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Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin

Für ein Wochenende war ich in unserer Hauptstadt. Genau gegenüber meines Hotels – dem Maritim Hotel Berlin – befindet sich die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Diesen Zufall nutze ich an einem Morgen, um mir die Ausstellung anzuschauen.

An vielen Orten der Bundeshauptstadt spüre ich den Geist der Geschichte. Das kulturelle und historische Erbe ist nahezu überall greifbar. Ein Reisetipp für Berlin wird dabei von vielen als absolutes Muss angeführt: die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Ostflügel des Bendlerblocks. Also mache ich mich gleich nach dem Frühstück zur Besichtigung auf die gegenüberliegende Straßenseite auf.


Hier im Ortsteil Tiergarten entstand ein lebendiger Ort der Erinnerung, der einen umfangreichen, interessanten Einblick in einen nachhaltig wirkenden Teil der deutschen Geschichte gibt.

An historischer Stätte in der Stauffenbergstraße 13 des Berliner Bezirks Mitte ist die Gedenkstätte Deutscher Widerstand sowohl Denkmal als auch beeindruckende Dokumentation des Aufbegehrens gegen die Diktatur der Nazis.

Ich bin während meines Besuchs beeindruckt über die moderne Präsentationsform dieses Themas. An diesem spezifischen Ort wird die Geschichte aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte lebendig dokumentiert.

In der Dauerausstellung, die seit dem Jahr 2014 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird, zeigt sich die ganze Bandbreite von Gruppen oder einzelnen Personen, welche es sich in den Jahren 1933 bis 1945 zur Aufgabe machten, gegen das nationalsozialistische Herrschaftssystem vorzugehen.

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Sozialgesellschaftliche Verantwortung und Konzeption

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand bildet mit ihrer einzigartigen und vielfältigen Ausstellung weit mehr ab, als die landläufig bekannten Widerstandsbewegungen.

Hier entdecke ich nicht nur Informationen rund um das misslungene Attentat auf Adolf Hitler durch die militärische Verschwörungsriege eines Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Auch den vielen kleinen Widerstandsnetzwerken oder der Bildung von unterschiedlichen Auflehnungsgruppierungen wird hier der gebührende Raum gegeben.


Es geht um Aktionen, Motivation, Zielsetzungen und bürgerliche Gegenwehr. Die konzeptionelle Gestaltung der 18 verschiedenen Themenbereiche wird durch eine bemerkenswerte Sammlung an Dokumenten, Foto- und Videomaterial unterstützt.

Wer noch weitere Informationen während der Ausstellung bekommen möchte, sollte eine der angebotenen Führungen wahrnehmen. Die barrierefreie Ausstellung ist zudem mit Audioguide in sieben Sprachen zu entdecken und sogar per Videoführung in Gebärdensprache für Gehörlose erlebbar.

Bei einem Städtetrip Berlin ebenfalls interessant: Die Ausstellung und die Führungen sind kostenfrei. Neben der öffentlichen Führung können Besuchergruppen individuelle Termine vorab buchen. Zur Ausstellung sind etliche Publikationen, Basisinformationen und Begleitmaterialien erhältlich.

Neben der Hauptausstellung sind im Haus jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu sehen, die sich mit unterschiedlichen Einzelthematiken befassen.

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Fazit meines Besuchs der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ich bin nach meinem Besuch sehr beeindruckt. Das Thema Nationalsozialismus in Deutschland wurde während meiner Schulzeit – im wahrsten Sinn des Wortes – „durchgekaut“.

Auch im TV gibt es auf irgendeinem Programm „Unseren täglichen Hitler gib mir heute“, was manchmal oberflächliche und teils verstörende Stilblüten treibt. Etwa Reportagen über seinen Hund oder seine Zahnprobleme.


Am nachhaltigsten haben mich zu dieser Zeitepoche der deutschen Geschichte der Film „Schindlers Liste“ oder der Instagram Account eva.stories berührt. Hier ist für mich besonders deutlich geworden, wie schnell sich Menschen in ein solches System einfügen und Minderheiten unterdrücken.

Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand zeigt anschaulich, dass selbst in einem solch totalitären System Menschen Mensch bleiben und Widerstand leisten können.

Gerade in der heutigen Zeit, in der manche diese Erinnerungskultur löschen wollen, gilt es, eben diese wachzuhalten und frühzeitig gegen Ausgrenzung, Unterdrückung und Diskriminierung Widerstand zu leisten.

Die Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand beantwortet die Frage: Was hätte ich denn machen sollen?!

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