche der Diva mit Klavierbegleitung, die draußen vor dem Caffè Florian singt. Auch das steht anteilig auf der Rechnung.
Nach einer Stunde habe ich für 20,- Euro in einem wunderschönen Cafè mit fast 300 Jahren Geschichte gesessen, klassischer Musik gelauscht, mich über die Blicke der Passanten amüsiert, nachdem sie draußen in der Karte die Preise gesehen haben und … ja, einen Spritz habe ich dafür auch noch bekommen.
Mit diesem Abschluss ist auch meine Venetien-Rundreise beendet. Am nächsten Tag geht es vom Flughafen Venedig wieder nach Hause.
Gondel bin ich übrigens nicht gefahren. Es war mein erster Besuch in Venedig als Erwachsener. An einem Tag kann man in Venedig nur an der Oberfläche kratzen und da wollte ich nicht die Zeit in einer Gondel verbringen.
Diese und weitere Erlebnisse in dieser Stadt werde ich auf einer weiteren Reise erleben – und auf die freue ich mich schon sehr.
Fazit meiner Venetien-Rundreise
Venetien ist eine wunderschöne Region im Norden Italiens. Beeindruckt hat mich nicht nur der Küstenstreifen, sondern auch die Naturlandschaft im Hinterland.
Hinzu kommen zahlreiche Städte, die aufgrund ihrer Geschichte und ihres kulturellen Reichtums lohnende Reiseziele in Venetien sind.
Ich habe nach dieser Venetien-Rundreise das Gefühl, einige Dinge einfach nur abgehakt zu haben. Ich nehme mir daher vor, die nächsten Reisen nicht so umfangreich zu planen. Denn ich empfinde es als sehr schade, wenn ich aufbrechen muss, obwohl ich noch gerne mehr gesehen hätte.
Daher habe ich mir vorgenommen, diese Städte noch einmal zu besuchen. Ich werde mir dann mehr Zeit nehmen, um mir die Schätze aus verschiedenen Jahrhunderten in Ruhe anzuschauen.
Vielleicht sehe ich diese Rundreise durch Venetien auch als Sondierungsreise an. Abschließend kann ich sagen: Alle Reiseziele, die ich angesteuert habe, lohnen einen erneuten und längeren Aufenthalt.
Weitere Reiseziele in Venetien auf anderen Reiseblogs
- Auf Daniels fernwehblog.net findest Du spannende Eindrücke von Klein Venedig: Chioggia
Venetien Rundreise – Karte mit meinen Reisezielen
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Es kommen gerade ganz viele Kinheitserrinnerungen auf!!!!
Ich habe die Sommer meiner kompletten Kindheit in Ca’Ballarin verbracht. Ich habe zwar keine Erinnerung mehr an Caorle aber dafür hat Venedig sich in meinem Herzen fest verankert.
Ich habe die Ausflüge in diese faszinierende Stadt geliebt und ich habe den sehr großen Wunsch mal wieder als Erwachsener dorthin zu reisen.
Die Bilder Deiner Rundreise sind toll und wenn man sich den Text dazu noch durchliest, möchte man, also ich, am liebsten die Koffer packen und los fahren…
Danke für die schönen Bilder und die damit verbundenen Erinnerungen an meine Kindheit!
Viele liebe Grüße
Steffi
Hallo Nicolo,
da bist du quasi meine Hausstrecke gefahren und du hast die Schönheiten gut einfangen. Den „After-Eight-Kaffee“ habe ich noch nicht probiert, aber das werde ich nachholen. Ich bin total gerne im Hinterland und trotzdem ich schon so viele Jahre kreuz und quer herumfahre gibt es erstaunlicherweise immer noch Überraschungen.
Liebe Grüße
Elena